Von Gerhard Hoya am 2. April 2015

Mit mehr als dreijähriger Verspätung hat man endlich die Gründungssohle des Gebäudes betoniert und das Grundwasser aus der umschlossenen Baugrube abgepumpt. "Mehrere Male", sagte Günther Schauerte, Vizepräsident der Preußenstiftung, hätte er verzweifelt an der Baugrube gestanden, hineingeschaut und nur gedacht: "Was für Science-Fiction, wie die Taucher da unten im tiefen Schlamm herumwühlen."

Obwohl der Vorstand der GHB wegen der schlechten Gründungsverhältnisse davor gewarnt hatte, das sehr große Raumprogramm von ca. 10.000m2 Nutzfläche an diesem Standort zu verwirklichen, in dem man mit mehreren Untergeschossen tief in die Erde ging, setzte der Stiftungsvorstand die Planungsidee um. Nun ist Herr Günther Schauerte, Vizepräsident der Preußenstiftung erstaunt!

Aufgrund der Fehleinschätzungen ergeben sich erneut Bauverzögerungen. Als Eröffnungstermin wird nun 2018 genannt, also vier Jahre später.
Die Kosten sind explodiert. Die Bauplanung von 2008 ging von 75 Millionen Euro aus, 2013 stieg die Summe auf 98 Millionen Euro, nun werden 133,8 Millionen Euro veranschlagt. Mit weiteren Kostenerhöhungen ist zu rechnen.

Herr Schauerte will keine Konsequenzen ziehen und beruhigt sich damit, dass dieser Vorgang eine "Ausnahmesituation" im Masterplan der Museumsinsel sei. Immerhin seien das Bode-Museum und das Archäologische Zentrum im Kosten- und Zeitplan geblieben.

Diese Schlussfolgerung ist allerdings falsch, da die Stiftung weitere Baumaßnahmen wie die Archäologische Promenade in großer Tiefe plant, die ähnliche kostenträchtige Gründungen erforderlich machen. Dem Hinweis des Bundesrechnungshofes, dass derartige Baumaßnahmen in großer Tiefe bei den vorhandenen Grundwasser- und Bodenverhältnissen zu teuer seien, will die Stiftung nicht entsprechen. Es sollen weiterhin Steuergelder im Schlamm versenkt werden.