Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELL

AUSGABE 2024 - NR. 5
Berlin, den 14.06.2024

Rück- und Ausblick

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde des Historischen Berlins,

mit Sorge beobachten wir, dass der beschlossene Wiederaufbau der Bauakademie seit Jahren von Gegnern des Projektes hintertrieben wird. Die Bemühungen gegen eine Rekonstruktion nehmen zu. Jüngster Vorwand ist eine Studie eines Architekturbüro.

nl2406 bauakademie schneider schumacher archichtektenAbbildung: © Schneider + Schumacher Architekten
Die Aussage, eine 1 zu 1 Rekonstruktion sei nicht möglich ist falsch und wohl auf mangelnde Kenntnisse des Büros zurückzuführen.

Auch halten wir ein Gefälligkeitsgutachten für den leidenschaftlichen Rekonstruktionsgegner und Gründungsdirektor, Herrn Spars für wahrscheinlich. Rekonstruktionen in anderen Städten wurden erfolgreich erstellt und fügen sich sehr gut in das Stadtbild ein.

Die Fassadenstudie vom Büro Schneider + Schumacher Architekten zur Wiedererrichtung der Bauakademie zeigt uns, was uns droht. Der Betrachter der Visualisierung ist erschrocken und bedankt sich für den Hinweis.

Die Antwort auf all diese Herausforderungen kann nur ein weiteres starkes Bemühen der Bürger sein, sich für eine Rekonstruktion der Bauakademie

Die Rückkehr der rekonstruierten Bauakademie wird der Umgebung guttun. Ein wirklicher Blickfang wird sie wieder sein.

nl2406 bauakademie westseiteAbbildung: Westseite der Bauakademie
Im Abgeordnetenhaus bringen CDU und SPD im Streit um die Rekonstruktion des früheren Schinkelbaus eine neue Idee ein. Neben der Rekonstruktion von 3 historischen Fassaden soll eine zeitgenössische Fassade errichtet werden.

Begründet wird das u.a. damit, dass eine Barrierefreiheit dies verlange. Diese Begründung zeigt, dass man sich mit dem Gebäude nur oberflächlich befasst hat.

Auf der Westseite des Gebäudes war von Anfang an einen ebenerdigen Zugang, durch den z.B. Pfedegespanne den ehemaligen Innenhof zur Versorgung der Läden im EG erreichen konnten.

Warum muss hier allen Ernstes die Barrierefreiheit als Argument dafür herhalten, eine Fassade modern zu gestalten? Berliner Schloss/Humboldtforum oder Bodemuseum zeigen, wie man eine historische Gestaltung mit Barrierefreiheit kombinieren kann. Den Inhalt des Antrages halten wir für einen Schritt in die falsche Richtung.

Das Ziel darf nicht aufgegeben werden, mittels einer weitgehend authentischen Rekonstruktion des Gebäudes unter Berücksichtigung aktueller Bauvorschriften gegenwärtigen und kommenden Generationen die Bauakademie als Gesamtkunstwerk zugänglich zu machen, das auf Basis seiner Konstruktion flexibel genutzt werden kann. Dieses Ziel sollte nicht durch nicht erforderliche Kompromisse verwässert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Hoya
Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft Historisches Berlin e. V.

 


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Veranstaltungen

Unter den Linden von Charlottenstraße bis Brandburger Tor

240407-wilhelmstrasse Stadtführung mit Horst Peter Serwene
Sonntag, 16. Juni 2024 um 11 Uhr
Treffpunkt: U-Bahnstation Unter den Linden (U5/U6), Ausgang Charlottenstraße / Unter den Linden

(Foto: Unter den Linden von A. Savin - eigenes Werk, FAL, .WIKIMEDIA) Berlins berühmtester Boulevard geht bis auf das Jahr 1573 zurück, als Kurfürst Johann Georg einen Reitweg vom Schloss zum Tiergarten anlegte. Die wichtigste Entwicklung war dann die Gründung der Dorotheenstadt.

