Pressemitteilung der Gesllschaft Historisches Berlin e.V.
Berlin, den 6. Februar 2023

Grüne und Linke können sich nicht damit abfinden, dass der Molkenmarkt ­Stadtquartier am Gründungsort Berlins­ wieder kleinteilig bebaut werden soll.

Stattdessen soll die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Berlin -Mitte (WBM) auf dem Grundstück hinter dem Roten Rathaus große Wohnblöcke bauen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Frau Gennburg (DIE LINKE), Julian Schwarze (GRÜNE) und Matthias Grünzig (Berufsaktivist der LINKEN) befürchten, dass gestalterische Vorgaben gemacht werden, die es am Ende unmöglich machen würden, bezahlbaren Wohnraum zu errichten.

Sie gehen fehl in dieser Annahme.

Sie verkennen, dass bezahlbare Mieten nur durch hohe Subventionen  ­heute mindestens in Höhe von 50% der Baukosten zuzüglich der Bereitstellung preisgünstiger Grundstücke ­

den Bürgern angeboten werden können.
Die Erhöhung der  Subventionen für eine kleinteilige Bebauung sind im Verhältnis zur Gesamthöhe der Subvention gering und zu rechtfertigen für gute Architektur an so einem wichtigen historischen Ort wie dem Molkenmarkt und dem Klosterviertel.
Auch die zukünftigen Bewohner, auch die in den Sozialbauwohnungen, und die Besucher Berlins haben den Wunsch mehr »schönere Stadträume« in Berlin zu erleben.

Die Gesellschaft Historisches Berlin e. V. fordert Grüne und Linke auf, in der Frage der Stadtentwicklung neu zu denken. Die zu erwartende Verödung der Innenstädte wird durch die Errichtung von schlichten Wohnungsbauten gefördert. Die Gestaltung des öffentlichen Raumes muss der Allgemeinheit mehr wert sein als in der Vergangenheit. Die erhöhten Finanzmittel sind im Interesse der Allgemeinheit aus Haushaltsmitteln bereit zu stellen.

Gerhard Hoya

Vorstandsvorsitzender der
Gesellschaft Historisches Berlin e. V.