Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELL |
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AUSGABE 2023 - NR. 10 Berlin, den 13.11.2023 |
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Rück- und AusblickSehr geehrte Damen und Herren, einen Masterplan für die Berliner Mitte soll es nun endlich geben. In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 10.10.2023 konkretisierte Manfred Kühne, Abteilungsleiter in der Stadtentwicklungsverwaltung, die Pläne des Senats. Der Masterplan soll sich auf das Gebiet vom Tiergarten bis einschließlich Alexanderplatz erstrecken und mit der Verkehrsverwaltung abgestimmt werden. Für diesen Bereich gebe es bisher noch kein verbindliches Verkehrsentwicklungskonzept. Ein Gutachten solle die Verkehrsentwicklung erarbeiten. Aufgabe der Stadtentwicklungsverwaltung sei es, „die Regelwerke für die Friedrich- und Dorotheenstadt, die wir seit zwanzig Jahren haben“ weiterzuentwickeln. Frau Gennburg, Sprecherin der Partei DIE LINKE kritisiert in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 06.11.2023, dass der Masterplan gemeinsam mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept für die Berliner Mitte vor allem dazu dienen soll, Bauflächen für einen historisierenden Umbau der Innenstadt zu identifizieren, auch, indem Bestandsgebäude der Nachkriegsmoderne als städtebaulicher Missstand deklariert werden. „In anderen Städten wie Frankfurt, Dresden und Potsdam ist es genauso gelaufen, dass man Bereiche der Innenstadt zum Sanierungsfall erklärt, anschließend Gestaltungssatzungen erarbeitet hat, und damit dann Fördergelder für die historisierende Aufwertung der Stadt beantragen konnte“, argwöhnt Gennburg. Obwohl eine Mehrheit der Berliner sich für attraktive Architekturen beim Wiederaufbau der Historischen Mitte wünschen, setzen sich immer noch Abgeordnete der Parteien DIE LINKE und DIE GRÜNEN für angeblich kostensparende schlichte Architektur im Sozialen Wohnungsbau ein. Eine Forsa-Umfrage zeigt: Berliner wünschen sich im Stadtkern mehrheitlich eine Neubebauung, die sich an der Vorkriegssituation orientiert. Für die Umfrage im Auftrag der Stiftung Mitte Berlin , der Gesellschaft historisches Berlin e.V. und des Berliner Ortsverbandes von Stadtbild Deutschland e.V. wurden im August 1014 Berlinerinnen und Berliner ab 18 Jahren nach ihrer Meinung zur Gestaltung der Berliner Mitte befragt. Demnach findet die Mehrheit der Befragten (61 Prozent) es grundsätzlich gut, wenn in Städten und Gemeinden einige vollständig zerstörte Gebäude nach historischem Vorbild wiederaufgebaut werden. 28 Prozent sprechen sich dagegen aus. Historisch bedeutsame Gebäude sollen wiedererstehen.