Der Große Kurfürst ließ auf dem unbefestigten Reitweg 1647 eine sechsreihige Galerie aus Nuss- und Lindenbäumen pflanzen. Dieses Quartier war die erste Stadterweiterung außerhalb der Festungsmauer. Mit dem Bau der Akzisemauer ab 1735, endete der " neue Boulevard" am " Neuen Tor", später ab 1790 "Brandenburger Tor". Unter den Linden entwickelte sich dann in zwei Bereiche, dem "königli-chen Teil (Schlossbrücke bis Charlottenstr.") und dem bürgerlichen, geschäftlichen Abschnitt, von der Charlottenstr. bis zum späteren Pariser Platz. Auch heute ist diese städtebauliche Teilung erkennbar.

Wir wollen uns über die Entwicklung "heute" ein Bild machen.

  • Welche Aufenthaltsanreize gibt es?
  • Wie ist die Verkehrssituation?
  • Ist eine Zukunftsidee erkennbar?
  • Haben wirAlternativen?

Zur Diskussion möchten wir Sie in unserem neuen Vereinsheim zu Kaffee und Kuchen einladen.

 

Einladung zum 8. Historischen Salon

altes museumMittwoch, 26. Juni 2024 um 18:00 Uhr
Ort: Wilhelmstraße 88, 10117 Berlin-Mitte

Aus Anlass des 33zigsten Geburtstages der Gesellschaft Historisches Berlin e.V. findet dieser Salon in unseren neuen Geschäftsräumen in der Wilhelmstraße 88, 10117 Berlin-Mitte statt.

1945 WIEDERAUFBAU

1991 VISIONEN, HOFFNUNGEN

2024 AUFBRÜCHE

  • Vortrag von Gerhard Hoya: 33 Jahre Geschichte der GHB
  • Vortrag von Dr. Benedikt Goebel: Vorstellung der „Stiftung Mitte Berlin“

Im Anschluss an die Veranstaltungen laden wir bei einem kleinen Umtrunk und Imbiss zu weiteren Gesprächen über die Zukunft ein.

Liebe Mitglieder, bitte melden Sie sich bei unserem stellvertretenden Vorsitzenden Wolfram Giese
( Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. ) bis zum 17.06.2024 an und überweisen gleichzeitig mit der Anmeldung für die Bewirtung Ihren Kostenbeitrag von 10,00 € auf das Konto der Gesellschaft Historisches Berlin e. V. bei der Berliner Volksbank, DE 56 1009 0000 5705 1550 05. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung, die Sie bitte beim Besuch der Veranstaltung vorlegen. (nur für Mitglieder)

RÜCKBLICK

Vor 33 Jahren, am 15. Juli 1991, gründeten sieben Personen, u.a. Heinz Dahlke aus Hannover, sowie Dr. Helfried Kreutzer, Dr. Helmut Maier und Dr. Peter Möbius aus Berlin, die Gesellschaft Historisches Berlin.
Der Name lautete damals: "Gesellschaft zur Wiederherstellung, Restaurierung und Erhaltung kulturhistorisch wertvoller Gebäude e.V." Das Bestreben ging und geht dahin, Berlins historische Mitte zu erhalten, behutsam zu erneuern bzw. historisch wieder aufzubauen. Die erste und durchschlagende Aktion des neu gegründeten Vereins war eine vielbeachtete und von vielen Tau-send Berlinern und Nichtberlinern besichtigte Ausstellung im rechten Torhäuschen am Branden-burger Tor: Thema war hier der Pariser Platz.

 

Vorankündigung

Das historische Regierungsviertel an der Wilhelmstraße

Stadtführung zum Tag des offenen Denkmals mit Horst Peter Serwene für die GHB
Wann: 8. September um 12:00 Uhr
Treffpunkt: Hotel Adlon/Wilhelmstr.

