Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELL

AUSGABE 2024 - NR. 8
Berlin, den 08.10.2024

Rück- und Ausblick

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde des Historischen Berlins,

das Haus Hohen Steinweg 15, dessen Bauspuren bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen, wurde 1955 auf Anordnung des Ostberliner Magistrats abgerissen, um die Rathausstraße zu verbreitern. Damals die Begründung, die Straße könne „dem ständig wachsenden Verkehr“ nicht mehr genügen.

Nur zwei Wochen lagen die Fundamente des ältesten Bürgerhauses Berlins -dank einer nur 100 qm großen archäologischen Grabung- offen und erinnerten an die Erbauer, die Berlin zu seiner ersten Blüte brachten, sondern auch noch einmal an den geschichtsvergessenen Umgang der Stadt Berlin mit seiner alten Mitte.

Winter 2024 starten bauvorbereitende Maßnahmen. Anfang 2025 wird das Spreeufer umgestaltet 2030 soll die Umgestaltung fertig gestellt sein.

241008nl kolonaden museumsinselEine gute Nachricht:

Kolonnaden der Berliner Museumsinsel wieder im Originalzustand

Unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) wurde der letzte Bauabschnitt zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands der berühmten Säulengänge fertiggestellt.

 


Das Lafayette in der Berliner Friedrichstraße ist ein Symbol des Traums, den die deutsche Hauptstadt nach der Wiedervereinigung von sich geträumt hat. Berlin glaubte damals, ein Zentrum des Luxus und der Moden, des Konsums und der Kultur werden, ein Laufsteg der europäischen Eliten wie London und Paris. Leider blieb es beim Träumen.

„Nun lautet ein Beschluß, frei nach Wilhelm Busch: Daß der Mensch was lernen muß.“
Die Frage ist: was und von wem?

Jeder weiß, dass die Sanierung der denkmalgeschützten Bibliotheksstandorte in der Breiten Straße und in Kreuzberg oder ein Neubau viel teurer würde als der Ankauf des Glaspalasts in der Friedrichstraße. Also: Bücherpalast


Das Strandbad Wannsee ist vom Verfall bedroht. Es bröckelt vor sich hin und ist nass.
Für viele Gäste sieht das Bad so aus, als wäre es dreckig. Es ist nicht dreckig, aber es liegt im Sterben.
Das Restaurant Lido bereitet große Sorgen. Ursprünglich wurden hier mal 2500 Gäste gleichzeitig bewirtet. Heute steht es wie viele andere Gebäudeteile des Strandbads leer, es fällt der Putz von den Wänden, die Fenster sind zerschlagen und die Decken stellenweise von Holzkonstruktionen abgestützt. Bis 1996 war das Restaurant noch in Betrieb. Bei der Teilsanierung 2007 blieb das Lido außen vor: Weil die Behörden nur der gastronomischen Nutzung für das Sommerhalbjahr und nicht das ganze Jahr über zugestimmt hatten, hätte sich die teure Sanierung nicht gelohnt.

Carsten Gerhards Architekturprofessor aus Darmstadt, hat mit seinen Studierenden Vorschläge erarbeitet, wie das denkmalgeschützte Strandbad Wannsee als Gebäude und Ort wiederbelebt werden könnte. Die Entwürfe der Studierenden werden ab 31. August im ehemaligen Restaurant Lido im Strandbad Wannsee ausgestellt.
Denkmalschutzbehörden und die Badebetriebe sind verpflichtet, die Darmstädter Initiative finanziell und organisatorisch zu unterstützen. Die Entwürfe der Studierenden werden ab 31. August bis zum 15. September im ehemaligen Restaurant Lido im Strandbad Wannsee ausgestellt.

241008nl strandbad wannsee

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Hoya
Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft Historisches Berlin e. V.

 


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ghbWir freuen uns immer über neue Mitglieder, die sich mit uns engagieren oder uns unterstützen. Bei uns arbeiten Fachleute und Stadtinteressierte zusammen. Kommen Sie zu unseren Veranstaltungen, Führungen und Vorträgen, um sich über die aktuelle Stadtentwicklung oder die Baugeschichte Berlins zu informieren. Als Mitglied erhalten Sie unsere vierteljährlich erscheinenden Mitteilungen kostenfrei per Post.

