Berlin 10.07.2023

Höchste Zustimmung bei Frauen und jungen Menschen.

Im November 2016 beschloss der Haushaltsausschuss des Deutsche Bundestags, die Bauakademie in Berlin-Mitte wiederzuerrichten und stellte hierfür 62 Mio. Euro zur Verfügung. Derzeit befindet sich ein Architekturwettbewerb für die Bauakademie in Vorbereitung. Eine Expertenkommission soll hierfür die Grundsätze festlegen. Es soll ihr und den Wettbewerbsteilnehmenden überlassen bleiben, ob dies ein zeitgenössischer Bau oder ein Gebäude mit rekonstruierten Schinkelschen Fassaden werden soll.

Würden die in Deutschland lebenden Menschen es bevorzugen, wenn das Bauakademiegebäude im Herzen der Bundeshauptstadt mit rekonstruierten historischen Fassaden wiederaufgebaut werden würde, oder würden sie modern gestalteten Fassaden bevorzugen? In Kooperation mit dem Förderverein Bauakademie und der Gesellschaft Historisches Berlin hat der Verein Stadtbild Deutschland e.V. das Meinungsforschungsinstitut Forsa mit einer repräsentativen Umfrage beauftragt.

Vom 28.6. bis 5.7.22 wurden im Rahmen des repräsentativen Forsa-Online-Befragungspanels 1.016 in Deutschland lebende Erwachsene befragt. Den Befragten wurden zwei historische Abbildungen der Bauakademie gezeigt und die folgenden Informationen mitgeteilt: „Im historischen Zentrum Berlins soll das 1832-36 nach Entwürfen des Architekten Karl Friedrich Schinkel erbaute Bauakademie-Gebäude aus Bundesmitteln für eine neue, öffentliche Nutzung wiederaufgebaut werden. Das baugeschichtlich bedeutende Gebäude brannte im 2. Weltkrieg aus und wurde 1962 abgerissen. Die Durchführung eines Architekturwettbewerbs ist geplant. Derzeit ist offen, ob das wiederzuerrichtende Gebäude eine moderne oder eine originalgetreu rekonstruierte Fassade erhalten wird.“

Zwei Drittel der Befragten (67%) gaben an, dass sie beim geplanten Wiederaufbau des Bauakademiegebäudes befürworten würden, dass die Fassade nach historischem Vorbild wiederhergestellt wird. 19% würden es präferieren, wenn das Gebäude eine moderne Fassade erhalten würde, 14% haben hierzu keine eindeutige Meinung. Frauen wünschen noch etwas häufiger als Männer eine Rekonstruktion der historischen Fassaden (Frauen: 73% für historische, 15% für moderne Fassaden. Männer: 61% für historische, 19% für moderne Fassaden). Auffallend war, dass sich insbesondere jüngere Menschen für historische Fassaden aussprachen (18-29 Jahre: 73%, Altersgruppen ab 30 Jahren: 65-67%). Detaillierte Analysen zeigten, dass weder die erreichten Schulabschlüsse der Befragten, noch die Wohnortgröße zu nennenswerten Unterschieden im Abstimmungsverhalten führten. Die Antworten der Bewohner von Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern lagen genau im Durchschnitt aller Befragten.

Eine weitere Frage lautete, ob bei dem im Zuge der Wiedererrichtung des Bauakademiegebäudes geplanten Architekturwettbewerb die originalgetreue Wiederherstellung der Fassaden zur Vorgabe gemacht werden sollte. Hierauf antworteten zwei Drittel der Befragten (66%), dass sie eine solche Vorgabe gut finden würden. Etwa ein Viertel der Befragten (24%) fände dies nicht gut, 11% trauen

sich hierzu kein Urteil zu. Auch hier geben Frauen noch etwas häufiger als Männer an, dass sie eine solche Vorgabe gutheißen würden (Frauen: 71%, Männer: 60%).

Stadtbild Deutschland, der Förderverein Bauakademie und die Gesellschaft Historisches Berlin setzen sich für die originalgetreue Fassadenrekonstruktion dieses wichtigsten Baus von Karl Friedrich Schinkel in der historischen Mitte Berlins ein.

Stadtbild Deutschland e.V. engagiert sich bundesweit, sowie in zahlreichen Orts- und Regionalverbänden, für traditionelles Bauen, Denkmalschutz, und in begründeten Einzelfällen für die Rekonstruktion baukulturell bedeutender Gebäude. Der gemeinnützige und politisch neutrale Verein wurde 2006 gegründet, der Berliner Ortsverband 2020.

Berlin, den 10.7.2022

Stadtbild Deutschland e.V., Gesellschaft Historisches Berlin e. V. Gerhard Hoya