Berlin, den 29.04.2009

Kultursekretär André Schmitz beklagt, wie auch die Gesellschaft Historisches Berlin e.V., das „kurze historische Gedächtnis der Stadt". Nachdem das Planwerk Innenstadt eine städtebauliche Wiederherstellung des Klosterviertels (auf dem Gebiet der riesigen Stadtschneise namens Grunerstr.) möglich macht, gilt für das ehemalige Marien- / Heiligengeistviertel um die Marienkirche noch das DDR-Konzept des Zentrumsbandes zwischen Fernsehturm und Spree.

Die Idee der Bebauung dieses nach dem Nikolai-Viertel ältesten Teils von Berlin fand großen positiven Widerhall, auch beim Regierenden Bürgermeister Wowereit. Aus einer uninspirierten Freifläche einen lebendigen Stadtkern zu formen, musste eigentlich eine begeisternde Aufgabe für die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sein. Die reagiert bürokratisch: Das Planwerk Innenstadt sieht eine Grünfläche vor und außerdem sei die Fläche des Marx-Engels-Forums als Baustelleneinrichtung bis mindestens 2017 belegt.

Weiterhin sei eine Koalitionsabsprache dagegen - die Linke will diese Anlage der DDR-Städteplanung erhalten.

Dazu ist zu bemerken:

* Planwerke sind natürlich veränderbar; das Planwerk Innenstadt 1998 sah eine Bebauung dieses Bereiches noch vor.
* Das Projekt Marienviertel ist ein Projekt nach 2017, es sollte aber vorher schon planerisch vorbereitet werden.
* Koalitionen sind in einer Demokratie auf Zeit angelegt, das gilt auch für die Zuständigkeit von Senatoren und Senatsbaudirektoren.

Die Gesellschaft Historisches Berlin e.V. steht eindeutig hinter dem Vorstoß von André Schmitz, der schon im Fall Deutsche Staatsoper seine Verantwortung für die historische Gestaltung der Berliner Mitte nachgewiesen hat.

Für die Gesellschaft Historisches Berlin e.V.

Horst Peter Serwene