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Veranstaltungen

Unter den Linden von der Charlottenstr. bis zu Schlossbrücke

240822 oranienburger torStadtführung mit Horst Peter Serwene
Wann: Sonntag, den 13.10.2024 um 11 Uhr
Treffpunkt: U-Bhf unter den Linden (Charlottenstr.)

Die Gebäude dieses repräsentativen Teils der Linden sind weitgehend wiederhergestellt, aber wir meinen, dass weitere Ergänzungen notwendig sind (z.B. die Aufstellung der "Feldherren").

Wir wollen fragen, wie sich dieser Teil der "Linden" in die Berliner Mitte einfügt.

 

ghbEmpfang Neumitglieder

Einladung für unsere Neumitglieder
Wann: Mittwoch, 30.10.2024 um 18:00 Uhr
Ort: In unseren Vereinsräumen in der Wilhelmstr. 88, 10117 Berlin

 

 

240911 StroussbergMitgliederversammlung mit Vorstandswahl

Einladung an unsere Mitglieder
Wann: Mittwoch, 20.11.2024 um 18 Uhr
Ort: In unseren Vereinsräumen in der Wilhelmstr. 88, 10117 Berlin

 

ghbRückblick 9. Historischer Salon

Mit der Senatsbaudirektorin in der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Frau Prof. Petra Kahlfeldt, Architektin - Am Donnerstag, den 26. September 2024, 18 Uhr:

Senatsbaudirektorin ist die wichtigste Schaltstelle, wenn es um die Stadtentwicklung in Berlin, insbesondere von Mitte, geht. Mit ihr als Referentin fand unter Rekordbeteiligung der 9. Historische Salon der Gesellschaft Historisches Berlin (GHB) statt.

Dabei berichtete Kahlfeldt insbesondere von den neuesten Entwicklungen rund um das Berliner Schloss/Humboldtforum. Nach Vorlage einer Machbarkeitsstudie sollen sich demnach bbz Landschaftsarchitekten in den kommenden Jahren um die klimagerechte Gestaltung vor allem der Südseite des Schlossplatzes kümmern. Neben Grünflächen soll auf der bisherigen Steinwüste auch eine Brunnenanlage entstehen.

Zum Unverständnis vieler Teilnehmer des Historischen Salons soll allerdings der Schlossbrunnen (Neptunbrunnen) nicht wieder vom Roten Rathaus an seinen alten Standort ziehen. Die „Einheitswippe" auf der Westseite des Schlosses soll wiederum nach Informationen der Senatsbaudirektorin nun doch weitergebaut werden, unklar aber wann.

Unklar bleibt auch, wann und wie es mit dem Wiederaufbau der Bauakademie weitergeht. Die Senatsbaudirektorin konnte allerdings positiv von einem mittlerweile beschlossenen Antrag der Abgeordnetenhausfraktionen von CDU und SPD zu berichten, aus dem der klare Wille hervorgeht, sämtliche Fassaden nach dem historischen Vorbild Schinkels zu gestalten. Sollte keine Einigung mit der Bundesstiftung Bauakademie erzielt werden, bleibt der Weg einer Gestaltungssatzung des Landes Berlin.
Das von der GHB kritisch gesehene Flussbad am Spreekanal wird wohl eher nicht entstehen. Die Senatsumweltverwaltung ist laut Kahlfeldt hinsichtlich des Nutzens skeptisch. Der endgültige Ausgang bleibt aber auch hier offen.

„Auch nach diesem Historischen Salon blieb für viele Teilnehmer wieder einmal das Fazit: Beim Motto ´Einfach mal machen´ gibt es für die Berliner Mitte weiter Luft nach oben. Und erst recht, wenn es heißt: ´Einfach mal schön machen´“, so Gerhard Hoya, Vorstandsvorsitzender der GHB, abschließend.

 


SPENDENAUFRUF

UNTERSTÜTZEN SIE UNS MIT IHRER SPENDE, DAMIT WIR AUCH WEITERHIN UNSERER PROJEKTE IN ATTRAKTIVER FORM PUBLIZIEREN KÖNNEN

Herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spender, die die Arbeit der GHB in den zurückliegenden Jahren tatkräftig unterstützt haben. Ihre Spende trug dazu bei, dass wir die Ziele unseres Vereins ver-wirklichen konnten und durch Ausstellungen, Vorträge, Diskussionen, Führungen und Veröffentli-chungen das Historische Berlin vielen Bürgern und Besuchern unserer Stadt näherbringen konnten.
Das historische Berlin ist das Fundament für die Identität Berlins. Dieses Fundament zu erhalten, ist heutzutage keine leichte Aufgabe, insbesondere unter den aktuellen politischen Gegebenheiten.

