DER WASHINGTONPLATZ von Dipl.-Ing. Horst Peter Serwene
Bild 1: Luftbild 1930 - Ab 1932 als Bahnhofsvorplatz des Lehrter Bahnhofs benannt. Der Lehrter Fernbahnhof war einer von acht Kopfbahnhöfen in Berlin. Er wurde ab 1886 aus verputztem Backstein - Mauerwerk gebaut. Die einschiffige Bahnhofshalle war 188 m lang und 38 m breit. Die fünf Gleise wurden von einer Stahl-Bogenbinder-Konstruktion überspannt. 1882 kam noch der Stadtbahnhof Lehrter Bahnhof dazu. Nördlich entstanden großflächige Post- und Güterbahnhöfe, auf der heute die „Europa City“ entstehen soll. Der Vorplatz war weitgehend unbebaut und wurde links vom Ausstellungspark (siehe Kuppel) und rechts vom ab 1848 angelegten Humboldthafen begrenzt. 1943 kam es zu starken Zerstörungen des Bahnhofs und seiner Umgebung. Die Stilllegung erfolgte 1951 und 1958 dann die Sprengung. Der bis 1999 als S-Bahnhof betriebene Stadtbahnhof wurde im Zuge der Planung des neuen Hauptbahnhofes (Pilzkonzept) abgerissen. 2006 wurde der neue Hauptbahnhof dann eingeweiht.
Die Planung des Washingtonplatzes Bild 2: Visualisierung - Die Örtlichkeit ist städtebaulich eine schwierige Situation. Nur ein Vorplatz, da der „Haupteingang“ des Bahnhofes an der Invalidenstraße, mit der Anbindung an die „Stadt“ und ihre Verkehrsangebote liegt. Der Washingtonplatz wird begrenzt durch die Bahntrasse, den Humboldthafen und die Spree. Gegenüber im Spreebogen liegen ein „Park“ und das Regierungsviertel. Damit fehlt dem Platz eine städtische Anbindung. Die Entscheidung einer Bebauung mit Hotels und Bürohäusern hat (und wird) eine isolierte Situation zur Folge (haben). Das Fehlen von Gastronomie- und Kultureinrichtungen wird auch den Hotelgästen und Büroangestellten keine Aufenthaltsqualität vermitteln. Eine Möglichkeit, wo Menschen angenehme Bedingungen zum Verweilen vorfinden, wäre der Humboldthafen. Hier könnte man durch gute gastronomische Angebote und kulturelle Nähe (z.B. Hamburger Bahnhof) Nachfrage herstellen. Leider ist der Platz durch die Rahel-Hirsch-Straße von der Spree getrennt.
Wie sieht es mit der Architektur aus? Das wichtigste und dominanteste Gebäude ist der 2006 eingeweihte Hauptbahnhof. Eine attraktive Stahl-Glas-Konstruktion, die eine Platzseite gut ausfüllt. immerhin wird der Bahnhof von hunderttausenden Reisenden pro Tag genutzt. Er gilt als Europas größter Kreuzungsbahnhof. Der Reigen der Hotels am Platz begann mit dem Meininger Hotel. Eine einfallslose Fassade, die sehr viel Kritik hinnehmen musste (sogar von Frau Lüscher!). Die anschließenden Bauten waren dann das Steigenberger Hotel mit etwas strukturierter Fassade, daneben das John F. Kennedy-Haus, ein Bürogebäude mit vierseitig monotonen Fassaden und engem Fensterraster. Es schein dem gegenüber liegenden Innenministerium abgekupfert zu sein. Dahinter „verbergen sich“ das InterCity-Hotel und das Bürogebäude „Bertha-Berlin“.
Bild 3: InterCity, Bertha und Cube - Der Platz soll durch das gerade entstehende Gebäude (the Cube) aufgewertet werden. Mittig stehend und mit einer gedrehten Glasfassade soll es dem Platz einen optischen Kontrapunkt setzen. Immerhin sind neben Büros auch gastronomische Einrichtungen geplant. Auf dem Bild wird auch die Trennung des Platzes von der Spree durch die Rahel-Hirsch-Straße deutlich.