Die Wilhelmstr. gehörte zur barocken Stadterweiterung um 1700. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die barocken Palais zu Regierungsgebäuden. Das bedeutendste Palais war das Palais Schulenburg, das Reichskanzleramt.
Im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und auch im Nazi-Regime blieb die Wilhelmstr. das staatliche Machtzentrum. Durch Kriegszerstörung und Abriss verlor die Wilhelmstr. ihre Bedeutung. Aber auch heute gewinnt die Straße wieder durch den Regierungsausbau. Die Wilhelmstr. hat so ca. 180 Jahre Geschichtserfahrung.
Anschließend laden wir Sie in unsere Geschäftsstelle in der Wilhelmstr. 88 ein.

 

Rückblick 7. Historischer Salon, 24.04.2024

Mit Herrn Achim Bahr, Vorstand Stalinbauten e. V.
Thema Stalinallee: Die Geschichte des „Nationalen Aufbauprogramms der DDR“

Bericht von Wolfram Giese

"Die ehemalige Stalinallee - einzigartig, aber auch Zukunftsmodell?  - Bericht von Wolfram Giese zum Siebten Historischen Salon

Zumindest in einem Punkt könnten heutige Bauplaner sich ein Vorbild an den Baumeistern der ehemaligen Stalinallee nehmen: Denn die Stalinallee wurde in Rekordzeit im Rahmen des "Nationalen Aufbauwerks Berlin" zwischen 1952 und 1957 nach den "16 Grundsätzen des Städtebaus" der frühen DDR als sozialistischer Boulevard geplant und errichtet. Gebaut wurde von sechs Architektenkollektiven unterschiedlichster beruflicher Werdegänge, baukünstlerischer Überzeugungen und politischer Lebenswege. Bereits 1951 fertig wurde in sagenhaften 5 Monaten Bauzeit die 1969 wieder abgerissene  Deutsche Sporthalle von Richard Paulick.

Den spannenden Prozess der Planung und Umsetzung der Errichtung des Quartiers zwischen Stausberger Platz und Frankfurter Tor und das Zusammenwirken, aber auch den Konkurrenzkampf zwischen Architekten wie Richard Paulick, Hans Hopp und Hermann Henselmann schilderte Achim Bahr, Vorsitzender des Vereins Stalinbauten e.V. , in seinem spannenden und umfangreichen Vortrag beim Siebten Historischen Salon der GHB.

 


SPENDENAUFRUF

UNTERSTÜTZEN SIE UNS MIT IHRER SPENDE, DAMIT WIR AUCH WEITERHIN UNSERER PROJEKTE IN ATTRAKTIVER FORM PUBLIZIEREN KÖNNEN

Herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spender, die die Arbeit der GHB in den zurückliegenden Jahren tatkräftig unterstützt haben. Ihre Spende trug dazu bei, dass wir die Ziele unseres Vereins ver-wirklichen konnten und durch Ausstellungen, Vorträge, Diskussionen, Führungen und Veröffentli-chungen das Historische Berlin vielen Bürgern und Besuchern unserer Stadt näherbringen konnten.
Das historische Berlin ist das Fundament für die Identität Berlins. Dieses Fundament zu erhalten, ist heutzutage keine leichte Aufgabe, insbesondere unter den aktuellen politischen Gegebenheiten.

Die begonnene Arbeit wollen wir verstärkt fortsetzen. Wir arbeiten zur Zeit an Visualisierungen zum Klosterviertel und am Projekt „GHB-Verjüngungskur“.

Kostenerhöhungen und die demografische Entwicklung in unserer Mitgliedschaft engen unsere finan-ziellen Möglichkeiten ein. Auch die aktive Teilhabe der Mitglieder nimmt aufgrund der Überalterung ab, was zur vermehrten Beschäftigung von Dienstleistern und somit zu höheren Ausgaben führt.

Bitte helfen Sie uns weiterhin mit einer Spende! Jeder Geldbetrag zählt! Unser Verein ist gemeinnützig und darf Spendenquittungen ausstellen.