Die begonnene Arbeit wollen wir verstärkt fortsetzen. Wir arbeiten zur Zeit an Visualisierungen zum Klosterviertel und am Projekt „GHB-Verjüngungskur“.

Kostenerhöhungen und die demografische Entwicklung in unserer Mitgliedschaft engen unsere finan-ziellen Möglichkeiten ein. Auch die aktive Teilhabe der Mitglieder nimmt aufgrund der Überalterung ab, was zur vermehrten Beschäftigung von Dienstleistern und somit zu höheren Ausgaben führt.

Bitte helfen Sie uns weiterhin mit einer Spende! Jeder Geldbetrag zählt! Unser Verein ist gemeinnützig und darf Spendenquittungen ausstellen.

 


DIE GHB BRAUCHT SIE!

Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, seit 1991, kämpft die GHB unentwegt für ein schöneres und lebenswerteres Berlin. In dieser beachtlichen Zeit konnten wir vom Engagement vieler Mitgliedern profitieren, deren ehren­amtliche Tätigkeit all die Aktionen, Projekte, Führungen und Lesungen ermöglichten. Doch die Zeiten verändern sich, Vereine wie die GHB finden leider – und das müssen wir an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben – nicht mehr die Beteiligungsbereitschaft wie noch vor 15 Jahren.

Uns fehlt das „Vitamin M“ – Menschen die sich bereit erklären auch in Zukunft, aktiv Projekte mitzugestalten und der GHB ein dynamisches Profil zu verleihen.

Melden Sie sich bei uns, damit wir auch in Zukunft der Kultur- und Geschichtsverdrossenheit unserer Zeit die Stirn bieten können. Für ein lebenswertes Berlin mit Anspruch auf Schönheit und Baulichen Mehrwert.

Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
Tel.: 030 20 45 47 46
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

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Aktuelle Presse September 2024

Bauentwicklung allg. / Kultur / Politik / Berlin Mitte:

So kann das „Lido“ im Strandbad Wannsee gerettet werden
Morgenpost vom 01.09.2024 von Katrin Lange
Wannsee Sie mussten sich erst den Weg frei schlagen, Büsche herausreißen, Schuttberge abtragen. Zwar waren keine 100 Jahre, aber immerhin fast 30 Jahre vergangen, seitdem sich die Tür vom Strandrestaurant „Lido“ geschlossen hatte. Carsten Gerhards, Professor an der Hochschule Darmstadt, hat sie nun mit seinen Studierenden erstmals wieder geöffnet. „Ich kam mir vor wie der erste Mann auf dem Mond“, beschreibt Gerhards sein Gefühl, als er vor dem alten originalen Tresen stand.

Vater des Abiturs
Berliner-Zeitung vom 02.09.2024 von Maritta Tkalec
Als Karl Marx im August 1835 seine Abiturprüfungen zu bestehen hatte, lagen Anstrengungen vor dem Siebzehnjährigen, die heutige Abiturienten verstören würden. Insgesamt sieben Arbeiten waren abzuliefern, alle in Präsenz und unter Aufsicht zu schreiben. Fünf Stunden Zeit standen für den Deutschaufsatz zur Verfügung (sein Thema „Betrachtungen eines Jünglings bei der Wahl seines Berufs“), ebenso viele für einen Aufsatz in lateinischer Sprache, einen über Religion und für eine schriftliche Mathematikprüfung. Je zwei bis drei Stunden hatte der Prüfling für Übersetzungen ins Lateinische und Französische; ein griechischer Text war ins Deutsche zu übertragen.

Stiftung will „ Berlins Herz zum Schlagen bringen“
Berliner Morgenpost vom 02.09.2024 von Iris May
Mitte In den Rathauspassagen der WBM Wohnungsbaugesellschaft am Alexanderplatz wird die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit der Stiftung Mitte Berlin am deutlichsten: „Wo wir jetzt stehen, gab es früher fünf Dutzend Adelspalais“, erklärt der Historiker Benedikt Goebel. „Die Vorfahren von Berlins größtem Museumsmäzen James Simon hatten hier eine Baumwollhandlung , gingen in der Wirtschaftskrise pleite.“ Etwa 50 Berliner sind zur Führung durch das Klosterviertel am Sonnabend gekommen. Sie ist Teil des Mitte-Festes an den letzten zwei Augusttagen. Die Führung durchs Klosterviertel war nur eines von 24 Angeboten der Stiftung, zu denen auch Diskussionen und eine Ausstellung mit historischen Stadtansichten in der Parochialkirche gehörten.

