Vorbildliche Gebäudesanierungen
Chamissoplatz Nr. 7
Denkmalart Ensembleteil: Chamissoplatz Nr. 7 – vorbildliche Altbausanierung eines Berliner Gründerzeit-Hauses
Von Katja Neubauer, Historikerin MA und Fin H. Teufel, MA Architektur & Städtebau – Januar 2019
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Abbildung rechts: Tempelhofer Vorstadt (1861–1920). Auch jenseits der Mitte Berlins findet bemerkenswerte Altbausanierung statt: So haben die GHB-Mitglieder Dieter und Regina Rosenkranz, die im Jahr 1976 das Mietshaus am Chamissoplatz 7 erwarben, das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert komplett modernisiert und instand gesetzt - mit großer und ehrlicher Passion. Denn den gebürtigen Berlinern liegt viel an dem denkmalgeschützten Haus in Berlin-Kreuzberg.
Das Chamisso-Viertel
Umweht von französischem Flair: Das von Mietshäusern dominierte Viertel zwischen Bergmannstraße und dem heutigen Tempelhofer Feld entstand Ende des 19. Jahrhunderts innerhalb von nur zwei Jahrzehnten. Es zählt heute zum größten zusammenhängenden, am besten erhaltenen Gründerzeit-Gebäude-Ensemble Berlins.
Im Zuge der schnell wachsenden Metropole während der Kaiserzeit bedurfte es rasch neuer Wohnviertel. So wurde 1861 die damals vor allem landwirtschaftlich genutzte Tempelhofer Vorstadt eingemeindet. Seit dem 16. Jahrhundert hatte man auf den Tempelhofer Bergen Weinbau betrieben: Der mit dem sechsten Hügelgrundstück beginnende, bis 1718 kurfürstliche Abschnitt bildet das heute als Chamisso-Kiez bekannte Areal. Seit dem 18. Jahrhundert diente das Gebiet rund um den Hügel zudem militärischen Zwecken, was sich auch in der späteren Mieterstruktur des Quartiers gespiegelt haben soll.
Abbildung links: Briefmarke von 1983. Herzstück des Quartiers bildet der etwa 110 mal 100 Meter große, 1878 angelegte, begrünte Schmuckplatz, der in seiner Gestaltung auf den Berliner Gartendirektor Hermann Mächtig zurückgeht. Im Jahr 1890 benannte man den Platz nach dem Naturforscher und Dichter Adalbert von Chamisso (1781-1838), dem nun der ganze „Kiez“ seinen Namen verdankt.
Neben einer alten, gusseisernen Schwengelpumpe findet sich dort auch ein vom Volksmund „Café Achteck“ getauftes Pissoir, welches aus acht grün lackierten gusseisernen Wandsegmenten zusammengesetzt ist.
Eine städtebauliche Besonderheit des Chamisso-Viertels ergibt sich aus der natürlichen Hanglage. Ferner bilden von Gaslaternen gesäumte Kopfsteinpflasterstraßen ein schachtelartiges, kleinteilig wirkendes Straßennetz, entstanden in Anlehnung an den Hobrechtplan von 1862. Ursprünglich war dieses Straßennetz nummeriert. So hießen die Straßen am Chamissoplatz „Straße 21c“ und „Straße 21d“. Etwas später dann unterschied man zwischen einer östlichen (Am Chamissoplatz) und einer westlichen (Chamissoplatz) Platzbegrenzung.
Gebaut wurde dicht und vom Grund- und Aufriss her einheitlich: Die zumeist fünfgeschossigen Mietshäuser sind mit Seitenflügeln und Quergebäuden versehen.
Abbildung rechts: Mittenwalterstraße, alte Postkarte. Der durchgängige Bau von Doppelhäusern sparte Planungs- und Ausführungskosten. Die räumliche Enge wiederum weist darauf hin, dass die Gebäude auf Grundlage der Bauverordnung von 1853 entstanden sein mussten, welche eine solche räumliche Verdichtung noch erlaubte.
