Von Horst Peter Serwene im März 2017

petriplatz 01petriplatz 02Der völlig beräumte Platz (Parkplatz) wurde ab 2006 archäologisch untersucht.

Durch verschiedene interessante Funde, wie die Lateinschule aus dem 13. Jahrhundert und den Fundamenten der drei Petrikirchen (Bild rechts) u. v. m. kam die Ursprungs-siedlung Berlins wieder ins Bewusstsein.

Der Bebauungsplan von 2012 und der folgende Wettbewerb legten 3 Gebäude fest

1. Das Archäologische Zentrum
Wettbewerbssieger wurde Nagler/Kautz mit einem Entwurf, der die Lateinschule als archäologisches Fenster mit einplante.

petriplatz 03Das Gebäude soll als Besucherzentrum und als wissenschaftliches Institut betrieben werden. Die Fertigstellung wird wohl nicht vor 2020 realisiert werden.

 

2. Das Bet- und Lehrhaus
... auch „House of One“ genannt. Es soll als „öku-menisches Gebetshaus“ ein Ort für die drei Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam dienen.

petriplatz 05In dem Gebäude, das bewusst eine „symbolfreie Form“ hat, soll jede Religion eigenständig einen Raum nutzen können und ein Raum ist für alle Religionen offen.

Das mit 40,5 Mio. Euro veranschlagte Projekt soll etwa 2019 seinen Baustart haben. Bis dahin wird es eine temporäre Gestaltung geben.

petriplatz 063. Das HochTief Projekt
Auf der Fläche des ehemaligen Cöllner Rathauses und des Kaufhauses Hertzog ist ein Gebäude entstanden, das ein Hotel mit 144 Zimmern (Frasers) und einen Bürotrakt beherbergt.

Der Risalit zur Breitestraße soll an die Fassade des 1899 abgerissenen Cöllner Rathauses erinnern. Über den Bodenfunden wird es auch hier ein „Archäologisches Fenster“ geben.

Einschätzung zur Zukunft des Petriplatzes
Wie schätzen wir die städtebauliche Anziehungskraft des „neuen Petriplatzes“ ein?
Ein Anspruch von Rabbiner Dr. Andreas Nachama, Vertreter der Jüdischen Gemeinde Sukkat Schalom, a Projekt „Bet- und Lehrhaus“: „Der Ort hier ist eine brutale „Stadtlandschaft“!“Wird sich diese Einschätzung des Heute ändern? “

Das Archäologische Zentrum ist ein möglicher Anziehungspunkt, auch wenn es ein Teil eines „Archäologischen Pfades“ sein wird. (Viele Archäologische Fenster -Altes Rathaus / Molkenmarkt ...) Es wird erst das Jahr 2019 als Baustart angegeben.

Das Bet- und Lehrhaus
Ist das Interesse der Religionsvertreter und der Gläubigen am Projekt so groß, dass es auch eine Anziehungskraft entwickelt? Zurzeit ist es etwas ruhig geworden. Auch hier wird es vor 2019 keinen Baustart geben.

Das Gebäude von HochTief mit Hotel und Büros ist zunächst die einzige Anlaufstelle des Ortes.
Zu einer Aufenthaltsqualität wird die bis zu 50 Meter breite und mit ca. 60.000 Kfz befahrene, autobahnähnliche Gertraudenstraße sicher nicht beitragen. Wir wollen hier eine Umplanung! Eine Hoffnung könnte sein, dass sich der Petriplatz mit dem Humboldtforum und einer auf soziale/kulturelle Nutzung geplante Breitestraße vernetzt. Der alte Stadtgrundriss könnte für das Gelingen der Gesamtplanung gute Anregungen einbringen.