Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELL

AUSGABE 2024 - NR. 6
Berlin, den 09.07.2024

Rück- und Ausblick

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde des Historischen Berlins,

240709nl bauakademieder Wiederaufbau der berühmten Bauakademie von K. F. Schinkel könnte längst fertig sein. Aber die 2016 beschlossene Rekonstruktion des Gebäudes wird seit Jahren von Rekonstruktionsgegnern in den Regierungsparteien des Bundes hintertrieben.

Der 2021 berufene parlamentarische Staatssekretär Sören Bartol im Bundesbauministerium (ohne Weisungsrecht im Ministerium) hat für die Wahl einer Mehrheit von Rekonstruktionsgegnern in den Stiftungsrat gesorgt. Dann setzte er die Wahl des Rekonstruktionsgegners Spars zum Gründungsdirektor durch.

Auf mehrmalige Nachfrage teilt Herr Bartol nun verklausoliert mit: „Derzeit erarbeiten der Bund, das Land Berlin und die Bundesstiftung Bauakademie (BSBA) in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit auf Fachebene einen Auslobungstext. Dies bedingt eine sorgfältige Abwägung aller beteiligten Interessen. Der Realisierungswettbewerb wird auf der Grundlage von noch nicht abgeschlossenen, aber notwendigen weiteren Vorabstimmungen unter Berücksichtigung von sorgfältigen Abwägungen geplant und letztlich durchgeführt werden. Das Ergebnis dieses noch nicht abgeschlossenen Prozesses wird im Stiftungsrat der Bundesstiftung Bauakademie zur Diskussion gestellt werden.“

Nun liegt inzwischen ein erstes Ergebnis vor: Eine Studie der Architekten Schneider + Schumacher publik sagt, dass „eine originalgetreue äußerliche Rekonstruktion nach heutigem Baurecht nicht möglich sei“. Das ist eine von Herrn Spars bestellte Falschaussage.

Es ist festzustellen: Wenn es darum geht einen Strauß auszufechten, sind viele Liberale, leider auch hier die Rekonstruktionsfreunde, zu ängstlich und zu weich.
Die Rekonstruktionsgegner arbeiten hart an ihrem Projekt und sind wo sie jetzt sind.

240709nl muehlendammbrueckeERSATZNEUBAU DER MÜHLENDAMMBRÜCKE
Mit den Bauarbeiten soll in Kürze begonnen werden. Die Bauzeit soll fünf Jahre betragen. Es ist bedauerlich, dass der Senat sich nicht im Rahmen einer Verkehrsplanung zu einem in der Breite reduzierten Neubau entschlossen hat.
Wir hoffen sehr, dass am Spittelmarkt eine derartige Fehlplanung unterbleibt, um in der Kernstadt die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. (Abb. Mühlendammbrücke: Visualisierung Neubau)

 

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Hoya
Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft Historisches Berlin e. V.

 


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Veranstaltungen

Das historische Regierungsviertel an der Wilhelmstraße

Stadtführung zum Tag des offenen Denkmals mit Horst Peter Serwene für die GHB
Wann: 8. September um 12:00 Uhr
Treffpunkt: Hotel Adlon/Wilhelmstr.

Die Wilhelmstr. gehörte zur barocken Stadterweiterung um 1700. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die barocken Palais zu Regierungsgebäuden. Das bedeutendste Palais war das Palais Schulenburg, das Reichskanzleramt.
Im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und auch im Nazi-Regime blieb die Wilhelmstr. das staatliche Machtzentrum. Durch Kriegszerstörung und Abriss verlor die Wilhelmstr. ihre Bedeutung. Aber auch heute gewinnt die Straße wieder durch den Regierungsausbau. Die Wilhelmstr. hat so ca. 180 Jahre Geschichtserfahrung.
Anschließend laden wir Sie in unsere Geschäftsstelle in der Wilhelmstr. 88 ein.