 


DIE GHB BRAUCHT SIE!

Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, seit 1991, kämpft die GHB unentwegt für ein schöneres und lebenswerteres Berlin. In dieser beachtlichen Zeit konnten wir vom Engagement vieler Mitgliedern profitieren, deren ehren­amtliche Tätigkeit all die Aktionen, Projekte, Führungen und Lesungen ermöglichten. Doch die Zeiten verändern sich, Vereine wie die GHB finden leider – und das müssen wir an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben – nicht mehr die Beteiligungsbereitschaft wie noch vor 15 Jahren.

Uns fehlt das „Vitamin M“ – Menschen die sich bereit erklären auch in Zukunft, aktiv Projekte mitzugestalten und der GHB ein dynamisches Profil zu verleihen.

Melden Sie sich bei uns, damit wir auch in Zukunft der Kultur- und Geschichtsverdrossenheit unserer Zeit die Stirn bieten können. Für ein lebenswertes Berlin mit Anspruch auf Schönheit und Baulichen Mehrwert.

Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
Tel.: 030 20 45 47 46
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

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ghbWir freuen uns immer über neue Mitglieder, die sich mit uns engagieren oder uns unterstützen. Bei uns arbeiten Fachleute und Stadtinteressierte zusammen. Kommen Sie zu unseren Veranstaltungen, Führungen und Vorträgen, um sich über die aktuelle Stadtentwicklung oder die Baugeschichte Berlins zu informieren. Als Mitglied erhalten Sie unsere vierteljährlich erscheinenden Mitteilungen kostenfrei per Post.

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Pressemitteilung

Gemeinsame Erklärung der Allianz baukulturell engagierter Berliner Bürgervereine:

Nur die vollständige Rekonstruktion der Bauakademie wird zu einem zufriedenstellenden Ergebnis führen.

 

Die Gleichartigkeit aller vier Seiten des historischen Bauakademiegebäudes ist zentraler Bestandteil seines architektonischen Konzepts. Sie darf keinesfalls einem politischen Kompromiss zum Opfer fallen.

Auch sind eine vollständige Rekonstruktion und die Gewährleistung von Barrierefreiheit kein Wider­spruch.

In einem Antrag an das Abgeordnetenhaus machen die Berliner Koalitionsparteien CDU und SPD den Vorschlag, dass beim Wiederaufbau des Bauakademiegebäudes drei Seiten die histo­rischen Fassaden wiedererhalten sollen, die vierte Seite jedoch „für zeitgemäße Anforderungen, wie vor allem die eines behindertengerechten Zugangs und einer Beleuchtung“ geöffnet werden könne. Außerdem wird gefordert, dass sich das Innere an der geplanten Nutzung orientieren solle.

Die Allianz baukulturell engagierter Bürgervereine in Berlin möchte hierzu wie folgt Stellung nehmen:

Die Gleichartigkeit aller vier Seiten des Bauakademiegebäudes beruhte auf damaligen Idealvorstellungen, die auch das Werk des Architekten Karl Friedrich Schinkel geprägt haben. Im Kontrast zur abso­lu­tistischen Prachtentfaltung des vorangegangenen Barockstils standen die Gleichwertigkeit und gleichförmige Rhythmik aller vier Fassaden für Rationalität und Zurückhaltung. Der nach allen Seiten hin nahezu gleiche Anblick des Gebäudes war für die damalige Zeit unge­wöhnlich und gilt, ebenso wie die weitgehende Übereinstimmung von Fensterachsen und Innen­raumaufteilung, als wegweisend für die Moderne. Zugleich wurde der Bau auf diese Weise als ein städtebaulicher Solitär ausgewiesen, der in alle Richtungen gleichermaßen wirken sollte. Anders als beispielsweise beim Berliner Schloss gab es daher keine Schaufassaden und auch keine Fassadenhierarchien.