So war der Komfort nicht immer hoch. Während die Vorderhäuser mittleren Ausstattungsstandard aufwiesen und deren Mittelwohnungen mit Küche, Innentoiletten bzw. Bad von etwas Besserverdienenden bewohnt wurden, lebten in den mit Außensanitäranlagen (ungeheizte Podesttoiletten) versehenen Ein- und Zweizimmerwohnungen in den Seitenflügeln bzw. Quergebäuden wenige Betuchte. Insgesamt galt das Gebiet aufgrund seiner ruhigen Lage stets als eine beliebte Wohngegend.
In den Erdgeschossen der Vorderhäuser befanden sich Lokale und Läden, in den Hinterhöfen Gewerbe-, auch Molkereibetriebe.
Die überlieferten Fassaden der Wohngebäude dokumentieren, wie sich Stil und Ansprüche an Dekor und Schmuckaufwand veränderten. Von Schinkelklassizismus über Renaissance und Barock, von reinen Putz- und Stuckbauten bis zu Kombinationen aus Stuck, Putz und Sichtmauerwerk aus rotem Klinker.
Abbildung links: Wasserturm auf dem Eckgrundstück Fidicinstraße 37/ Kopisch-straße 7. Ein bauliches Wahrzeichen des Quartiers am Chamissoplatz, welches zudem die einheitliche Wohnbebauung unterbricht, ist der Wasserturm auf dem Eckgrundstück Fidicinstraße 37/Kopischstraße 7. Der 1888 nach Plänen der Architekten Hugo Hartung und Richard Schultze erbaute 50 Meter hohen Turm konnte über 400 Kubikmeter Wasser fassen und den notwendigen Druck erzeugen, um die Bewohner der Mietshäuser auch bis in den obersten Stock mit Wasser zu versorgen. Als der eher wie ein Wehrturm anmutende Backsteinbau entstand, befand sich gegenüber noch die Holländische Windmühle eines Müllers.
In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Wohnqualität wegen ausbleibender Instandhaltung kontinuierlich abgenommen. 1964 wies der Senat erstmals einen Teil des Gebietes als geschützten Baubereich aus. 1979 erfolgte eine förmliche Festlegung als Sanierungsgebiet. In den 1980er Jahren fanden schließlich umfangreiche Sanierungen statt, womit auch Privatisierungen und Bewohnerwechsel verbunden waren. Es war eine Zeit der Auseinandersetzungen zwischen Bevölkerung, Politik, Hauseigentümern.
Abbildung rechts: Hausbesetzung. Im April 1995 stellte das Berliner Abgeordnetenhaus mit dem „Gesetz zum Schutz von Denkmalen in Berlin“ alle „baulichen Anlagen, deren oder dessen Erhaltung wegen der geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen oder städtebaulichen Bedeutung im Interesse der Allgemeinheit“ liegen, unter Denkmalschutz. 2005 erließ das Bezirksamt eine Erhaltungverordnung für das Gebiet Chamissoplatz, um Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen zu kontrollieren.
Chamissoplatz 7
Das 1888 erbaute, seit 1995 denkmalgeschützte fünfgeschossige Wohngebäude des Ehepaars Rosenkranz befindet sich direkt am Platz.
Abbildung links: Chamissoplatz 4 Entstehung im 19. Jahrhundert. Wie den Akten der „Örtlichen Straßenbau-Polizei-Verwaltung Abth. I zu Berlin“ aus dem 19. Jahrhundert zu entnehmen ist, gehörte das Grundstück „Strasse 21 c am Chamissoplatz“, eingetragen im Grundbuch Band 22, Nr. 810, Hugo von Krottnaurer (1851-1915). Der Direktor der Heimstätten-AG und Gründer der Villenkolonie, der auf dem Friedhof Nikolassee begraben ist, beauftragte offenbar 1887 den Zimmer- und Baumeister Ludwig Kurtzke, einen Bauentwurf für ein Mietshaus zu fertigen, welcher Anfang 1888 der Städtischen Plankammer vorlag.