Veranstaltungen
Vorträge und Termine der GHB Die Führungen und Vorträge sind für alle Mitglieder kostenfrei; Nichtmitglieder werden gebeten, eine Spende zu leisten.
Donnerstag, 19. September 2018 um 16.00 Uhr AUSTELLUNG ZUM WETTBEWERB FRIEDRICHSGRACHT Ort: Räumlichkeiten der GHB, Am Zirkus 6, 10117 Berlin
Wir freuen uns im September die Ergebnisse unseres Wettbewerbes zur Neugestaltung der Friedrichsgracht-Berlin vorstellen zu können. In den Räumlichkeiten der GHB werden vier ausgewählte Entwürfe präsentiert. Nach einem Sektempfang und einem Vorwort durch unseren Vorstand sind die Studierenden dazu angehalten Ihre Entwürfe vorzustellen. Im Anschluss findet die Preisvergabe statt.
Sonntag, 30. September 2018, 16.00 Uhr Führung mit dem FLUSSBAD e.V. Ort: Inselbrücke am historischen Hafen
Das Projekt Flussbad Berlin spaltet die Geister. Uns ist es als GHB gelungen, eine Verabredung mit der „Flussbad Berlin“ zu treffen, um einen Einblick in die geplante „Spaßlandschaft“ zu bekommen.
Der Flussbad e.V. erklärt: „Ziel des Flussbad e.V. ist es, einen 1,8 km langen Spreekanal zwischen Fischerinsel und Bode-Museum in einen öffentlich zugänglichen, nicht kommerziellen Ort der Erholung umzuwandeln. Mit Hilfe von Pflanzenfiltern soll natürlich gereinigtes Wasser, ab Höhe des Schlossplatzes in ein 840 Meter langes Flussbad münden. Mit der Weiterentwicklung der Projektidee ist der gemeinnützige Verein „Flussbad Berlin“ von Bund und dem Land Berlin im Rahmen des Bundesprogramms “Nationale Projekte des Städtebaus” beauftragt. Wir arbeiten eng mit dem Rat für Nachhaltigkeit sowie der Stiftung FUTUR ZWEI, dem Deutschen Kulturrat und anderen Organisationen zusammen, die das Potenzial unseres Projekt erkannt haben.“
Anmeldeschluss: 26. September 2018 Die Anzahl der Teilnehmer ist auf max. 25 Personen begrenzt, daher haben Sie Bitte dafür Verständnis, dass den Mitgliedern der GHB die Teilnahme vorrangig gewährt wird.
Anmeldung telefonisch in der GHB-Geschäftsstelle Tel.: 030-20454746, Di./Mi. 9.00 -14.00 Uhr
Samstag 06. Oktober 11.00 Uhr DER STAHNSDORFER FRIEDHOF Führung: Herr Dr. Kuhn Treffpunkt: Haupteingang Stahnsdorfer (Süd-West) Friedhof Mögliche Anfahrt: Vom S-Bahnhof Mexikoplatz mit dem Bus 622 bis zur Bushaltestation „Bahnhofsstraße“)
Der 1909 eröffnete Südwestkirchhof Stahnsdorf des Evangelischen Synodalverbandes gehört zu den größten Friedhöfen Europas und ist nach dem Friedhof Hamburg-Ohlsdorf der größte Friedhof Deutschlands. Die Gestaltung übernahmen seinerzeit der Architekt Gustav Werner und der Gartenarchitekt Louis Meyer. Durch einen ab 1961 einsetzenden „Dornröschenschlaf“, sind zahlreiche historische Grabanlagen erhalten geblieben. Durch die mehr als 4000 im Zusammenhang mit Albert Speers Hauptstadtplanungen umgebetteten Grablegen von Berliner Innenstadtfriedhöfen haben sich auf dem Südwestkirchhof Grabmale seit dem Jahr 1863 erhalten. Die Führung soll zu einigen besonders attraktiven Grabstätten leiten.