Es wäre somit ein schwerer Fehler, beim Wiederaufbau des Bauakademiegebäudes auf dieses historisch, konzeptionell und städtebaulich bedeutende Charakteristikum zu verzichten.

Ebenso verdient es die von Schinkel entworfene innere Struktur, deren kleinteilige Rasterung mit den Fassaden korrespondierte, als Teil des Gesamtkunstwerks Bauakademie rekonstruiert zu werden.

Auch die Forderung nach einem behindertengerechten Zugang rechtfertigt nicht den Verzicht auf eine allseitige Fassadenrekonstruktion: an der Westseite des Gebäudes befand sich ursprünglich ein ebenerdiger Zugang, der breit genug für Pferdegespanne war, um die Ladengeschäfte über den Innenhof zu beliefern. Hier könnte ein barrierefreier Zugang vorgabekonform in die historische Fassade integriert werden, so wie dies beispielsweise auch beim Bodemuseum und an der Westseite des Humboldtforums möglich war.

Aus den genannten Gründen fordern wir die Fraktionen der CDU und der SPD dazu auf, ihren Antrag an das Abgeordnetenhaus dahingehend zu ändern, dass allein die vollständige Wieder­herstellung der historischen Fassaden des Bauakademiegebäudes die Forderung des Berliner Senats an den Bund und die Bundesstiftung Bauakademie sein kann, und dass Berlin beabsichtigt, dies auf geeignete Weise sicherzustellen.

Berlin, den 27. Mai 2024

Allianz baukulturell engagierter Berliner Bürgervereine:

Berliner Historische Mitte, Errichtungsstiftung Bauakademie, Forum Stadtbild Berlin, Gesellschaft Historisches Berlin, Planungsgruppe Stadtkern im Bürgerforum Berlin, Stadtbild Deutschland Ortsverband Berlin

 


Aktuelle Presse Mai 2024

Bauentwicklung allg. / Kultur / Politik / Berlin Mitte:

Schreiners Nachlass: Knapp 40 Kilometer neue Radwege
Berliner Morgenpost vom 02.05.2024 von Thomas Schubert
Berlin Mit dem vorläufigen Stopp und der Überprüfung des Radweg-Projekts Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg fing ihre Amtszeit an. Nun wird Berlins scheidende Verkehrssenatorin Manja Schreiner die Fertigstellung der Vorzeige-Strecke in ihrem Heimatbezirk Pankow nicht mehr als Regierungsmitglied erleben. Nach dem Rücktritt der CDU-Politikerin in Folge des Entzugs ihres Doktortitels wird klar: Die Eröffnung des über fünf Jahre lang geplanten, 720 Meter kurzen Streckenabschnitts der Schönhauser Allee mit breiten Radwegen wird Schreiners Nachfolger oder Nachfolgerin feiern müssen.

Kann Ute Bonde Verkehrssenatorin?
Tagesspiegel Checkpoint vom 04.05.2024 von Jessica Gummersbach
Zunächst schalten wir aber zum Verkehr: Nachdem Manja Schreiner zu Beginn der Woche von ihrer mindestens teilweise plagiierten Doktorarbeit ausgebremst worden war, (magnetschwebe)bahnte sich am Freitag Ute Bonde, bis dato Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg, ihren Weg aufs politische Parkett. Der Regierende lobte sie als Expertin, „die alle Verkehrsteilnehmer in den Blick nimmt“. Sie werde die „unideologische und pragmatische Mobilitätspolitik der vergangenen zwölf Monate fortsetzen“. Was meinen Sie: ein guter Plan?

Schmuckstück Platte?
Berliner Zeitung vom 08.05.2024 - Panorama
So richtig verstehen will Angela Langwald das Schreiben noch nicht, das ihrer Wohnungsbaugenossenschaft jüngst ins Haus flatterte. Sechs Millionen Euro waren für die Sanierung von 150 Wohnungen in Gera eingeplant. Ein Außenaufzug, Südbalkons, moderne Grundrisse, solche Dinge. Doch seit Anfang des Jahres stehen die beiden Häuser in der thüringischen Stadt unter Denkmalschutz.