Ideen für eine Ikone
Berliner Zeitung vom 04.09.2024 von Stella Triangali
Seit mehr als 95 Jahren ist das Strandbad Wannsee eine Berliner Ikone und zieht Touristen und Einheimische gleichermaßen an. Im Sommer besuchen rund 10.000 Gäste am Tag das weit über die Stadt hinaus bekannte Freibad. Seit Jahren bereitet ein Abschnitt Kopfschmerzen: Mehr als die Hälfte des denkmalgeschützten Ensembles hinter dem Freibad mit den legendären Strandkörben steht seit den 1990er-Jahren ungenutzt leer.

Comeback des Brutalismus
Berliner Zeitung vom 06.09.2024
Nackte Betonwände mit weit herausragenden Lüftungsrohren: Der Berliner Mäusebunker sieht aus wie ein Schlachtschiff voller Kanonen. Das Gebäude vermittelt eine Aura der Abschottung, ja Feindseligkeit – und das passt genau zu seiner Funktion. Es beherbergte die „Zentralen Tierlaboratorien“ der Freien Universität Berlin , war also eine riesige Tierversuchsanstalt.

Verkehrswende in Berlin: Statt Fahrspuren auf der Mollstraße eine Lagune am Alexanderplatz
Berliner Zeitung vom 05.09.2024 von Hans Wolfgang Hoffmann
Wer dem CDU-Politiker Kai Wegner wegen des Wahlplakats „ Berlin , lass Dir das Auto nicht verbieten“ ins Rote Rathaus verhalf, muss jetzt sehr stark sein. Am Donnerstag enthüllt der Senatschef höchstselbst kühnste Verkehrswende -Pläne für Berlin : als Schirmherr der Ausstellung „immer modern! Berlin und seine Straßen“. Dort sind zehn prominente Magistralen nicht wiederzuerkennen. Egal ob bei den Altstadtumfahrungen von Köpenick und Spandau , der Mollstraße in Mitte oder den Autobahnanschlüssen von Potsdam und Steglitz : Nirgendwo dominiert mehr motorisierter Individualverkehr. Doch Pfostenreihen und Blumenkübel, welche der Blechlawine bis dato in den Weg gestellt werden, finden sich genauso wenig. Auch die Pollerbü-Fraktion dürfte schlucken.

Viel Grün und Wasser sowie breite Fahrradwege
Die Berliner Morgenpost vom 06.096.2024 von Isabell Jürgens
Berlin Kurfürstendamm, Bismarckstraße oder Unter den Linden : Einst war es ein großes Privileg, an einer der großen Hauptstraßen zu wohnen, davon zeugen noch heute prächtige Häuser an ihren Rändern. Verkehrslärm und schlechte Luft haben dafür gesorgt, dass sich das gründlich geändert hat. Dazu kommt, dass viele der Straßenzüge, die in der Nachkriegszeit für die autogerechte Stadt ausgebaut wurden, von unattraktiven Leerräumen begleitet werden. Doch das muss nicht so bleiben – wie zehn Architektenteams beweisen wollen, die sich zehn besonders unansehnliche und platzverschwenderische Straßenzüge, neun in Berlin und einen in Potsdam, vorgenommen haben.

Kampf um jeden Quadratmeter Straße in Berlin
Neues Deutschland vom 06.09.2024 von Nicolas Šustr
Er habe vorher dem Staatssekretär zugehört, »der wirklich alle Vokabeln vom Blatt ablesen konnte, die notwendig sind, wenn man sich mit diesen Stadträumen beschäftigt«, sagt Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing. Er erntet damit Gelächter und Applaus beim Publikum.

