Vom Baukollegium zur Stadtgestaltungskommission Die GHB fordert mehr plebiszitäre Elemente
Seit 2008 gibt es das sog. Baukollegium in Berlin. Im Ansatz eine gute Sache und von Frau Lüscher als Mitbringsel aus Zürich importiert. Es besteht aus 5 handverlesenen Fachvertretern aus den Bereichen Architektur, Freiraumplanung und Stadtentwicklung, welche offiziell ein unabhängiges Beratungsgremium der Berliner Senatsbaudirektorin bilden. Sie beraten zusammen mit der Senatsbaudirektorin über einzelne Projekte und städtebauliche Planungen von besonderer Bedeutung. Leider agieren die Berater nicht aus ideellen Gründen, sondern erhalten für ihre beratende Tätigkeit eine Vergütung im Rahmen „üblicher Beiratshonorare“. Das Baukollegium ist ein Arbeitsinstrument, um Qualitätsansprüche zu definieren und Vorschläge zu empfehlen; ähnliches gibt es bereits in Lübeck, Tübingen und Regensburg.
Dieser „Stammtisch“ wird Frau Lüscher vermutlich auch die kommende Legislaturperiode beraten. In Anbetracht des Regierungswechsels und zunehmender Diskussionen um Partizipation und „Stadtmachen von unten“ schlagen wir vor, das Baukollegium zu einer Stadtgestaltungskommission zu entwickeln. Um ein „Obergeschmacksgremium“ zu vermeiden, sollten darin auch Vertreter aus dem Volk, nebst Fachleuten und ggfs. Verwaltungsvertreter repräsentiert sein, welche Frau Lüscher „Berliner Input“ geben können. Die Zusammensetzung sollte zudem auf bestimmte Zeit begrenzt sein.
In München gibt es seit den 70er Jahren ein solches Gremium. Die Sitzungen der 27 Vertreter sind öffentlich und werden im jeden zweiten Monat abgehalten. Sie formulieren Handlungsempfehlungen bei städtebaulich relevanten Projekten.
Bei einer „Berliner Stadtgestaltungskommission“, oder einem „Berliner Konzil für Urbanität“ könnten sich die Berliner Bürger engagieren und bzgl. der baulichen Zukunft ein Mitspracherecht haben. Die plebs urbana, also die Bürgerschaft der Stadt Berlin wäre direkt in wichtige Entscheidungsprozesse eingebunden. Denn die Gestaltung der Stadt allein Frau Lüscher und Frau Lompscher zu überlassen wäre – trotz ihres fachlichen Wissens – vermessen.
Exkurs: (Da Frau Lüscher nicht wusste, ob sie eine weitere Amtszeit begehen würde, hat sie die Arbeit von sich und dem Baukollegium in einem Buch zusammengefasst. Machen Sie sich ein Bild von den Projekten, die dabei abgesegnet wurden)
Veranstaltungen im Februar
Mittwoch, 08.Februar 2017 um 19 Uhr Der Petriplatz - Vortrag Dipl.-Ing. Horst Peter Serwene
Welche Planungen gibt es (Bebauungsplan Petriplatz/ Breitestr.)? Aber was ist inzwischen erreicht ? Das Archäologische Zentrum kommt nicht voran. Das " House of One " wird in der Öffentlichkeit kaum noch erwähnt. Welche Verkehrsplanungen für die Gertraudenstr. - Grunerstr. zeichnen sich ab? Der Versuch einer Bestandsaufnahme.
Ort: Kleiner Säulensaal, Zentral- und Landesbibliothek, Breitestraße 30–36, 10178 Berlin
Dienstag, 14. Februar 2017 um 17:00 Uhr Workshop - Wiederaufbau des Alt Berliner Stadtkerns
In einer 10. Veranstaltung der regelmäßigen Workshop-Veranstaltungen wollen wir auf der Grundlage der bisherigen Ergebnisse der Workshop Veranstaltungen „Wiederaufbau des Alt Berliner Stadtkerns“ vertiefend weiter arbeiten.
Tagesordnungspunkte: Inhaltliche und räumliche Vertiefungen zur Stadtentwicklungsplanung der Historischen Mitte
Frau Springer, MA Architektur, Dipl.Ing. Gerhard Hoya und Dipl.Ing. Peter Serwene führen durch die Themen und moderieren.
Ort: Am Zirkus 6 in 10117 Berlin
Dienstag, 21. Februar 2017 um 15:30 Uhr Der Wiederaufbau der Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel - Vortrag von Wolfgang Schoele Präsentiert von radioBERLIN 88,8 vom rbb
Berlin war einmal eine der schönen europäischen Metropolen. Mit dem Brandenburger Tor öffnete sich die barocke Achse Unter den Linden und führte über das Forum Fridericianum zum Schloss. Hier bot sich mit Gebäuden vom Barock bis zum Klassizismus eine Stadtraumkomposition, die im Wesentlichen durch Karl Friedrich Schinkel mit Neuer Wache, Altem Museum, Schlossbrücke, Friedrichswerderscher Kirche und Bauakademie vollendet worden war. Mit der Bauakademie wurde in Schinkels städtebaulichem Konzept für die westliche Spreeinsel der Schlussstein gesetzt. Nach den Bombenschäden von 1945 gab es immer wieder erfolglose Bemühungen für den Wiederaufbau des Gebäudes. Die kürzlich vom Haushaltsauschuss des Bundestages bereitgestellten 62 Mio. Euro für den Wiederaufbau, ermöglichen ab 2017 den Beginn der Aktivitäten. Tickets am Counter der Urania, per Telefon oder auch online auf der Webseite der Urania
Ort: Urania Berlin, An der Urania 17, 10787 Berlin
Mittwoch, 22. Februar 2017 um 19:00 Uhr Nikoleiviertel - Vortrag von Dr. Benedikt Goebel Lichtbilderabend
Die Vorträge von Stadthistoriker Dr. Benedikt Goebel geben Einblicke in die Baugeschichte der Stadt. Anhand von historischen Straßen-und Architekturaufnahmen führt er die Zuhörer jeden 4. Mittwoch im Monat durch Alt-Berlin
Folgetermin: 22. März 2017 Schloß
Ort: Säulensaal in der ZLB, Breite Straße 30–36, 10178 Berlin-Mitte
WERDEN SIE MITGLIED
Wir freuen uns immer über neue Mitglieder, die sich mit uns engagieren oder uns unterstützen. Bei uns arbeiten Fachleute und Stadtinteressierte zusammen. Kommen Sie zu unseren Veranstaltungen, Führungen und Vorträgen, um sich über die aktuelle Stadtentwicklung oder die Baugeschichte Berlins zu informieren. Als Mitglied erhalten Sie unsere vierteljährlich erscheinenden Mitteilungen kostenfrei per Post.
(Beitragsordnung auf www.ghb-online.de)
Aktuelle Presse Januar 2017
Einheitsdenkmal
Berliner Schloss
Barberini
Kulturforum
Friedrichswerdesche Kirche
Stadtentwicklung
|