Berliner Morgenpost, Sonntag, 24. Oktober

Berliner Quadriga bekommt Schönheitscheck

Ständig Witterungs- und Umwelteinflüsse setzen dem Streitwagen der römischen Siegesgöttin Viktoria auf dem Brandenburger Tor zu. Deshalb wird das Denkmalamt überprüfen, ob am Bronzedenkmal mögliche Schäden vorliegen.

 

Der Quadriga auf dem Brandenburger Tor geht es an die Substanz. Ab Montag wird der Streitwagen der römischen Siegesgöttin Viktoria für eine Woche einem Schönheitscheck unterzogen. Die Untersuchung ist nach Angaben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung nötig, weil das Bronzedenkmal ständig Witterungs- und Umwelteinflüssen ausgesetzt ist.

Das mehr als 200 Jahre alte Viergespann hat eine bewegte Geschichte hinter sich. 1806 raubten die Franzosen das rund fünf Meter hohe Kunstwerk. 1814, nach dem Sturz Bonapartes, holten sich die Preußen ihren Schatz zurück. Baumeister Karl Friedrich Schinkel ergänzte die Quadriga danach durch ein eisernes Kreuz und einen preußischen Adler. Das Tor war damit zum Denkmal für das siegreiche Ende der Befreiungskriege geworden. Nachdem das Original im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, stellte man es 1958 wieder her. Damit die Quadriga auch die nächsten Jahrzehnte übersteht, überprüft das Denkmalamt nun eine Woche lang, ob mögliche Schäden vorliegen.