Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELL

AUSGABE 2019 - NR. 08 - Berlin, den 18.08.2019

Rückblick

190712 rueckblickErfurter Modell 2.0 ?

Abbildung rechts: Geplanter Neubau einer Grundschule an der Konrad-Wolf-Straße in Lichtenberg - Foto: Arge GRS Lichtenberg Nkbak Ecotec/F. Reschke

Das ein Baby-boom ein paar Jahre später zu einer erhöhten Nachfrage an Schulplätzen führt, konnte natürlich kein Politiker ahnen. Hier waren nun nach einem jahrelangem Schülerrückgang auf einmal wieder Schulen gefragt.
Im Gegensatz zu anderen Bauoffensiven, wurde hier allerdings ungewöhnlich schnell agiert. 10 Neue Schulgebäude wurden Ende 2017 angekündigt - und man sehe und staune- tatsächlich stehen die ersten Exemplare nun vor der Eröffnung.

Doch was wurde da eigentlich gebaut?
Man sollte hier schließlich nicht vergessen, dass es sich bei einem Schulgebäude um einen durchaus Umfeld prägenden Großbau handelt.
Doch was die städtebauliche Gestalt angeht, so wurden hier offensichtlich beide Augen zugedrückt. Abermals zeigt sich unsere Baupolitik von ihrer unfähigsten Seite, denn was hier dem Berliner als Neuheit vorgestellt wird, sind Plattenbauten in Schnellbauweise; von Rücksicht auf die Umgebung oder gar einem Bedenken, dass so ein öffentliches Gebäude einen Leitbaucharakter besitzen könnte, wurde hier gänzlich abgesehen.
Ein Armutszeugnis, das nur ein weiteres Mal unter Beweis stellt, dass effizientes Bauen und Ästhetik nicht mehr Hand in Hand zu gehen scheint.

nl190818 02Grundsätzlich spricht nichts gegen einen ausgeklügelten Grundriss, der auch zur Kostenschmälerung mehrfach Anwendung findet, wenn in diesem Zuge allerdings Trabanten entworfen werden, die ohne Rücksicht auf Umgebung und Wirkung feist hingestellt werden, sind wir genau bei den städtebaulichen Problemen, die unsere Städte austauschbar und gute Architektur zu einem exklusiven Absurdum machen.
Leider sind diese 10 „Vorzeigeobjekte“ lediglich der Anfang- die Fertigbauklötze sollen als Blaupause für weitere, vom Senat geplante 59 Schulneubauten dienen.

Hier wird „Wegwerfarchitektur“ gefördert, die nur dem kurzen Zweck dient, statt mit einer variablen Struktur und ansprechenden Äußeren mit dem Umland korrespondiert, oder dieses gar aufwertet.
Es verwundert nur wenig, dass die Fäden dieser „Tristesse“ in der Verwaltung von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) zusammenlaufen, die sich zwar wiederholt gegen die Vorwürfe wehrt einen rückwärtsgewandten, DDR-nostalgischen Städtebau zu fördern, doch schaut man sich diese Entwicklung an, ist man unweigerlich an das „Erfurter Modell“ - ein Plattentyp, häufig für den Schulbetrieb überall in der ehemaligen DDR hochgezogen- erinnert. Diese Monotonen Zeugen einer unitären und monotonen Gesellschaftssicht werden andernorts abgerissen; nur in Berlin scheint aus der Vergangenheit nicht gelernt worden zu sein und die Senatorin stellt mal wieder unter Beweis, dass ihr baulicher Anspruch für unsere Stadt irgendwo vor der Wende liegt.


 



StadtwerkstattVeranstaltungen

Unterstützen Sie die Interessen der GHB und nehmen Sie an den Sitzungen der Stadtwerkstatt teil!

Alle Informationen zu den Veranstaltungen der Stadtwerkstatt:
Link zur Webseite der Stadtwerkstatt

 


Vorträge und Termine der GHB
Die Führungen und Vorträge sind für alle Mitglieder kostenfrei; Nichtmitglieder werden gebeten, eine Spende zu leisten.


