Berliner Morgenpost vom 15.06.2021
Zum Artikel „Eine bauliche Misshandlung“ vom 11. Juni

Die Errichtung des Humboldt Forums ist bekannterweise der politischen Linken nach wie vor ein Dorn im Auge. Da es mehrheitsbedingt politisch nicht zu verhindern war, versucht man nun auf unerträgliche Weise mit allen Mitteln, Funktion und Optik herabzumindern oder in seiner Funktion zu beeinträchtigen. Selbst das „Einheitsdenkmal“, das doch an die wiedererlangte deutsche Einheit erinnern soll und nun nach vielem Gezerre errichtet wird, hindert den Senat nicht daran, durch ein geplantes Flussbad einen solchen Erinnerungsort und durch das Humboldt Forum aufgewerteten Kulturstandort mit dieser absolut überflüssigen Einrichtung eines deplatzierten Flussbads zu entwerten. Abgesehen von der technischen und hygienischen Durchführbarkeit sollte allen Entscheidungsträgern klar sein, was die Einrichtung eines Flussbads in dieser historischen Mitte anrichtet.
Heinrich Lemke, Britz

Abgesehen davon, dass dieses Flussbad eine echte Schnapsidee darstellt, wo nach der Fertigstellung des BER wieder unzählige Millionen an Steuergeldern versenkt werden, und die Fertigstellung der Großbaustelle wieder Jahrzehnte dauern könnte, ist die Kritik des Architekten Mausbach zum Lachen. Die Wirkung eines Bauwerkes (nämlich einer Betonwippe) würde durch ein anderes Bauwerk (einen Aufzug) möglicherweise beschädigt. Vielleicht könnte man das Einheitsdenkmal so gestalten, dass die Badenden direkt von der Wippe ins Flussbad hüpfen können.
Rainer Girbig, per E-Mail

Die Berliner Stadtplanung wird mehr und mehr zum Albtraum. Wer in aller Welt will in einer Stadt mit schönsten Freibädern und zahlreichen Badeseen ausgerechnet im lauten und verkehrsreichen Zentrum baden gehen? Dort wohnen vergleichsweise kaum Familien mit Kindern, also wird wieder nur auf eine bestimmte Klientel von Touristen geschielt. Das Gebiet zwischen Humboldt Forum und Museumsinsel sollte ein würdiger Platz sein, der unseren hohen Standard an geistiger und kultureller Bildung repräsentiert.
Gesa Krieg, per E-Mail

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