Stadtentwicklung
Allianz für einen neuen Mühlendamm
Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e.V. seit 1824 | Berliner Fahrgastverband IGEB e.V. |
Berliner Historische Mitte e.V. | Bürgerforum Berlin e.V. | Bürgerverein Luisenstadt e.V. |
Council for European Urbanism Deutschland C.E.U.D. | Forum Stadtbild Berlin e.V. | Fuss e.V. |
Gesellschaft Historisches Berlin e.V. | Initiative Bundesplatz e.V. |
Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V. gegr. 1884 |
Planungsgruppe Stadtkern | Verein für die Geschichte Berlins e.V. gegr. 1865 | werkbund berlin e.V.
c/o Lutz Mauersberger, Elisabethkirchstraße 14, 10115 Berlin
Berlin, 7. März 2019
Für einen neuen Mühlendamm!
Der vollständige Brief als PDF zum Download
Sehr geehrte Frau Senatorin Regine Günther,
Sehr geehrte Frau Senatorin Katrin Lompscher,
erklärte Ziele der Koalition sind die Reduzierung des Autoverkehrs und die Stärkung aller anderen Nutzer des öffentlichen Raumes in der Innenstadt. Wir begrüßen in diesem Zusammenhang auch die Initiative der Senatorin Regine Günther zur Zurückdrängung des Autoverkehrs. Dennoch wird zur Zeit ein Realisierungswettbewerb für den Neubau der Mühlendamm-Brücke in Mitte vorbereitet, der zwar das Ergänzen von Fahrradstreifen und der geplanten Straßenbahn vorsieht aber eben auch drei Fahrspuren je Richtung – mitten durch den historischen Stadtkern. Die Planung basiert auf Verkehrserhebungen der 1990er Jahre und berücksichtigt damit nicht die gegenwärtige Trendwende in der Verkehrspolitik. Hier wird für die nächsten 100 Jahre ein Bauwerk errichtet das nicht der Politik der Landesregierung und schon gar nicht dem Bürgerwillen entspricht (vgl. Beteiligungsprozess "Alte Mitte – Neue Liebe" und die zur Zeit laufende Stadtwerkstatt, wo vehement eine Reduzierung des Durchgangsverkehrs in der Altstadt gefordert wird).
Perspektiven einer Internationalen Bauausstellung Stadtmitte
Memorandum
Modernität kann im Gewand der Vergangenheit hervortreten. Das ist eigentümlich für alle Renaissancen - Jacques Le Goff (1976)
Berlin ist die Welthauptstadt der Bauausstellungen: IBA 1987, Interbau 1957, Deutsche Bauausstellung 1931 und Städtebau-Ausstellung 1910. Das ist nicht nur ein herzeigbares Erbe, sondern auch eine Verpflichtung für die Zukunft.
Eine Internationale Bauausstellung muss eine klare, sofort verständliche Botschaft vermitteln, die auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen antwortet und auf neue städtebauliche Ziele von lokaler wie internationaler Bedeutung verweist. Sie muss Orte auswählen, in welchen die Botschaft überzeugend vermittelt werden kann. Sie muss Leitprojekte von hoher gestalterischer und prozessualer Qualität entwickeln, welche in den Orten die Botschaft erfahrbar machen. Und sie muss ein Verfahren entwickeln, das der Aufgabe angemessen, finanziell ausreichend ausgestattet und von der Senatsverwaltung relativ unabhängig ist. Insgesamt muss eine IBA eine städtebauliche Wende zum Ausdruck bringen. Die bisherigen Überlegungen zu einer IBA 2020 haben keine verständliche Botschaft, keinen verständlichen Ort, keine klaren Leitprojekte und kein verständliches Verfahren als Ergebnis gebracht. Noch ist es Zeit, sich neu zu orientieren.
Die Unwirklichkeit unserer Städte
Eine neue Disziplin: Die historische Urbanologie tritt gegen die Anonymität des globalen Dorfes an
Was "Historische Urbanologie" leisten sollte, wird vor allem deutlich an den Nicht-Orten unserer Zeit. In den Slums und Trabantenstädten ohne Gesicht. In Marzahn, Neu-Perlach, in den Schlafstädten, die wie Krebs das Land überwuchern. In Megalopolen ohne Zentrum wie Los Angeles oder Nagoya; ja selbst in unseren Innenstädten mit ihren von neonstrahlenden Schaufenstern gesäumten Fußgängerzonen, wo Betonkübel mit verdorrendem Gesträuch die wichtigsten Akzente urbanistischer Ästhetik sind. Da gewinnen Paradoxien Gestalt: Man bemerkt verlorene Zeit, nimmt verschwundene Erinnerung wahr. Die Bedeutung der Geschichte einer Stadt zeigt sich vor allem dann, wenn sie fehlt.
Vorbildliche Altbausanierungen
Sanierungen von Heinz Meermann
von Horst Peter Serwene, April 2009
Der Investor und Mitglied der GHB Heinz Meermann hat in Berlin bisher 600 Mill. € verbaut.
Verdient gemacht hat er sich besonders durch die Sanierung von Altbauten in der Berliner Mitte. Er selbst sagt: „Meine Liebe gehört einfach den alten Häusern.". Bei Neubauten bemüht er sich, sie „mit dem Bestand zu harmonisieren". Drei Beispiele sollen hier vorgestellt werden:
- Am Zirkus 4 - 6
- Kupfergraben 5 /6 /6a
- „Kaiserhöfe" Unter den Linden 26 / 28-30