VeranstaltungenEinladung zum 5. Historischen SalonMittwoch, 20. Dezember um 18 Uhr Nicht weit vom Nicolaihaus, dem Ort unseres Historischen Salons, entfernt lag einst das Zentrum von Alt-Kölln, einem der Gründungsorte der Doppelstadt Berlin-Kölln. Hier befand sich nicht wie heute eine verkehrsumtoste und gleichzeitig tote Einöde, sondern der Petriplatz mit der Stadtpfarrkirche von Kölln. Die erste wurde etwa um 1230 auf der höchsten natürlichen Erhebung der Köllner Talsandinsel der Spree mit 35,5 Metern über dem Meeresspiegel errichtet. Durch Neu- und Umbauten sollten drei weitere Petrikirchen folgen, der Grundstein für die vierte und letzte Petrikirche im neogotischen Stil wurde 1847 gelegt. Trotz Kriegsbeschädigung bildete ihr markanter Turm bis zu ihrer Sprengung 1964 einen Blickfang zu allen Straßenseiten hin. Für die heutige Branche neben dem neuen Archäologischem Zentrum ist ein modernes, zeitgenössisches Gebäude nach Plänen des Berliner Architekturbüros Kuehn Malvezzi geplant. Dennoch wird beim Bau des zukünftigen Gebäudes große Rücksicht auf die archäologischen Überreste der einstigen Petrikirchen genommen. Im Untergeschoss soll eine acht Meter hohe Halle die Überreste der historischen Gebäude angemessen präsentieren. Beherbergen soll das Gebäude das multireligiöse Zentrum "House of One", in dem Christen, Juden und Muslime ihren Glauben leben sollen. Mit der Verwirklichung dieses Projektes geht es allerdings eher schleppend voran. Über den aktuellen Stand möchten wir uns vom Geschäftsführer des "House of One ", Roland Stolte, informieren lassen. Gleichzeitig möchten wir mit ihm darüber diskutieren, welche Impulse das Projekt für ein lebendiges Stadtviertel drumherum liefern kann. Wir laden Sie herzlich ein zum Fünften Historischen Salon am 20. Dezember 2023, 18 Uhr, ins Nicolaihaus, Brüderstraße 13, ein. Bitte melden Sie sich bis zum 17. Dezember 2023 bei unserem stellvertretenden Vorsitzenden Wolfram Giese (
DIE GHB BRAUCHT SIE!Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, seit 1991, kämpft die GHB unentwegt für ein schöneres und lebenswerteres Berlin. In dieser beachtlichen Zeit konnten wir vom Engagement vieler Mitgliedern profitieren, deren ehrenamtliche Tätigkeit all die Aktionen, Projekte, Führungen und Lesungen ermöglichten. Doch die Zeiten verändern sich, Vereine wie die GHB finden leider – und das müssen wir an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben – nicht mehr die Beteiligungsbereitschaft wie noch vor 15 Jahren. Uns fehlt das „Vitamin M“ – Menschen die sich bereit erklären auch in Zukunft, aktiv Projekte mitzugestalten und der GHB ein dynamisches Profil zu verleihen. Melden Sie sich bei uns, damit wir auch in Zukunft der Kultur- und Geschichtsverdrossenheit unserer Zeit die Stirn bieten können. Für ein lebenswertes Berlin mit Anspruch auf Schönheit und Baulichen Mehrwert. Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
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Aktuelle Presse Oktober 2023Bauentwicklung allg. / Kultur / Politik / Berlin Mitte: Finanzierung gesichert: Berliner Senat macht Weg frei für den Bau der Freitreppe Für die lange ungeklärte Finanzierungsfrage bezüglich der geplanten Freitreppe am Berliner Humboldt-Forum gibt es eine Lösung. Das bestätigte Finanzsenator Stefan Evers (CDU) am Donnerstag am Abgeordnetenhaus. „Wir haben die Entscheidung getroffen, dass die Unterhaltung durch den Senat sichergestellt wird“, sagte Evers. Freitreppe am Humboldt Forum soll gebaut werden Berlin Nach jahrelangen Diskussionen soll am Humboldt Forum in Mitte eine Treppe zum Spreekanal entstehen. „Die Freitreppe kommt“, teilten Finanzsenator Stefan Evers (CDU) und Bausenator Christian Gaebler (SPD) am Donnerstag mit. Sauberes Wasser, saubere Luft Die Worte waren klar genug: „Er sol fleyßig seyn, sich des vollsauffens enthalten, das Pferd in acht nehmen.