10-14. Oktober 2018, tägl. 14.00 bis 21.00 Uhr, Eröffnung: Mittwoch, 10. Oktober 2018, 14.00 Uhr Finissage: Sonntag, 14. Oktober 2018, 11.00 bis 16.00 Uhr AUSTELLUNG MOLKENMARKT UND KLOSTERVIERTEL - EIN LEBENSWERTER ORT? In Zusammenarbeit mit Forum Stadtbild e.V., Bürgerforum e.V. und Historische Mitte e.V. Ort: Parochialkirche, Klosterstraße 66
Die Ausstellung "Molkenmarkt und Klosterviertel - ein lebenswerter Ort?" zeigt auf mehr als 20 Tafeln und zahlreichen Accessoires wie Modellen, Malereien und Grafiken in der räumlich großartigen Dimension der Parochialkirche, wie die heutige „Brache“, ein ehemals städtischer Ort, neu gestaltet werden kann.
Donnerstag 25. Oktober, 15.30 Uhr DAS NICOLAIHAUS Treffpunkt: Eingang Nicolaihaus Führung: Dr. Hans-Christian Feldmann
Friedrich Nicolai erwarb das nach ihm benannte Haus 1787 für 32.500 Taler. Bis heute hat das Bauwerk diese Prägung als Wohnung- und Geschäftshaus beibehalten. In der Zeit der Aufklärung war es ein kulturelles Zentrum Berlins. Nicolai ließ das Gebäude durch den Baumeister Carl Friedrich Zelter auf seine Bedürfnisse hin umbauen. die 16.000 Bände umfassende Privatbibliothek des Hausherren befand sich im 1. Obergeschoss. An sie erinnert heute in einem eigenen Raum eine moderne Präsentation seines Schaffens. Das Haus diente in seiner Geschichte als Wohnhaus und als Lessing-Museum, als Sitz des Instituts für Denkmalpflege der DDR und als Sitz des brandenburgischen Landesdenkmalamtes. Es ist uns gelungen, am Donnerstag, den 25. Oktober 2018, einen Besuchstermin zu bekommen.
Anmeldeschluss: 26. September 2018 Die Anzahl der Teilnehmer ist auf max. 25 Personen begrenzt, daher haben Sie Bitte dafür Verständnis, dass den Mitgliedern der GHB die Teilnahme vorrangig gewährt wird.
Anmeldung telefonisch in der GHB-Geschäftsstelle Tel.: 030-20454746, Di./Mi. 9.00 -14.00 Uhr
Mittwoch 14. November, 19.00 Uhr DIE WIEDERHERSTELLUNG DER ALTSTADT FRANKFURT A.M. Vortrag: Dipl.-Ing. Horst Peter Serwene Ort: Im Berlinsaal der ZLB, Breitestraße 30-36, 10178 Berlin-Mitte (Alter Marstall)
Eine Altstadt bietet den Menschen emotionalen Halt und historische Orientierung. Zerstörung und Abriss nach 1945 führte zu Alexander Mitscherlichs Ausspruch der „Unfähigkeit zum Trauern“ (Chicago am Main 1947). Nun will sogar Frankfurt/M. seine (ehemals) großartige gotische Altstadt auf kleiner Fläche wieder erlebbar machen. Der Projektleiter M. Schumann sagt dazu: „Unsere Altstadt ist kein Disneyland, sondern eine sorgfältige Rekonstruktion“. 15 Häuser werden rekonstruiert und 20 Häuser neu, modern angepasst, gebaut. Dieses städtebauliche Projekt wurde dieses Jahr fertig gestellt. Herr Serwene berichtet über seinen kürzlich erfolgten Besuch.