 

Rückblick

Am 26. Juni 2024, um 18:00 Uhr feiererten GHB-Mitglieder und Gäste den 33zigsten Geburtstag der Gesellschaft Historisches Berlin e.V. in den neuen Geschäftsräumen in der Wilhelmstraße 88, 10117 Berlin.

240709nl julilaeum 33 ghb 1Zu Beginn gab Herr Hoya einen Rückblick auf die Stadtentwicklung im Nachkriegsberlin und die 33-jährige Tätigkeit der GHB.

240709nl julilaeum 33 ghb 2Anschließend stellte Herr Dr. Benedikt Goebel Planungen der „Stiftung Mitte Berlin“ für den Wiederaufbau der Historischen Mitte vor. 

In gemütlicher Runde bei gutem Wein und leckerem Käse führten viele Gespräche mehr als 2 Stunden lang in die weitere Zukunft.

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SPENDENAUFRUF

UNTERSTÜTZEN SIE UNS MIT IHRER SPENDE, DAMIT WIR AUCH WEITERHIN UNSERER PROJEKTE IN ATTRAKTIVER FORM PUBLIZIEREN KÖNNEN

Herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spender, die die Arbeit der GHB in den zurückliegenden Jahren tatkräftig unterstützt haben. Ihre Spende trug dazu bei, dass wir die Ziele unseres Vereins ver-wirklichen konnten und durch Ausstellungen, Vorträge, Diskussionen, Führungen und Veröffentli-chungen das Historische Berlin vielen Bürgern und Besuchern unserer Stadt näherbringen konnten.
Das historische Berlin ist das Fundament für die Identität Berlins. Dieses Fundament zu erhalten, ist heutzutage keine leichte Aufgabe, insbesondere unter den aktuellen politischen Gegebenheiten.

Die begonnene Arbeit wollen wir verstärkt fortsetzen. Wir arbeiten zur Zeit an Visualisierungen zum Klosterviertel und am Projekt „GHB-Verjüngungskur“.

Kostenerhöhungen und die demografische Entwicklung in unserer Mitgliedschaft engen unsere finan-ziellen Möglichkeiten ein. Auch die aktive Teilhabe der Mitglieder nimmt aufgrund der Überalterung ab, was zur vermehrten Beschäftigung von Dienstleistern und somit zu höheren Ausgaben führt.

Bitte helfen Sie uns weiterhin mit einer Spende! Jeder Geldbetrag zählt! Unser Verein ist gemeinnützig und darf Spendenquittungen ausstellen.

 


DIE GHB BRAUCHT SIE!

Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, seit 1991, kämpft die GHB unentwegt für ein schöneres und lebenswerteres Berlin. In dieser beachtlichen Zeit konnten wir vom Engagement vieler Mitgliedern profitieren, deren ehren­amtliche Tätigkeit all die Aktionen, Projekte, Führungen und Lesungen ermöglichten. Doch die Zeiten verändern sich, Vereine wie die GHB finden leider – und das müssen wir an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben – nicht mehr die Beteiligungsbereitschaft wie noch vor 15 Jahren.

Uns fehlt das „Vitamin M“ – Menschen die sich bereit erklären auch in Zukunft, aktiv Projekte mitzugestalten und der GHB ein dynamisches Profil zu verleihen.

Melden Sie sich bei uns, damit wir auch in Zukunft der Kultur- und Geschichtsverdrossenheit unserer Zeit die Stirn bieten können. Für ein lebenswertes Berlin mit Anspruch auf Schönheit und Baulichen Mehrwert.

Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
Tel.: 030 20 45 47 46
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

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Aktuelle Presse Juni 2024

Bauentwicklung allg. / Kultur / Politik / Berlin Mitte:

450 Jahre Gymnasium zum Grauen Kloster: Schulneubau im Klosterviertel naht
Berliner Zeitung vom 02.06.2024 von Maritta Adam-Tkalec
Wie aus einem Gemälde Caspar David Friedrichs herausgeschnitten und neben eine der verkehrsreichsten Straßen der Berliner Mitte versetzt – so steht die romantische Ruine der mehr als 700 Jahre alten Franziskaner- Klosterkirche inmitten einer Grünfläche zwischen Kloster- und Littenstraße und versprüht einen nirgendwo sonst in Berlin zu spürenden Charme. Doch ihr fehlt die Nachbarschaft, die sie jahrhundertelang hatte: eine Schule voller junger Menschen. 

