Berliner Zeitung vom 14.06.2017 - Von Uwe Aulich

Die eine Frage ist: Wie viele Hochhäuser dürfen am Alexanderplatz errichtet werden? Die anderen: Wie werden die Grünflächen rings um den Fernsehturm aufgewertet? Und dürfen dort Häuser gebaut werden? Bisher hat der Senat diese Fragen unabhängig voneinander diskutiert, obwohl die Gebiete nur durch den Bahnhof Alexanderplatz getrennt sind. Penibel wurde bei Wettbewerben darauf geachtet, dass die unsichtbare Mauer nicht eingerissen wird und angrenzende Viertel ausgeblendet werden. Das will Senatsbaudirektorin Regula Lüscher jetzt ändern.
„Wir werden ein Regionalmanagement einführen, das für die Entwicklung dieser Räume zuständig ist“, sagt Lüscher bei der Eröffnung einer Ausstellung zur historischen Mitte. Es sei wichtig für Berlin, dass diese Stadtgebiete gemeinsam betrachtet werden. Dabei sollen auch andere Planungen wie die Neugestaltung des Molkenmarktes hinter dem Roten Rathaus aber auch die Eröffnung des Humboldt-Forums und die Projekte am Petriplatz mitbedacht werden.

 

Grundzüge stehen fest
Die Standortmanager sollen ähnlich wie in der City West bei neuen Vorhaben zum Beispiel die Platzgestaltungen koordinieren, aber auch bei unterschiedlichen Interessen von Anrainern vermitteln. Außer der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sollen die Bezirke Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg sowie Vereine und Initiativen im Management mitarbeiten.

Grundzüge der Planungen stehen allerdings fest: So liegt seit diesem Jahr ein überarbeitetes Hochhauskonzept für den Alexanderplatz vor, das den Bau von neun jeweils 150 Meter hohen Türmen ermöglicht. Auch für die Grünanlage zwischen Fernsehturm und Spree wurden Bürgerleitlinien verabschiedet, denen das Abgeordnetenhaus gefolgt ist. Demnach sollen die Grünflächen erhalten werden. Lüscher kündigt an, dass es zur Gestaltung von Plätzen rings um den Alexanderplatz im Frühjahr 2017 Veranstaltungen geben werde.

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