Pressemitteilung - Berlin, den 03. Dezember 2013

Das Interesse der Öffentlichkeit, der Politik und der Investoren an der Stadtentwicklung konzentriert sich seit der Wiedervereinigung Berlins auf das Stadtzentrum. Während der Teilung entwickelten sich 2 Zentren. Trotz umfangreicher Baumaßnahmen ist das Zentrum noch nicht fertig. Der nunmehr begonnene Bau des Schlosses / Humboldtforums führt zu vermehrten Debatten über die Gestaltung der Berliner Mitte.

Grundsätzliche Überlegungen zu einem Stadtentwicklungsprogramm für Berlin gibt es nicht. Ebenso fehlt es an einer Strategie zur Umsetzung eines Programms. Die Bauverwaltung zeichnet sich aus durch ein richtungsloses Herumstochern - mal hier und mal dort, einen auf das Vorhaben bezogenen Bebauungsplan. Ohne Zusammenhang werden größere und kleinere Projekte entwickelt und nach zeitgenössischem Geschmack der Senatsbaudirektorin Regula Lüscher gestaltet. Beraten wird sie von einem Baukollegium, in das Gleichgesinnte von ihr berufen werden.

Nun stellt Frau Lüscher einen Stufenplan bis 2025 vor und beschreibt die Entwicklung des „Zukunftsraum Berlin-Mitte 2013-2025". Ihre Ideen für die Gestaltung der Stadtmitte bleiben unklar. Von 2016-2019 soll darüber diskutiert werden, ob der große Freiraum am Fernsehturm wieder bebaut werden soll oder nicht.

Die Gesellschaft Historisches Berlin e.V. unterstützt die Forderung des Bundes und der Stiftung Schloss/Humboldtforum, die Diskussion über die Gestaltung der Historischen Mitte fortzusetzen und bis zum Jahre 2016 zum Abschluss zu bringen. Dann ist mit der Planung zur Gestaltung der Umgebung des Schlosses zu beginnen. Bis Ende 2017 werden die Baugruben des U-Bahn-Baues geschlossen sein. Ab Jahresbeginn 2018 könnte dann mit dem Bau des Umfeldes des Schlosses begonnen werden. Nur ein unmittelbarer Baubeginn nach dem Schließen der U-Bahn-Baugruben verhindert das Entstehen einer städtebaulichen Wüste in der Umgebung des Schlosses/Humboldtforums. Die große städtebauliche Herausforderung - die weitere Gestaltung des Stadtkerns zwischen Fernsehturm und Spreekanals sowie zwischen Hackeschem Markt und Petriplatz - ist umgehend anzupacken.

Gerhard Hoya
Vorstandsvorsitzender
Gesellschaft Historisches Berlin e.V.