Der Fluch der Eintönigkeit
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19.05.2024 von Birgit Ochs
An dem Abend, an dem die dauerinsolvente Warenhauskette Galeria Kaufhof verkündete, sie werde sechzehn ihrer 92 Häuser schließen, war die Stimmung angespannt. Nicht nur die fast 13.000 Mitarbeiter und ihre Angehörigen fragten sich: „Wird es uns treffen?“ Bürgermeistern und Wirtschaftsdezernenten, örtlichen Einzelhändlern wie Kundinnen zwischen Kiel und Rosenheim war bang. Ganz zu schweigen von den Rentnern, für die das Treffen im Kaufhausrestaurant lieb gewonnenes Ritual ist. Was, wenn der Name ihres Warenhauses auf der Liste der ausgemusterten Filialen stand?

Was wirklich mit dem Regent Hotel passieren soll
Morgenpost vom 21.05.2024
Dass die InterContinental Hotels Group (IHG) Ende des Jahres die Pforten des t schließen wird, hat in Berlin hohe Wellen geschlagen. Einige Wirtschaftsgrössen der Stadt befürchteten einen Ausverkauf der Stadt durch Investoren, die immer höhere Mieten verlangten. Das Schreckgespenst von Leerstand und Abwanderung großer Ankermieter wie den Galeries Lafayette (Auszug im Juli) erhielt neue Nahrung. Einzelne prophezeiten, dass sich rund um die Friedrichstraße bald gar kein Unternehmen von Weltrang mehr ansiedeln würde.

Was Berlin vom U-Bahn-Ausbau in Paris lernen kann
Morgenpost vom 22.05.2024 von Jessica Hanack
Paris In 21 Meter Tiefe kann man bereits auf dem künftigen Bahnsteig stehen, auf die Gleise und in den Tunnel hineinschauen. Treppen führen von der Eingangshalle herunter, auch Rolltreppen sind schon verbaut, derzeit zum Schutz aber noch unter Holzplatten verborgen. Denn auch wenn der U-Bahnhof bereits erkennbar ist, ist bis zur geplanten Eröffnung Ende 2026 noch einiges zu tun.

Eine Fassadenseite modern? Kompromissvorschlag zum Wiederaufbau der Bauakademie
Berliner-Zeitung vom 22.05.2024 von Ulrich Paul
In den Streit um den Wiederaufbau der Schinkelschen Bauakademie in Berlins Mitte kommt Bewegung. Die Koalitionsfraktionen von CDU und SPD im Berliner Abgeordnetenhaus bekräftigen in einem jetzt vorgelegten Antrag zwar die Forderung nach einer Rekonstruktion der alten Fassade. Zugleich zeigen sich die Koalitionäre aber aufgeschlossen dafür, „dass die Wiederherstellung der historischen Fassade an einer Seite des Gebäudes für zeitgemäße Anforderungen“ geöffnet werden kann.

Berlin verfehlt Neubauziel – Lichtenberg mit Bestwerten
Morgenpost vom 25.05.2024 von Johannes Vetter
Im Bezirk Lichtenberg sind 2023 mit Abstand am meisten Wohnungen fertig geworden. Nach neuen Daten des Amtes für Statistik entstanden dort rund 3400 neue Wohnungen. Damit ist jede fünfte neue Berliner Wohnung in Lichtenberg fertig gebaut worden. Dahinter folgen die Bezirke Treptow-Köpenick (rund 2200 Wohnungen) und Marzahn-Hellersdorf (2100).