Berlin kämpft gegen Warenhauskrise
Berliner Morgenpost - vom 03.06.2024 von Isabell Jürgens und Johannes Vetter
Berlin Erst Pandemie, dann die durch Energiekrise und Inflation ausgelöste Konsumflaute und nicht zuletzt die Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) haben in Berlins Einkaufsstraßen und -zentren sichtbare Spuren hinterlassen. Ehemalige Kaufhäuser stehen leer oder werden demnächst aufgegeben, und nur für die wenigsten sieht die Zukunft erneut eine großflächige Nutzung durch den Einzelhandel vor. Was also tun, um die Verödung der Innenstädte zu verhindern? Auf dem Zentrengipfel am Montag ringen 70 Vertreter von Branchenverbänden, Handelsunternehmen, Bezirken und Senat um eine Lösung.

Schinkelsche Bauakademie Allianz Berliner Bürgervereine plädiert für vollständige Rekonstruktion
Tagesspiegel vom 05.06.2024 von Reinhart Bünger
Die von der Stiftung Bauakademie in Auftrag gegebene Vorstudie der Architekten Schneider + Schumacher zur Wiedererrichtung der Bauakademie stößt in Teilen der Berliner Öffentlichkeit auf klare Ablehnung . Der Tagesspiegel hatte die auf den 6. März datierte Untersuchung exklusiv veröffentlicht. Die Stiftung Bauakademie nahm zum weiteren Wettbewerbsverfahren zur Wiedererrichtung des Schinkelschen Meisterstücks sowie zu den Kosten der Studie auf Anfrage keine Stellung.

Potsdams neue Mitte Die Fassaden am Alten Markt sind fertig
Tagesspiegel vom 07.06.2024 von Klaus D. Grote
Einer der Eingänge ist noch mit blauer Baufolie verhängt, die Geschäfte hinter den großen Schaufenstern sind leer. Die Energie und Wasser Potsdam (EWP) muss noch einige Leitungen verlegen. Erst zum Schluss kommt das Straßenpflaster. Die Höfe über den Tiefgaragen sind noch nicht begrünt. Wenn auch die Fußböden verlegt sind, sollen in vier Wochen die Möbelwagen der Wohnungsmieter anrollen.

Streit um die Bauakademie
Tagesspiegel vom 10.06.2024 von Reinhart Bünger
Historische Rekonstruktionen zeigen idealtypisch, wie es wohl gewesen sein könnte. So orientierten sich die Architekten beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche oder bei der Alten Pinakothek in München stilistisch am Vorbild. Sie heilten Wunden der Vergangenheit, ob man die Bauten nun schön findet oder nicht. Um etwas gänzlich anderes geht es bei der Wiedererrichtung der Schinkelschen Bauakademie . Hier rühren Landes- und Bundespolitiker eine Melange an, die als Mörtel ungeeignet ist – und das nunmehr ohne historischen Sockel geplante Gehäuse ins Boden- und Sinnlose stürzen lässt.

Chef-Gestalter der Frankfurter „neuen Altstadt“ Er soll auch das Berliner Molkenmarkt -Quartier entwerfen
Tagesspiegel vom 11.06.2024 von Teresa Roelcke
Wie das neue Molkenmarkt -Quartier direkt hinter dem Roten Rathaus aussehen soll, ist seit langem umstritten: Die einen wünschen sich, dass hier möglichst kleinteilige Häuser entstehen, damit das Viertel eine historische Anmutung erhält. Die anderen hätten lieber ein sozial-ökologisches Modellquartier mit viel Grün und einem Schwerpunkt auf bezahlbarem Wohnraum.