21. August 2019 18.00Uhr
ghbMITGLIEDERVERSAMMLUNG
Ort: Im kleinen Säulensaal der ZLB, Breitestraße 30-36, 10178 Berlin-Mitte (Alter Marstall)
Themen: Rückblick (Vorträge, Veranstaltungen, Projekte) Zukunft: Personalien & Kosten


Dieser Termin gilt nur für Mitglieder der GHB.

 


Führung das Umfeld des Bahnhofs FriedrichstrasseSonntag, 15. September 11:00 Uhr
Führung das Umfeld des Bahnhofs Friedrichstrasse und seine Ebenen
Mit Klaus Krause
Treffpunkt: Dorothea-Schlegel-Platz (Südseite des Bahnhofs Friedrichstraße), An den Bänken vor der Sparda-Bank. Bei Regen können wir im gegenüberliegenden Eingang zum Bahnhof Schutz finden.

Eine verschlungene Wanderung von etwa 700 m auch über Roll- und feste Treppen. Letztere können umgangen werden. Zuletzt blicken wir auf ein Modell des Bahnhofs zu Mauerzeiten.

Nicht nur Verkehrstechnik, auch Bau-, Technik- und insbesondere politische Geschichte, sowie Kultur fanden und finden hier statt.
Vier (bzw. fünf) Bahnstrecken (und eine Buslinie) ergeben einen vielgestaltigen Verkehrsknoten. Dicht dabei alte und neue Gebäude. Es gibt viel zu entdecken in diesem kleinen Bereich, so der Ort der ersten öffentlichen Filmvorführung der Welt. Auch 70 Berliner Jahrzehnte illustrierende persönliche Erinnerungen werden einfließen, gerne auch Ihre. Diese wurden insbesondere verursacht durch die verschiedenen Existenzformen Berlins in den letzten siebzig Jahren.

 


nl190818 03Dienstag, 17. September 19.00Uhr
Das Schlossumfeld des Humboldforums: Freiraum Schloss

Vortag von Wilhelm von Boddien

Ort: Im kleinen Säulensaal der ZLB, Breitestraße 30-36, 10178 Berlin-Mitte (Alter Marstall)

 

 



Ehrenamtliche Mitglieder gesucht!
Als Bürgerverein nimmt die Gesellschaft Historisches Berlin e.V. vor allem Ihre Interessen wahr. Wir setzen uns bei Politik und Verwaltung für Sie ein und verschaffen dem Bürgerwillen Gehör. Das Engagement aller Mitglieder ist in diesem Jahr besonders gefragt. Wir bitten Sie um Ihre persönliche Unterstützung: Wir brauchen Mitglieder, die zunehmend selber Hand anlegen und Zeit in die ehrenamtliche Arbeit investieren sowie sich persönlich mit Begeisterung engagieren. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, wenden Sie sich bitte an die

Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
Tel.: 030 20 45 47 46
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Di / Mi von 9:00 bis 14:00 Uhr

 


WERDEN SIE MITGLIED
ghbWir freuen uns immer über neue Mitglieder, die sich mit uns engagieren oder uns unterstützen. Bei uns arbeiten Fachleute und Stadtinteressierte zusammen. Kommen Sie zu unseren Veranstaltungen, Führungen und Vorträgen, um sich über die aktuelle Stadtentwicklung oder die Baugeschichte Berlins zu informieren. Als Mitglied erhalten Sie unsere vierteljährlich erscheinenden Mitteilungen kostenfrei per Post.

(Beitragsordnung auf www.ghb-online.de)

 



Folgen Sie uns auf Facebook
Auch auf Facebook veröffentlichen wir unsere aktuellen Veranstaltungstermine und treten in regen Austausch mit anderen Interessenten weltweit

 



Aktuelle Presse Juli 2019

Bauentwicklung allg./Kultur/Politik/ Berlin Mitte:

Berliner Schloss/ Humboldtforum/ Einheitsdenkmal:

Bauakademie:

Potsdam:

Diverses:

 

 

Inhaltlich verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV

Gerhard Hoya - Vorstandsvorsitzender
Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
Am Zirkus 6
D-10117 Berlin

 

Tel. 030 - 20 45 47 46
Fax. 030 - 20 45 47 47
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.GHB-online.de