Abbildung rechts: In der Ansicht ( digital vervollständigt) der Hausfassade aus dem Bauantrag sind, bis auf das Erdgeschoss, alle Etagen im wesentlichen Backsteinfassade, im Erdgeschoss sind gewölbte Türbögen zu sehen – ob die Fassade tatsächlich je so aussah, ist unklar.
Abbildung links: Der Grundriss zeigt das Erdgeschoss, man sieht die Ladenflächen, dahinterliegend Wohnstuben. Im Seitenflügel ist der Grundriss der Wohnungen im Erdgeschoss wie im Obergeschoss identisch. Am 19. März 1889 erteilte das Königliche Polizei-Präsidium dem Projekt mit Bauschein-Nummer 2248 die Genehmigung. Folgende Gebäudemaße waren darin festgelegt und durften nicht überschritten werden: für das Wohngebäude 14,20 Meter Breite, 10,50 Meter Länge, 13,25 Meter Tiefe, 20 Meter Höhe; für den Seitenflügel 12,25 Meter Länge, 5,70 Meter Tiefe, 14,50 Meter Höhe. Im Juni 1888 wurde nach einer Revision festgehalten, dass der Neubau die festgeschriebenen Baufluchtlinien, so zur Arndtstraße 20 hin, korrekt eingehalten habe. Im April bescheinigte man dem Baumeister jedoch Mängel in der Ausführung des Bürgersteigs, welche mit 12 Mark berechnet wurden. Im Nachgang ließ Hugo von Krottnaurer zwei Läden im Erdgeschoss des Vorderhauses mit je einer Schaufensteranlage mit Ladentür einrichten (Nachtrag zum Bauschein Nr. 2248).
Modernisierung und Instandsetzung
1980 beantragte das Ehepaar Rosenkranz die Modernisierung aller Wohnungen (mit Bad-, Küche- und Heizungsanla gen). Es handelte sich um zehn Wohnungen im Vorderhaus, neun im Seitenflügel. Anschließend sollten insgesamt 14 Wohneinheiten zur Verfügung stehen. Damals waren vor allem die sa nitären Anlagen instandsetzungsbedürftig. So befanden sich im Haus (im Quergebäude?) noch immer Außentoiletten. Die Trennwände der Wohnungen sollten schall- und wärmegedämmt werden, die Küchen Entlüftungsanlagen erhalten. Darüber hinaus wurde das gesamte Gebäude instandgesetzt: Dach, Außenputz, Treppenhäuser, Fenster, Fußböden, auch die Hoffläche wurde erneuert und ein kleiner Spiellatz errichtet. Beauftragter Architekt und Bauingenieur war Karl-Heinz Kupfer.
Das sanierte Gebäude heute – ein Hingucker:
Nicht alle sanierten Gebäude am Platz wirken so authentisch, liebevoll, original- und Denkmal getreu restauriert wie die Nummer 7.
So zeigen die oberen drei Geschosse mit Sichtmauerwerk aus rotem Klinker eine tadellos gesäuberte Backsteinfassade. Die unteren beiden Geschosse sind in hellem Beige neu verputzt, der Stuck der Bögen oberhalb der Fenster im dritten und vierten Stockwerk ist erneuert, ebenso der Stucksatz unterhalb der Fenster im zweiten Stock. Besonders sticht die Restaurierung des aufwändigen Stucks oberhalb der Fenster des ersten Stockwerkes heraus. Alle Fenster des Gebäudes sind einheitlich in einem von der Denkmalschutzbehörde vorgegebenen dunkelbraunen Farbton lackiert.