Wie Klaus Töpfer Bonn nach Berlin holte
Berliner Morgenpost vom 12.06.2024 von Isabell Jürgens
Berlin Es war ein historischer Moment: Vor 30 Jahren, am 10. März 1994, verabschiedete der Deutsche Bundestag mit großer Mehrheit „das Gesetz zur Vollendung der Einheit Deutschlands“, das sogenannte Berlin /Bonn-Gesetz. Doch die rechtlichen Voraussetzungen für die Verwirklichung des Umzugsbeschlusses nach Berlin zu schaffen, war das eine. Dafür zu sorgen, dass Ministerien und Parlament mit ihren vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der geeinten Hauptstadt Berlin ihren Platz finden, war eine ganz andere. Maßgeblich dafür gesorgt, dass dies weitgehend reibungslos und konfliktfrei gelang, hat Klaus Töpfer (CDU).

Neue Häuser für die Stadt
Berliner Morgenpost vom 14.06.2024 von Isabell Jürgens
Berlin Die großen börsennotierten Immobilienkonzerne wie Vonovia und Adler haben im Geschäftsjahr 2023 milliardenschwere Verluste eingefahren. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) hat dagegen das Krisenjahr 2023 sogar mit einem Gewinn von knapp 37 Millionen Euro abgeschlossen, wie aus dem WBM-Geschäftsbericht 2023 hervorgeht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die guten Zahlen haben einen positiven Effekt vor allem auf die Neubautätigkeit, wie WBM-Geschäftsführer Steffen Helbig ausführte: „Derzeit haben wir 1200 Wohnungen im Bau .“

Schloss und Schmerz
Berliner Zeitung vom 18.06.2024 von Maritta Tkalec
Macht euch mal locker, ihr hartnäckigen Freunde des Palastes der Republik; kommt an die Bar und lasst uns eine gute Zeit haben. So ungefähr klang der Sound zu einer der vielen Veranstaltungen, die das Humboldt-Forum als Begleitung der Ausstellung „Hin und weg – der Palast der Republik ist Gegenwart“ anbietet. Tatsächlich: Ein leibhaftiger Barkeeper aus dem einstigen DDR-Palast machte den Getränkeservice, ein DJ ließ zur Einstimmung zeitgenössische Musik laufen mit eingestreuten Stimmen – zum Beispiel Erich Honecker, der von einem „Haus des Volkes“ nuschelt, oder klare Ansagen von der Palast-Veranstaltungsorganisation.

BANKrott-Erklärung auf Berlins PRACHT-Boulevard
Bild Berlin-Brandenburg vom 24.06.2024 von Hildburg Bruns
Mitte – Sie sind Tankstellen für Ruhe, bringen neue Energie für Menschen zu Fuß. Das sagen Bezirkspolitiker aus Mitte über Bänke. Aber wohl kaum, wenn man nicht mehr alle Latten an Po oder Rücken hat.

Berlin muss schneller planen
Berliner Morgenpost vom 26.06.2024 von Isabell Jürgens
Deutschland ist ein Industrieland. Doch die Industrie 4.0 schafft zunehmend mit digitalen Lösungen Mehrwert – und benötigt dafür immer weniger Platz. Viele der Produktionsstätten, die vor mehr als 100 Jahren entstanden, sind nicht mehr zeitgemäß – schon gar nicht in ökologischer Hinsicht. Das gilt für viele Standorte in Deutschland, auch für das riesige, versiegelte und abgeschottete Werksgelände von Siemens in Spandau. Bei der Grundsteinlegung für „Siemensstadt Square“ versprach Siemens-Chef Roland Busch, eine Blaupause zu liefern, „wie Stadtentwicklung im Bestand und Industrietransformation weltweit erfolgreich gestaltet werden können“. Ob es ihm gelingt, werden die kommenden elf Jahre zeigen. Bis dahin soll das Zukunftsquartier, in dem 35.000 Menschen leben, arbeiten und forschen sollen, von der virtuellen in die reale Welt gebeamt werden.

 

Inhaltlich verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV

Gerhard Hoya - Vorstandsvorsitzender
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D-10117 Berlin

 

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