Zehn schreckliche Berliner Straßen – und was daraus werden kann
Berliner Morgenpost vom 06.09.2024 von Isabell Jürgens
Kurfürstendamm, Bismarckstraße oder Unter den Linden : Einst war es ein großes Privileg, an einer der großen Hauptstraßen der Stadt zu wohnen, davon zeugen noch heute die prächtigen Häuser an ihren Rändern. Verkehrslärm und schlechte Luft haben dafür gesorgt, dass sich das gründlich geändert hat. Dazu kommt, dass viele der Straßenzüge, die in der Nachkriegszeit für die autogerechte Stadt ausgebaut wurden, von unattraktiven Leerräumen begleitet werden. Doch das muss nicht so bleiben – wie zehn Architektenteams beweisen wollen, die sich zehn besonders unansehnliche und platzverschwenderische Straßenzüge, neun in Berlin und einen in Potsdam, vorgenommen haben.

Was wird aus dem Freiraum?
Die Tageszeitung vom 10.09.2024 von Uwe Rada
Die Hauptstraße der Zukunft werde die heutige Raumaufteilung umkehren, ist Friedemann Kunst überzeugt. „Zwei Drittel des Raums werden für Bahn und Bus, Rad- und Fußverkehr zur Verfügung stehen.“ Kunst ist Vorsitzender der Landesgruppe Berlin der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung und einer der Zitatgeber für die große Freiluftschau über Berlins Straßen, die seit Donnerstag auf dem Mittelstreifen des Boulevards Unter den Linden zu sehen ist.

CDU und SPD verwerfen Eckpunkte-Papier für Berliner Verwaltungsreform
Tagesspiegel vom 11.09.2024 von Robert Kiesel
Auf dem Weg hin zu einer Verwaltungsreform hat die für deren Vorbereitung zuständige Staatssekretärin Martina Klement (CSU) einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Tagesspiegel-Informationen zufolge wurde die für diese Woche geplante Vorstellung von Eckpunkten für die Reform durch den Senat gestoppt. Der ohnehin eng gestrickte Zeitplan für das Reformvorhaben gerät dadurch weiter unter Druck, das gegenseitige Misstrauen wächst.

Flussbad -Projekt könnte baden gehen
Berliner Zeitung vom 12.09.2024 von Ida Luise Krenzlin
Im Jahr 1925 wurde das letzte Flussbad in Berlin geschlossen. Das ist nun fast 100 Jahre her, und schon damals war die Spree zum Baden zu schmutzig. Den Berlinern hat man zwar die miserablen Lebensbedingungen in Mietskasernen zugemutet, aber auf gar keinen Fall das Dreckwasser der Spree. Eine Angst ist kollektiv fest verankert in der Berliner Seele, die Angst vor Hautausschlägen und Diarrhoe – ausgelöst durch Kolibakterien, die direkt aus dem Berliner Abwasser in die Spree gespült wurden.

Berlin braucht einen Plan für das Kulturforum
Berliner Zeitung vom 16.09.2024
Kultur – ohne Forum? Kaum ein Ort ist so stark von Widersprüchen geprägt wie das Berliner Kulturforum. Mitten in Berlin , zwischen Großem Tiergarten, Landwehrkanal und Potsdamer Platz treffen bedeutende Architekturikonen, Meisterwerke der Kunst, Weltklasse-Musikensembles und international renommierte Forschungseinrichtungen aufeinander – und werden nicht als ein kulturelles Zentrum wahrgenommen.

Strandbad Wannsee geht in die Verlängerung
Berliner Morgenpost vom 19.09.2024 von Katrin Lange
Wannsee Passend zum spätsommerlichen Wetter geht das Strandbad Wannsee in die Verlängerung. Zwar ist die Badesaison beendet. Besucher können aber noch bis zum Sonntag, 6. Oktober, zum Sonnenbaden und Saunieren kommen. Zudem wird der Strand an diesem Sonnabend, 21. September, beim Jugendfestival „SZummer-Break“ zur Partymeile für junge Menschen.

Berlin kann sich geplante Umwandlung in Schule nicht leisten
Tagesspiegel vom 19.09.2024 von Christian Hönicke
Dem ehemaligen Kinderkrankenhaus Berlin -Weißensee droht nun doch der Abriss. Die Umwandlung des denkmalgeschützten Klinik-Komplexes in der Hansastraße in eine Schule kann sich Berlin nicht leisten. Das teilte das Pankower Bezirksamt mit.