Abbildung links: Ein Foto von vor dem Zweiten Weltkrieg. Man sieht hier zwei Geschäfte im Untergeschoss – die Chamisso Drogerie und einen Laden für Lacke und Farben. Gut zu erkennen ist u. a. auch die ab dem zweiten Stockwerk die von Backstein dominierte Fassade. Im Jahr 2011 erfolgte ferner die Wiederherstellung der ursprünglichen Öffnung der Außenfassade. Nachträglich wie einst Hugo von Krottnaurer, beantragte das Ehepaar Rosenkranz den Einbau einer Schaufensteranlage sowie einer nach außen aufschlagenden Tür aus Holz (Baugenehmigung Nummer 2011/2336). Es sollte kein Geschäft werden, sondern ein Café. Das Café „Richmond“, welches im Gebäude am Chamissoplatz 4 bereits existierte, konnte an den Chamissoplatz 7 umziehen.
1912 war von den beiden Läden die linke Schaufensteranlage durch ein normales Fenster ersetzt worden, später auch die rechte; der gesamte Bereich im Vorderhaus rechts des Hauseingangs war als Wohnung genutzt worden, stand nun jedoch leer. In den beiden zur Straße hingehenden Räumen des Cafés wurde ein Durchgang hergestellt. Die neue Mieterin gab sich außerdem bei der Ausgestaltung des Innenraumstucks an der Decke besondere Mühe.
Abbildung rechts: Vor der Sanierung in sechziger Jahren. Im „Richmond“ gab es hervorragenden Kaffee und exquisite Beeren- und Zitronentartlets. Unweit vom Haus Nummer 7 am Chamissoplatz, in der Fidicinstraße 40, wohnte ab den 1990er Jahren übrigens Kurt Mühlenhaupt. So sind denn das Ehepaar Rosenkranz sowie ein Bewohner ihres Hauses im Besitz von Gemälden des Kreuzberger Milieu-Malers.
Allgemeine Baubeschreibung:
Bei dem Gebäude am Chamissoplatz Nr. 7 handelt es sich um eine typische Berliner Mietskaserne aus der Gründerzeit. Das Haus besitzt fünf sichtbare Vollgeschosse sowie ein Keller- und Dachgeschoss. Bis auf das Parterre teilt sich die Fassade in sechs Fensterachsen.
Im Erdgeschoss dominieren zwei große Rücksprünge, von denen nur der südliche mit einer Ladenfront ausgefüllt wird. Der mittige Rücksprung birgt ein dreiachsiges Fenster, welches sich auf der anderen Seite des Gebäudes wiederholt. Dazwischen befindet sich die doppelflügige Eingangstür. Dieser untere Bereich nimmt in seiner Einteilung keinen Bezug zu der oberen, sehr symmetrischen Fassadenstruktur.
Die zwei unteren Geschosse sind durch ihre Gestaltung in eine Sockelzone gefasst, die sich klar vom oberen Teil absetzt. Der Stulb teilt die Fenster in die unteren Hauptflügel und ein ebenfalls halbiertes Oberlicht.
Abbildung links: Beinahe schöner als das Original: Das Haus Chamissoplatz 7 nach der Sanierung, 1984 und 2009. Der untere Sockel zeigt ein einfaches, gräulich geschlämmtes Mauerwerk. Darüber beginnt das eigentliche, leicht erhöhte Parterre. Letzteres wird von einer gradlinigen Bossierung in Putz durchzogen (1), deren horizontale Fugen nur im Bereich der Fenster- und Türachsen mit Vertikalen bricht. Ein schlichtes Gurtgesims bildet hier den Abschluss.
Das erste Obergeschoss setzt sich mit einer Brüstungszone von der vergleichsweise schlichten Rustika im unteren Geschoss ab. Dieser Teil gliedert sich in die unter den Fenstern liegenden Spiegeln (2) und den dazwischenliegenden Kassetten. Beide Zierreliefs weisen eine Diamantierung auf. Die Fensterspiegel besitzen eine eher zurückspringende und aufwändige, die Kassetten dazwischen eine eher simple und hervortretende Facette.
