Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELLAUSGABE 2020 - NR. 08 - Berlin, den 05.08.2020 |
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Der Berliner Senat und der Verein Flussbad e. V. setzen die Planungen am Projekt Flussbad im Spreekanal fort, obwohl der Testbetrieb des vom Verein installierten Pflanzenfilters keine ausreichende Reinigungsleistung erbracht hat. Das LaGeSo ordnete eine zusätzliche 4-jährige Testphase an. Nach Aussage der Fachleute besteht keine Aussicht mittels eines Pflanzenfilters jemals Badewasserqualität herzustellen. Trotzdem erhielt der Verein für 1,75 Mio. Euro den Auftrag, den Bau der Freitreppe zu begleiten, wohl als ersten Schritt zur Realisierung des gesamten Flussbadprojektes. Dem Landschaftsarchitekten Herrmann wurde die Planung und die Projektsteuerung der DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH (ehemaliges Senatsunternehmen im Besitz der Bankgesellschaft Berlin GmbH, über Real Estate AG, wurden die Gesellschaftsanteile von einem Konsortium von Privatinvestoren erworben) übertragen. Die Kosten für Planung und Projektsteuerung sind geringer als die Fördersumme von 1,75 Mio. EUR für den Verein Flussbad. Warum der gemeinnützige Verein den Auftrag für eine „Begleitung des Projektes Freitreppe“ erhielt, war aus den Akten des Senats nicht zu erfahren, da die Akten unvollständig waren. Eine aussagefähige Beschreibung der zu erbringenden Leistung konnten wir bei der Akteneinsicht auch nicht finden. Es erhärtet sich der Verdacht, dass der Verein Flussbad für die eigene Imagepflege Fördermittel erhält, ohne das Aussicht auf eine verwendbare Gegenleistung besteht. In der Zeitschrift 01/2020 der Baukammer Berlin (BK) –die gesetzliche Standesvertretung aller im Bauwesen tätigen Ingenieure im Land Berlin– wird in 3 Artikeln ausführlich beschrieben, aus welchen Gründen das Projekt Flussbad nicht realisierbar ist. (Auszug aus BK konstruktiv 01/2020 - Die Beiträge als PDF, 850 KB zum Download). In einem Gespräch mit dem Präsidium der BK konnte der Vorstand von Flussbad e. V. die sachlichen Argumente, die gegen den Bau des Flussbades sprechen, nicht widerlegen. Obwohl in den Stellungnahmen die Behörden und Anrainer zum „Städtebaulichen Konzept zur Aktivierung des Spreekanals (November 2018)“ große Bedenken oder Ablehnung vortrugen, hält die Bausenatorin an dem Projekt fest und lässt den Senat eine weitere Zusage von Fördermittel an den Verein Flussbad beschließen. Frau Lompscher nennt einen Kostenrahmen von 77 Mio. EUR. Die Kosten sind viel zu niedrig angesetzt, da die Ermittlung unvollständig ist. Nach eigenen Angaben des Vereins erhält er staatliche Zuwendungen in Höhe von 743.900 EUR, die für den Betrieb des Testfilters, den Flussbadgarten, Flussbad-Pokal, Führungen, Betrieb einer Geschäftsstelle usw. ausgegeben werden sollen. Ein großer Teil dieser Ausgaben ist unsinnig, da das Projekt nach Ansicht von Fachleuten weder genehmigungsfähig noch realisierbar ist. Die GHB fordert daher, das Projekt aufzugeben und die Gelder für die Sanierung von Schwimmbädern und den Abbau von Überlaufschwellen zwecks Verbesserung des Spreewassers auszugeben. 100 Jahre Groß-Berlin waren für den Architekten- und Ingenieurverein und die Stadt Berlin Anlass, einen internationalen Wettbewerb zur Zukunft der Metropolregion Berlin-Brandenburg auszuloben. In ihrer Sitzung am 16.07.2020 beriet die 15-köpfige Jury und nahm aus den eingegangenen Entwürfen 18 in die Endrunde. Aus diesen wählte die Jury 5 preisgekrönte Entwürfe aus. Den 1. Preis erhielten Bernd Albers (Berlin) und Silvia Malcovati (Potsdam) gemeinsam mit Vogt Landschaft und Arup Deutschland. Die Arbeit „Zusammenwachsen – Landschaf(f)tStadt“ überzeugte die Juroren, „weil sie die Länder Berlin und Brandenburg als bauliche und räumliche Einheit versteht und ein Gesamtkonzept für die Hauptstadtregion bis an die Landesgrenze Brandenburgs präsentiert“, heißt es in der Jury-Begründung.
Vorträge und Termine der GHB Liebe Mitglieder und Interessierte, Aufgrund der geltenden Abstandsregeln ist die Teilnehmerzahl bei allen Führungen auf maximal 10 Personen limitiert. Weitere am Termin geltende Regeln wie Maskenpflicht und Mindestabstand sind zu beachten. Sie können sich über unsere regelmäßig aktualisierte Website informieren, ob unsere Veranstaltungen stattfinden. Bleiben Sie gesund!
Sonntag, 16. August 2020, 11:00 Uhr Wir werden uns mit der Anlage der Museumsinsel und deren 5 bzw. 6 Gebäuden beschäftigen. Es wird (fast) keine Innenbesichtigungen geben.
Sonntag, 13. September 2020, 11:00 Uhr Anmeldung erforderlich unter Telefon: 0151-552.057.56 Die beiden Plätze gehören zu den ältesten Stadtteilen Berlins, dem um 1650 eingemeindeten Friedrichswerder innerhalb der Festungsmauer. Sie entwickelten sich zu wichtigen Plätzen Berlins. Der Hausvogteiplatz wurde vom Gefängnis zu einem der wichtigsten Mode- und Textilzentrum Europas. Der 2. Weltkrieg hat beiden Plätzen schwere Zerstörungen zugefügt. Die Wiederherstellung der Plätze nach 1945/1990 fanden unterschiedliche Gestaltungen.
DIE GHB BRAUCHT SIE! Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, seit 1991, kämpft die GHB unentwegt für ein schöneres und lebenswerteres Berlin. In dieser beachtlichen Zeit konnten wir vom Engagement vieler Mitgliedern profitieren, deren ehrenamtliche Tätigkeit all die Aktionen, Projekte, Führungen und Lesungen ermöglichten. Doch die Zeiten verändern sich, Vereine wie die GHB finden leider - und das müssen wir an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben - nicht mehr die Beteiligungsbereitschaft wie noch vor 15 Jahren. Uns fehlt das „Vitamin M“ - Menschen die sich bereit erklären auch in Zukunft, aktiv Projekte mitzugestalten und der GHB ein dynamisches Profil zu verleihen. Melden Sie sich bei uns, damit wir auch in Zukunft der Kultur- und Geschichtsverdrossenheit unserer Zeit die Stirn bieten können. Für ein lebenswertes Berlin mit Anspruch auf Schönheit und Baulichen Mehrwert. Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
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