Einer der letzen Bausteine für die Europacity ist gesetzt
Berliner Morgenpost vom 23.09.2024 von Julia Lehmann
Berlin Das brachliegende Grundstück an der Ecke Minna-Cauer- und Invalidenstraße in Mitte mochte im Umfeld der zahllosen neuen Gebäude nicht so recht ins Bild passen. Doch nun kommt Bewegung auf eines der letzten freien Baufelder der Europacity am Berliner Hauptbahnhof . In dieser Woche wurde der Baustart eines weiteren Büroturms gefeiert. Wer auf neue Wohnungen, oder gar Sozialwohnungen hoffte, wird also enttäuscht.

Tempelhofer Feld
Tagesspiegel vom 23.09.2024 von Daniel Böldt
Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer an der Dialogwerkstatt zur Zukunft des Tempelhofer Feldes hat sich gegen eine Randbebauung des Feldes ausgesprochen. Stattdessen favorisierten die meisten eine Weiterentwicklung etwa der Kultur-, Bildungs- und Sportangebote. Von zehn sogenannten Entwicklungsperspektiven, die von den Teilnehmern die meiste Unterstützung erhielten, sieht keine eine Randbebauung vor.

Nach 14 Jahren Leerstand in Köpenick: Berliner Bürgerbräu startet wieder durch
Berliner-Kurier vom 25.09.2024 von Norbert Koch-Klaucke
Wer Berlins älteste Brauerei sucht, der findet sie am Müggelsee. Dort stehen im Köpenicker Ortsteil Friedrichshagen die inzwischen weißgetünchten Backsteingebäude der Berliner Bürgerbräu. Das Pils oder das allseits beliebte Rotkehlchen schmecken noch immer. Aber die Biere mit dem Ratsherren mit Bierglas auf dem Etikett werden längst woanders hergestellt. Denn die Brauerei in Friedrichshagen steht seit 14 Jahren leer. Nun wagen private Investoren einen Neustart. Sie wollen der verlassenen Brauerei neues Leben einhauchen.

Musik im Mäusebunker? Das wünschen sich die Festivalbesucher
Morgenpost vom 25.09.2024 von Katrin Lange
Zehn Tage lang drehte sich nach langer Zeit mal alles wieder um den Mäusebunker in Lichterfelde . Rund um das geschlossene Tierversuchslabor der Charité an der Kramerstraße waren Stände und verschiedene Aktionsflächen aufgebaut, es gab Veranstaltungen, Workshops, Debatten. Wer wollte, lag in einem der 30 Liegestühle, spielte Minigolf oder erholte sich in der mobilen Sauna. Musiker brauchten ihre Gitarren mit und nutzten das Plateau vor dem wuchtigen Gebäude als Bühne für spontane Konzerte.

Wie der Schlossplatz am Humboldtforum verschönert werden soll
Morgenpost vom 25.09.2024 von Iris May
Der Stadtraum vor dem Hauptbahnhof , um den Gendarmenmarkt und rund um das Humboldt Forum soll schöner und grüner werden, so viel steht fest. Am Mittwoch werden nun die Ergebnisse einer aufwendigen Machbarkeitsstudie zum klimagerechten Umbau des Freiraums am Schlossplatz vorgestellt. Beteiligt waren an der Studie der Bausenat , die Stiftung Humboldt Forum und das Bezirksamt Mitte. Da sich auf dem Schlossplatz viele Studierende der umliegenden ESMT, einer Elite-Hochschule für Manager , und der Musikhochschule Hanns Eisler aufhalten, wurden die beiden Hochschulen in den Planungsprozess miteinbezogen.

Rettungsplan für Kinderkrankenhaus Weißensee geplatzt
Berliner Morgenpost vom 27.09.2024 von Thomas Schubert
Weißensee Finanzlöcher, Haushaltssperren, gestrichene Projekte. In Berlin beginnt eine Zeit des eisernen Sparens – und jetzt setzen Planer den Rotstift dort an, wo es Denkmalschützer und Historiker schmerzt: Der Rettungsplan für die Neunutzung des Kinderkrankenhauses Weißensees ist geplatzt. Die stadtbekannte Ruine mit „Lost Place“-Gruselstimmung, heimgesucht durch Brandstifter und Einbrecher, sie fällt aus den Zukunftsvisionen des Bezirksamts Pankow heraus. Für den seit Jahren geprüften Aufbau eines neuen Oberschulstandorts fehlt das Wichtigste: Geld.

 

 

Inhaltlich verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV

Gerhard Hoya - Vorstandsvorsitzender
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