Leserbrief an die Frankfurter Allgemeine zeitung, Frankfurt am Main von Markus Erich-Delattre

Sehr geehrte Redaktion,

den Beitrag "Aus Liebe zur Leere" von Andreas Kilb habe ich aufmerksam, nachdenklich und mit großem Interesse gelesen. In der Sache teile ich die Position von Andreas Kilb. Nach 1945 hätten nicht wenige Bauten aus der Zeit vor 1933 - trotz Kriegszerstörungen - gerettet werden können. Meiner Auffassung nach sind die Planer der aufgelockerten; autogerechten Stadt für einen weiträumigen Verlust von städtischer Sensibilität verantwortlich.

 Warum sollen städtebauliche Irrtümer und Fehler - u.a. die autogerechte Stadt, Monostrukturen der Großwohnsiedlungen, ideologische Großstadtfeindschaft, bewusste Zerstörung von kleinteiligen, nutzungsgemischten Qurtieren... - nicht korrigiert werden? Warum sollen Bauplanungen der Vergangenheit, die den Kommunen heute massive soziale Probleme bereiten nicht verändert werden? Eine Wiedergewinnung verlorener Urbanität durch eine Rückbesinnung auf ein kleinteiligeres Straßen- und Bebauungsmuster ist in der vergessenen Berliner Mitte möglich. Ich unterstütze die "Verwegenheit" der Akteure für eine Charta zur historischen Mitte Berlins.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Erich-Delattre, Hamburg-Altona, den 17.01.14