“ Unterschrift: „Friderich Wilhelm Khurfürst“. Das galt dem Gassenmeister. Und der war eine wichtige Instanz der „Brunnen- und Gassenordnung beyder Residentz- und Hauptstädte Berlin und Cölln an der Spree“, die der Preußenherrscher anno 1660 erließ. Aus neun Artikeln bestand sie, mit jeweils bis zu 14 Paragraphen. Gemeinhin wird in der Geschichte Berlins der 1862 in Kraft getretene „Hobrecht-Plan“ mit seinen Zu- und Abwasserleitungen sowie den Rieselfeldern als der entscheidende Fortschritt in der Versorgung und Gesundheit der Stadt gesehen, der ja auch die Stadtstruktur nachhaltig bestimmte. Zurecht. Und doch war jene Verordnung des Großen Kurfürsten zwei Jahrhunderte zuvor – mit den damals gegebenen Mitteln – ein erster wichtiger Schritt nach vorn. Man kann es auch so sehen: Die Brunnen- und Gassenordnung war bitter nötig, sie war überfällig, es stank zum Himmel in Berlin. Altersgemischt und inklusiv: Die Berliner Rothenburg-Grundschule will den Deutschen Schulpreis gewinnen Die Kinder der Klasse 123c der Steglitzer Rothenburg-Grundschule sitzen auf dem runden Teppich in der Mitte des Klassenzimmers im Kreis. Es geht um die Kalender, die die Kinder ihren Eltern zu Weihnachten basteln. „Ist euch schon einmal aufgefallen, dass die Monate verschieden lang sind?“, fragt Referendarin Pauline Schellin. Doch wie viele Tage hat welcher Monat? Die Kinder ballen ihre Fäuste und Jasper erklärt: „Die Knochen sind die 31 Tage, die ohne 30 Tage.“ Die Lehrerin mag es mehr landschaftlich, jetzt werden Knöchel-Berge und Faust-Täler gezählt. Berlins House of One droht an Baukosten zu scheitern Es sollte der weltweit erste Sakralbau für drei große Weltreligionen werden. So klang es, groß beworben und mächtig ambitioniert, noch vor drei Jahren – die Rede war vom House of One am Petriplatz . In der historischen Mitte Berlins sollte ein Haus entstehen, das unter seinem Dach eine Synagoge, eine Moschee und eine Kirche vereint. Es war ein bedeutsames Unterfangen mit einer starken Aussage, die vor allem angesichts der Kriege dieser Welt hoffnungsfroh stimmte. Umbau von Mitte Groß war er angekündigt worden von der schwarz-roten Koalition, aber lange unklar, was er eigentlich umfassen soll: der Masterplan für die Berliner Mitte. In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Montag hat Manfred Kühne, Abteilungsleiter in der Stadtentwicklungsverwaltung, die Pläne konkretisiert. Der Masterplan soll sich demnach auf das Gebiet vom Tiergarten bis einschließlich Alexanderplatz beziehen, das sich im Bezirk Mitte befindet, und in enger Abstimmung mit der Verkehrsverwaltung erarbeitet werden. Für diesen Bereich gebe es bisher noch kein verbindliches Verkehrsentwicklungskonzept . Ein Gutachten solle die Verkehrsentwicklung erarbeiten. Komische Oper Am Samstag feiert die Komische Oper ihr Spielzeit-Eröffnungsfest, und zwar in Charlottenburg, wo das Musiktheater aus Mitte während der Sanierung seines Stammhauses Unterschlupf im Schillertheater findet. Bei freiem Eintritt gibt’s schon mal Einblicke ins Repertoire, die erste Premiere wird am 28. Oktober das Musical „Chicago“ sein. Senatspläne für den Berliner Molkenmarkt bleiben vage In einer Pressekonferenz im September 2022 hatte Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt angekündigt, es müsse unter anderem noch eine Machbarkeitsstudie für den Molkenmarkt zur Energieversorgung des neuen Quartiers durchgeführt werden. Dies sei einer der Gründe, weshalb kein eindeutiger Sieger aus dem Werkstattverfahren hervorgehe. Kahlfeldts Antwort auf eine noch unveröffentlichte Anfrage des Grünen-Abgeordneten Julian Schwarze zeigt nun: Die Vorgaben für diese Machbarkeitsstudie sind weiterhin nicht definiert. Tram auf Leipziger Straße vor Aus Berlin Offiziell steht ein Langzeitprojekt der Berliner Verkehrspolitik noch auf der Liste des Senats: Die Verlängerung der Straßenbahnlinie M4 vom Alexanderplatz über