Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELLAUSGABE 2020 - NR. 04 - Berlin, den 09.04.2020 |
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Liebe GHB-Mitglieder, es sind herausfordernde Zeiten für uns alle und wir hoffen sehr, dass es Ihnen gut geht. Die Situation um das neuartige Coronavirus entwickelt sich rasant und dynamisch. Aktivitäten und so auch unsere Vereinsaktivitäten können nicht in der gewohnten Weise fortgeführt werden. Auch die Veranstaltungen, die wir in der kommenden Zeit vorhatten, werden voraussichtlich verschoben und müssen neu organisiert werden. Jedoch wird unsere Arbeit im Home-Office fortgeführt. Die Medien äußern sich verständlicherweise nur wenig zu städtebaulichen Problemen, weshalb wir Ihnen nur einen kleinen Pressespiegel bieten: In den kommenden Monaten wollen wir uns aus Anlass des Beschlusses der Preußischen Landesversammlung am 27. April 1920 über die „Bildung einer Stadtgemeinde Berlin“ der Geschichte „100 Jahre Groß-Berlin“ widmen. Die Villenkolonie und die Gartenstadt - Wegbereiter des modernen Siedlungsbaus Im Zuge der industriellen Revolution Mitte des 19. Jahrhunderts kam es in Deutschland zu großen Bevölkerungswanderungen. Diese Landflucht fand überwiegend von Osten nach Westen statt. In diesem Zuge nahm die Bevölkerung, in Berlin um 130.000 Einwohner zu. Die Wohnumstände in den Zentren waren geprägt durch katastrophale hygienische Missstände, Raummangel, Wohnungselend und eine unerträgliche Atmosphäre (keine Erholungsmöglichkeit, keine Privatsphäre, keine Natur, schlechte Luft, Lärm usw.). Gleichzeitig schuf die Industrialisierung eine neue, sehr wohlhabende Gesellschaftsschicht, welche zunehmend den Druck auf die Städte erhöhte, feudale Wohnflächen im Grünen zu schaffen. Ab etwa 1860 entstanden so vielerorts die sogenannten Villenkolonien; hierzu zählten in Berlin u. a. Staaken, Lichterfelde, Wannsee, Zehlendorf und Westend. Um auch den Arbeitern ein menschenwürdiges Umfeld zu schaffen, entstand der Entwurf zur „Gartenstadt". Die Idee, die sicherlich nicht ganz uninspiriert von den Villenvierteln der Reichen war, strebte im Wesentlichen nach einer offeneren Raumstruktur mit „Licht und Grün“, für alle. Die Sehnsucht nach ländlichem Idyll mit frischer Luft und Vegetation, war die Basis für den Entwurf zum frei geplanten „Landhaus", das von 1905 an das Maß aller Dinge wurde und vor allem in Zehlendorf- West, Nikolassee und Frohnau umgesetzt wurde. Der „Heimatstil" mit Elementen wie Walmdächern, Dachgauben, Ziergiebeln, Erkern, Fensterläden und Veranden, avancierte zum patriotischen Baustil. So verwundert es nicht, dass auch hier eine Wechselwirkung stattfand und sich die Villen der Reichen nun mehr am „Bauernhaus“ als an der „Burg des Adligen“ orientierten, den es vorher noch zu imitieren galt. Bei allen Gründungen von neuen Siedlungen spielte der Anschluss an die Eisenbahn und den Vorortverkehr eine wichtige Rolle. Da das Auto in der Gründerzeit noch keine Rolle spielte und das Gebiet weit außerhalb der Straßenbahnzone lag, richtete sich das Augenmerk auf das einzige öffentliche Verkehrsmittel: Die Eisenbahn. Grundvoraussetzung für die Entwicklung eines Vorortes war eine ausreichende Verkehrsverbindung zur Innenstadt. Ohne sie wäre die Begründung und Entwicklung von Villenkolonien im Umfeld der Städte nicht möglich gewesen. Der Bahnhof war damit in der Regel der Ausgangspunkt für die Siedlungsentwicklung. Eine Vorgabe für die Lage des Bahnhofs war, dass er möglichst im Mittelpunkt der Ansiedlung liegen sollte. Im Newsletter Mai:
Liebe Mitglieder und Interessierte,
Bitte beachten Sie, dass die geplante Veranstaltung KLEINARCHITEKTUREN AUF DEM FRIEDHOF HALENSEE Die Veranstaltung soll im Herbst 2020 nachgeholt werden.
Sonntag, 17. Mai 2020, 11:00 Uhr Der Alexander gehört zu den größten und belebtesten Plätzen Berlins. Seine Aufenthaltsqualität ist sehr umstritten, aber die Mischung aus „Shoppingcenter“, Budenzauber und Jugendtreff zieht vielen Menschen aus unterschiedlichen Gründen an.
Sonntag, 21. Juni 2020, 11:00 Uhr Die beiden Plätze gehören zu den ältesten Stadtteilen Berlins, dem um 1650 eingemeindeten Friedrichswerder innerhalb der Festungsmauer. Sie entwickelten sich zu wichtigen Plätzen Berlins. Der Hausvogteiplatz wurde vom Gefängnis zu einem der wichtigsten Mode- und Textilzentrum Europas. Der 2. Weltkrieg hat beiden Plätzen schwere Zerstörungen zugefügt. Die Wiederherstellung der Plätze nach 1945/1990 fanden unterschiedliche Gestaltungen.
Vorankündigung Veranstaltungen im August 2020:
DIE GHB BRAUCHT SIE! Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, seit 1991, kämpft die GHB unentwegt für ein schöneres und lebenswerteres Berlin. In dieser beachtlichen Zeit konnten wir vom Engagement vieler Mitgliedern profitieren, deren ehrenamtliche Tätigkeit all die Aktionen, Projekte, Führungen und Lesungen ermöglichten. Doch die Zeiten verändern sich, Vereine wie die GHB finden leider - und das müssen wir an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben - nicht mehr die Beteiligungsbereitschaft wie noch vor 15 Jahren. Uns fehlt das „Vitamin M“ - Menschen die sich bereit erklären auch in Zukunft, aktiv Projekte mitzugestalten und der GHB ein dynamisches Profil zu verleihen. Melden Sie sich bei uns, damit wir auch in Zukunft der Kultur- und Geschichtsverdrossenheit unserer Zeit die Stirn bieten können. Für ein lebenswertes Berlin mit Anspruch auf Schönheit und Baulichen Mehrwert. Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V. WERDEN SIE MITGLIED (Beitragsordnung auf www.ghb-online.de)
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