Zum Artikel „Auf der Suche nach Berlins verlorener Mitte“ vom 13. Februar 2022
Berliner Morgenpost vom 18.02.2022

Es war eine Einkaufsstraße, und fast alle Mieter dort sind oder waren abhängig vom Konsum. Geht der nennenswert zurück, wird es Verlierer auf der Anbieterseite geben. Mit jedem geschlossenen Geschäft verliert die „Einkaufsmeile“ mehr und mehr an Attraktivität. Im Endeffekt werden sich nur schwer Mieter finden, die für ein vielfältiges und damit interessantes Angebot sorgen könnten. Um attraktiv zu sein, benötigt man ein vielfältiges Angebot und muss für Konsumenten, vor allen Dingen für solche mit gutem Einkommen, interessant sein. Da genügt es nicht, grün und anziehend für die junge Generation zu sein. Damit erreicht man vielleicht die alternative Attraktivität vom Bergmannkiez, Kottbusser Tor oder Winterfeldtplatz. Nicht aber genug, um Gewerbeflächen an der Friedrichstraße mit einem vielfältigen Angebot für alle potenziellen Konsumenten auszustatten.

Klaus Niemeier, via Facebook

Die Radwege finde ich gut, und die autofreien Zonen in der Stadtmitte finde ich gar nicht so schlimm. Ich komme mit dem Fahrrad sowieso besser in die Stadt als mit dem Auto. Das Problem ist, dass man nichts Interessantes baut oder irgendwelche kreativen Geschäfte aufleben lässt. Ich sehe nur Luxus-Boutiquen, die fast immer leer sind. Riesige Hallen werden verschwendet für Apple-Computer, oder es gibt das gefühlt zehnte H&M. Einfach nur langweilig.

Pascal Roth, via Facebook

Die Friedrichstraße wurde immer überbewertet. Auch von Investoren. Diese sorgten kurzzeitig für eine Ansiedlung von Markenfirmen mit ihren Boutiquen. Man dachte schon, der Kudamm steht vor dem Aus. Und nun, der Kudamm lebt und die Friedrichstraße ist tot. Der gut verdienende Berliner wohnt halt in der City West. Das haben die Markenfirmen erkannt.

Detlef Herrmann, via Facebook

Ich bin natürlich auch nur ein Beispiel, aber solange die Friedrichstraße für den Autoverkehr offen war, bin ich öfter und gern dort gewesen, durchaus auch spontan. Seitdem eher selten, nur geplant und über die „Hintertür“ Gendarmenmarkt. Wenn der auch noch für den Auto- oder Parkverkehr geschlossen wird, war es das für mich ganz.

Andreas Leo, via Facebook

In die Innenstadt bringen mich sowieso keine zehn Pferde mehr, wenn es sich nicht unbedingt vermeiden lässt. Da bekomme ich regelmäßig Schweißausbrüche. Der Wechsel von Umleitungen, Bauarbeiten, zugeparkten Straßen, viel zu breiten Fahrradwegen und autofreien Straßen macht ein halbwegs vernünftiges Fahren unmöglich.

Satyadevi Kaliananda, via Facebook

Es ist schon erstaunlich, mit wie viel Ignoranz die Politik das Thema Friedrichstraße angeht. Das Projekt sollte auch dem letzten Politiker zeigen, dass eine autofreie Innenstadt nicht funktionieren wird. Zumindest nicht mit dem Konzept, das dieser Senat fährt. In anderen Städten und Ländern funktioniert es, aber dort haben die Politiker einen klaren Plan und wollen nicht „schnell, schnell irgendwas umsetzen“. Traurig, was aus der einst so belebten Friedrichstraße geworden ist. Und schon komisch, dass trotz der vielen Autos dort mehr Menschen unterwegs waren als heute mit der tollen Fahrradstraße.

Florian Korous, via Facebook

Auch mit U-Bahnhöfen alle zehn Meter wird aus der Friedrichstraße keine Fußgängerzone, sie bleibt eine Radrennstrecke, auf der Bummeln keinen Spaß macht. Wenn überhaupt, ist die Wilmersdorfer eine Fußgängerzone, aber die richtigen, großen Fußgängerzonen, in denen man gemütlich bummeln kann, gibt es nur außerhalb von Berlin .

Jana Meier, via Facebook

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