den Potsdamer Platz zum Kulturforum soll 2029 in Betrieb genommen werden, heißt es in den Antworten der Verkehrsverwaltung auf die Fragen der Fraktionen im Rahmen der im Abgeordnetenhaus laufenden Etatberatungen. Cumberland: Haus mit großer Geschichte Berlin Wer das Haus Cumberland in Charlottenburg finden will und sich auf die Suche begibt, der sollte auf die Autos achten. Dort, wo sich besonders viele Luxusmarken drängen, da ist es nicht weit bis zum imposanten Gebäudeensemble am Kurfürstendamm 193/194. Denn in dessen Nachbarschaft gibt es sie alle im Original: die betörenden Düfte, die exklusiven Schuhe und eleganten Kleider, die so teuer sind, dass ihre Preise auf kein Schild passen. Dafür zieren klangvolle Namen die Schaufenster der Läden: Diptyque Paris, Balenciaga, Salvatore Ferragamo oder Brunello Cucinelli. Wer hier sein Geld ausgibt, der bekommt die Einkaufstüte nicht nur zum Auto gebracht, der erhält auch noch einen Hauch Champs-Élysées gratis mit dazu. Leipziger Straße: Verwaltung widerspricht ihrer Senatorin Berlin Fachleute in der Senatsverkehrsverwaltung haben Aussagen der Senatorin Manja Schreiner (CDU) über die lange geplante Straßenbahnlinie auf der Leipziger Straße zurückgewiesen. Mit der bisherigen Planung komme der Autoverkehr auf der wichtigen Ost-West-Verbindung „komplett zum Erliegen“, hatte Schreiner jüngst im Mobilitätsausschuss des Abgeordnetenhauses gesagt und angekündigt, die Trassenführung für die Tram zwischen Alexanderplatz und Kulturforum noch einmal überprüfen zu wollen. Bebauungspläne für Berlin -Mitte: „Historisch ist modern“ Es nieselt, auf der Leipziger Straße dröhnt der mehrspurige Verkehr vorbei, wenige Menschen sind unterwegs und zu allem Überfluss haben an diesem grauen Nachmittag auch noch die wenigen Cafés und Restaurants in näherer Umgebung geschlossen. Berlins historische Mitte , so scheint es, ist fest entschlossen, den Beweis anzutreten, dass die Klage von Marie-Luise Schwarz-Schilling nur allzu berechtigt ist: „Sehen Sie sich doch um, alles ist trostlos und hässlich , die Menschen fühlen sich hier nicht wohl“, sagt die 91-Jährige, die trotz ihres Alters fest entschlossen ist, das zu ändern. Berliner finden ihre historische Mitte „wenig attraktiv“ Der Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs und die anschließende Umgestaltung zur autogerechten Stadt hat Berlins Altstadt weitgehend vernichtet. Ein Verlust, den 59 Prozent der Berlinerinnen und Berliner bedauern – und den heutigen Zustand im Bereich der historischen Mitte rund um das Rote Rathaus als „weniger bis gar nicht attraktiv“ bewerten. Zufrieden sind dagegen nur 37 Prozent, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, das der Berliner Morgenpost exklusiv vorliegt. Forsa-Umfrage: Wollen die Bürger mehr Historisches und weniger Verkehr in Berlin -Mitte? Wie sollen die Brachen im alten Stadtzentrum Berlins in Zukunft aussehen? Nach jahrelangen politischen Debatten, Werkstattgesprächen und -verfahren sowie Architektenwettbewerben liegt nun das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage vor. Demnach wünscht sich eine Mehrheit der Berliner Bürgerinnen und Bürger eine historische Mitte mit weniger Verkehr und mehr Rekonstruktionen historischer Häuser.
SPENDENAUFRUFUNTERSTÜTZEN SIE UNS MIT EINER SPENDE; DAMIT WIR AUCH WEITERHIN DIE BEGONNENE ARBEIT FORTSETZEN KÖNNEN. Der Vermieter unserer Geschäftsstelle Am Zirkus 6 hat uns ohne Angabe eines Grundes zum 31.Oktober gekündigt. Wir haben eine neue Bleibe in der Wilhelmstraße 88, 10117 Berlin-Mitte gefunden. Jedoch verursacht ein Umzug sehr hohe Kosten. Wir bitten Sie daher sehr dringend um eine Spende.
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Inhaltlich verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV Gerhard Hoya - Vorstandsvorsitzender |
... Tel. 030 - 20 45 47 46 |
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