Mittwoch, 05. Dezember 2018, 18.30 Uhr Adventsfeier der GHB Ort: Restaurant „Ännchen von Tharau“, Rolandufer 6, 10179 Berlin (Nähe Jannowitzbrücke)
Es wird ein weihnachtliches Berliner Büffet angeboten. 9 verschiedene Vorspeisen + Brotkorb mit Schmalz, 3 verschiedene warme Speisen - Zanderfilet / Gänsebrust /Spießbraten, verschiedene Salate, verschiedene Desserts und eine Käseplatte stehen zur Auswahl. Es dürfte also für jeden Gaumen Etwas dabei sein.
Bitte überweisen Sie den Kostenbeitrag für das Büffet in Höhe von 25,00 € auf das Konto der GHB IBAN: DE56 1009 0000 5705 1550 05, Stichwort „Advent“ und Name.
Damit Ihre Teilnahme gesichert ist, bitten wir Sie um Überweisung des Betrages bis zum 28. November 2018.
NEUER WORKSHOP Bürger erkunden Ihre Stadt - Berliner Straßen und ihre Häuser – heute und damals
Liebe Mitglieder, für unseren neuen WORKSHOP sind SIE ganz im speziellen gefragt. Besitzen Sie alte Postkarten oder Fotografien von Berliner Straßenzügen oder Häusern, bei denen Sie sich schon lange fragen wie diese heute aussehen? Wir möchten diese Bilder zum Zentrum einer neuen Workshopreihe machen.
Historische Ansichten wollen wir mit Ihnen sichten und herausfinden wie sich die bauliche Situation heute präsentiert. Wir sind eifrig dabei Ihnen einige Beispiele zu präsentieren, darunter auch Gebäude die für uns mustergültig saniert wurden. In diesem Rahmen wollen wir uns rundum mit der Baulichkeit unserer Stadt auseinandersetzten, historisches betrachten, mit dem heutigen vergleichen und „gelungenes Bewahren“ zelebrieren.
Über unseren monatlich auf unserer Website www.GHB-online.de erscheinenden Newsletter werden Sie über unsere erste Sitzung informiert.
Haben Sie bereits ein Bild parat? Dann senden Sie uns einen Scan an unsere Geschäftsstelle Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder eine gutauflösende Kopie brieflich an Die GHB, Betreff: Berliner Straßen und ihre Häuser Am Zirkus 6 - 10117 Berlin
Ehrenamtliche Mitglieder gesucht! Als Bürgerverein nimmt die Gesellschaft Historisches Berlin e.V. vor allem Ihre Interessen wahr. Wir setzen uns bei Politik und Verwaltung für Sie ein und verschaffen dem Bürgerwillen Gehör. Das Engagement aller Mitglieder ist in diesem Jahr besonders gefragt. Wir bitten Sie um Ihre persönliche Unterstützung:
Wir brauchen Mitglieder, die zunehmend selber Hand anlegen und Zeit in die ehrenamtliche Arbeit investieren sowie sich persönlich mit Begeisterung engagieren.
Wenn Sie sich angesprochen fühlen, wenden Sie sich bitte an die
Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V. Tel.: 030 20 45 47 46 Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. Di / Mi von 9:00 bis 14:00 Uhr
WERDEN SIE MITGLIED
Wir freuen uns immer über neue Mitglieder, die sich mit uns engagieren oder uns unterstützen. Bei uns arbeiten Fachleute und Stadtinteressierte zusammen. Kommen Sie zu unseren Veranstaltungen, Führungen und Vorträgen, um sich über die aktuelle Stadtentwicklung oder die Baugeschichte Berlins zu informieren. Als Mitglied erhalten Sie unsere vierteljährlich erscheinenden Mitteilungen kostenfrei per Post.
(Beitragsordnung auf www.ghb-online.de)
Folgen Sie uns auf Facebook Auch auf Facebook veröffentlichen wir unsere aktuellen Veranstaltungstermine und treten in regen Austausch mit anderen Interessenten weltweit
Aktuelle Presse Juli 2018
Baupolitik/Stadtentwicklung
Einheitswippe
Humboldt-Forum/Berliner Schloss
Potsdam
Friedrichswerdersche Kirche
Bauakademie
Diverses
Film/Doku
|