Abbildung rechts: Die Fassade im Detail:
Das Haus Chamissoplatz 7, entzerrte Ansicht, nach der Sanierung im Jahr 2011. Ein schlichtes Brüstungsgesims teilt hier den unteren vom oberen Fassadenteil des Geschosses, der ein in Putz ausgearbeitetes Bossenmauerwerk (3) aufweist. Im Sturzbereich der Fenster imitieren die Fugen eine Rollschicht, deren Keilstein mit einer Zier-Agraffe in Form eines antikisierenden Männerkopfes auftrumpft (4). Die Fenster sind leicht nach innen verrückt und bilden so eine einfache Fasche aus. Ein durchgehendes Gurtgesims akzentuiert die Teilung zur nächsten, darüber liegenden Etage.
Dieser zeigt eine eklektizistische Interpretation, eine aus der „Niederländischen Renaissance“ stammenden Kombination aus Sandstein und rotem Ziegelmauerwerk, wobei hier eine spätklassizistische Variante aus Ziegel und Putz gewählt wurde. Die Fenster besitzen eine für den Historismus typische Kreuzteilung im Verhältnis 2/1.
Auch im zweiten Stockwerk setzt sich eine Brüstungszone ab, welche aus den Fensterspiegeln und den dazwischenliegenden Kassetten besteht.
Die Fensterspiegel nehmen hier allerdings mehr Raum ein, da sie über eine Rahmung verfügen. Ein Beschlagwerk ziert die Spiegelflächen (5). Im Zentrum jedes Spiegels befindet sich eine runde Abhebung, die wiederum ein hängendes Akanthusblatt enthält. Die dazwischen liegenden Kassetten sind wie bereits im Geschoss darunter mit Diamantenquadern versehen.
Das nun abschließende Brüstungsgesims verkröpft sich im Bereich der Fensterbänke (6).
Die bisher nur in Sandtönen gehaltene Putzfassade geht nun in eine rote ziegelsichtige Fassade im Binder- bzw. Kopfverband über. Die zwischen den Fenstern liegenden Achsen werden durch horizontale Putzbänder gegliedert (7). Schlichte, aufgeputzte Faschen rahmen, wie auch bereits im Stockwerk darunter, die Fenster. Ein doppeltes Band, vergleichbar eines tuskischen Kapitells (8), akzentuiert die ziegelsichtigen Achsen und vermittelt so den Eindruck von Lisenen. Die Fensterstürze setzen sich mit einem reliefierten Band nach hinten ab.
Ein breites Gurtgesims mit auskragendem Abschluss teilt diese von der darüber liegenden Etage (9).
Das dritte Geschoss bildet im Gegenzug zu den darunterliegenden Stockwerken nur noch Fensterspiegel aus, welche, wie bereits in der zweiten Etage, gerahmt – und somit breiter sind. Die Spiegel beinhalten abermals Diamantenquader.
Die aufgeputzten Faschen werden von einer Fensterbekrönung abgeschlossen. Die eigentliche Bekrönung, in diesem Fall ein Segmentbogengiebel, wird von Kragsteinen „getragen“, die in Form von Voluten mit aufgesetzten Konsolen gestaltet sind. Die Voluten sind zudem von einem verkröpften Akanthusblatt geschmückt. Ein Diamantenquader ziert den zwischen den Konsolen liegenden, oberen Spiegel.
Die Tympana sind zur Gänze mit Rocaillen ausgefüllt (10).
Ein doppeltes Gesimsband, bei dem sich der obere, konvexe Teil mit den Fensterbänken verkröpft, definiert den Übergang zum nächsten Geschoss.
Bei den Fenstern wiederholt sich die Art der Ornamentik, sowohl bei den Faschen als auch bei den Kragsteinen, allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, dass die Verdachung hier einen Spitzgiebel ausformt (11). Das Tympanon dieser Stuckatur beinhaltet einen antikisierenden Frauenkopf. Die seitlichen Ecken sind mit Akanthus-ähnlichem Rollwerk ausgeschmückt.
Ein schlichtes Gesimsband bildet die Vorhut zum weit auskragenden Traufgesims, welches sich mit mehreren aufeinander aufbauenden konvex-konkaven Profilen absetzt (12).