Berlins große Liebe zum Feld
Morgenpost vom 25.05.2024 von Uta Keseling
Berlin Sie nennen es einfach „das Feld“, alle tun das. „Flughafen Tempelhof“, sagen nur noch die Alten, die noch erlebt haben, wie die Maschinen über den Dächern abhoben. „Tempelhofer Feld“ wiederum ist die offizielle Bezeichnung der Stadtplaner und Politiker für Berlins wohl umstrittenste 350 Hektar Land. In denen die einen wertvolles Bauland sehen und eine Lösung für den Wohnungsmangel. Und die anderen Berlins größten Ort der Freiheit. Freiheit ist der größte Wert Berlins .

Der Kaiser ist bereit zum Abflug
Morgenpost vom 25.05.2024 von Isabell Jürgens
Der Kaiser muss nicht nur vom Sockel, sondern ganz raus aus dem Miletsaal des Pergamonmuseums. Denn die vor elf Jahren begonnenen Sanierungs- und Umbauarbeiten am Gebäude schreiten weiter voran und erfassen nun auch den Südflügel. Nachdem das Museum im Oktober 2023 für die kommenden vier Jahre gänzlich geschlossen wurde, müssen jetzt vor allem die Großskulpturen Platz machen für die Bauleute.

Schinkels Schule
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 27.05.2024 von Georg Dybe und Benedikt Goebel
Seit der Eröffnung vor fünf Jahren streben Hunderttausende Besucher durch die James-Simon-Galerie zu den Museen der Berliner Museumsinsel in der Mitte der Bundeshauptstadt. Die Baumwollhandlung „Gebrüder Simon“ des Namensgebers stand dort, wo heute der Fernsehturm steht. James Simon war einer der bedeutendsten Kunstmäzene des Kaiserreichs und der Weimarer Republik. Der Familienbetrieb und seine Zustiftungen in den Staatlichen Museen sind aber nicht die einzige Verbindung von Simon zur Berliner Mitte. Er war auch Absolvent des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster, der ehemals vornehmsten Schule Preußens. Zusammen mit der zugehörigen Klosterkirche als bauhistorisch bedeutendstem Gebäude Berlins war die Schule ein kultureller Leuchtturm in der Mitte der Stadt.

Experte fordert Zuzugsbeschränkungen für Großsiedlungen
Morgenpost vom 27.05.2024 von Isabell Jürgens
Das soziale Klima in den Großsiedlungen steht zunehmend unter Druck. Darauf weisen Strukturdaten hin, die Experten am Montag bei einer Anhörung im Stadtentwicklungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses vorgelegt haben. Die Veränderungen in der Bewohnerstruktur seien teils so tiefgreifend, dass sie zur Überforderung der Nachbarschaften führen könnten, so die Warnung. An sie knüpften die Wissenschaftler teils drastische Forderungen. Denn immer mehr Berlinerinnen und Berliner leben in den Großsiedlungen, überwiegend am Stadtrand.

Grenzen für Großsiedlungen gefordert
Morgenpost vom 28.05.2024 von Isabell Jürgens
Berlin Das soziale Klima in den Großsiedlungen steht zunehmend unter Druck. Darauf weisen Strukturdaten hin, die Experten bei einer Anhörung im Stadtentwicklungsausschuss des Abgeordnetenhauses vorgelegt haben. Die Veränderungen in der Bewohnerstruktur seien teils so tiefgreifend, dass sie zur Überforderung der Nachbarschaften führen könnten, so die Warnung. An sie knüpften die Wissenschaftler teils drastische Forderungen. Denn eine Million und damit jeder vierte Berliner wohnt in einer der 51 Großwohnsiedlungen der Hauptstadt – Tendenz steigend. Nicht nur, dass überwiegend an den Stadträndern Berlins neue Großsiedlungen entstehen. Bestehende Siedlungen werden zudem mit weiteren Wohnungen „nachverdichtet“. Zwar sind viele dieser Siedlungen deutlich besser als ihr Ruf – auch weil das Land Berlin viel Geld in die Hand genommen hat, um Gebäudesubstanz und Wohnumfeld zu verbessern.

 

 

Inhaltlich verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV

Gerhard Hoya - Vorstandsvorsitzender
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D-10117 Berlin

 

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