Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELL

AUSGABE 2020 - NR. 11 - Berlin, den 11.11.2020


100 Jahre Großberlin

Mit der U-Bahn in die Umgebung Berlins
von Dipl. Ing. Klaus Krause

Die Berliner U-Bahn überwand mehrfach Stadtgrenzen, Berlin wuchs hinterher. Ein solches war auch schon mit der ersten Straßenbahn (Pferdebahn) in Deutschland geschehen. Sie verband 1865 Berlin und Charlottenburg.
Das Netz der Berliner U-Bahn befindet sich heute völlig innerhalb des Stadtgebiets. Die U-Bahn dient mitsamt Tram und Bus der BVG dem innerstädtischen Personenverkehr. (Einige Oberflächenverkehrsmittel führen in Sonderfällen auch über die Stadtgrenze hinaus.) Dabei gilt im Regelfall, dass die U-Bahn gegenüber der Tram die doppelte Geschwindigkeit und die dreifache Kapazität erreicht.

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Rückblick

Am 02.07.2014 beschloss der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses, dass sich Berlin am Projektaufruf des Bundes für „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit einem Antrag zum „Flussbad Berlin“ beteiligt, da das Projekt „großes Potential für Nachhaltigkeit hat und es um die ökologische Aufwertung des Wassers in der Stadt, öffentlich zugängliche Grün- und Freiräume am Wasser und die Einbindung der Interessen der Stadtgesellschaft geht. Eine zivilgesellschaftliche Initiative an einem der spannendsten und sensibelsten Orte Berlins weiterzuentwickeln und auf den Realisierungsweg zu bringen, ist eine Herausforderung für alle Beteiligten“.

Der von den Brüdern Edler vorgelegte Förderantrag mit einer Fördersumme in Höhe von EUR 4,0 Mio. wurde ungeprüft dem Bundesministerium vorgelegt.

201111 Flussbad

Den Abgeordneten im Hauptausschuss gefielen die schönen Bilder die aber leider die zu erwartende Wirklichkeit nicht zeigen.

Die berufene Jury unter Beteiligung einiger Bundestagsabgeordneter stimmte dem Berliner Förderantrag und auch einigen weiteren Anträgen mit einer Gesamtsumme von EUR 50,0 Mio. zu. Ein Protokoll der Sitzung wurde nicht gefertigt.
Bundestag und Abgeordnetenhaus kümmerten sich nicht weiter um das Projekt.

Erst im Jahr 2017 debattierte das AH und forderte –wieder begeistert von den schönen Bildern– „das Flussbad zum Fließen zu bringen“. Das Parlament hatte versagt, da es nicht bemerkte, dass sich langsam aber immer deutlicher abzeichnete, dass das Projekt nicht realisierbar sein wird.

Im Dezember 2019 stellte das LaGeSo fest, dass der Probetrieb des Flussbad-Pflanzenfilters keine ausreichende Filterleistung erbringt und verlangt von Flussbad e. V. einen zusätzlichen Probetrieb von 4 Jahren.
Trotzdem erhielt Edlers Flussbad e. V. EUR 4,o. Mio. an Fördergeldern und einen Zusatzauftrag für die Begleitung des Baus einer Freitreppe vor dem Schloss in Höhe von EUR 1,75 Mio. Die Fördersumme ist 3x so hoch als die Planungskosten und fast so hoch wie die eigentlichen Baukosten. Die Baunebenkosten werden also genau so hoch wie die Baukosten.

Dies hat es in Deutschland noch nicht gegeben.
Ein Skandal und beispiellose Verschwendung von Steuergeldern!

Lange, viel zu lange hat es gedauert, aber jetzt wacht das Abgeordnetenhaus endlich auf. Seit Mai 2019 wurden von der Opposition 2 Anfragen gestellt und ausweichend und unvollständig beantwortet.
Ende September wurde nun endlich von 3 Parteien eine Besprechung im Umweltausschuss beantragt.

Im August wurde in der Friedrichstraße eine Fußgängerzone aufgebaut. Bei schönem Wetter genossen Gäste vor den Cafes die ungewohnte Ruhe. Die Straße teilen sich Rad- und Rollerfahrer, meist in hohem Tempo. Für Fußgänger ist das Überqueren gefährlicher als zuvor. Für Autofahrer ist die Straße gesperrt. Sie bahnen sich ihren Weg durch überfüllte Nebenstraßen. Die Verbannung des Autos mag ideal klingen. Doch was ist mit denen, die beruflich darauf angewiesen sind? Keine Frage: Autofahrer werden Platz abgeben müssen.

Eine Bürgerinitiative hat nun die Lösung und will über einen Volksentscheid die ganze Innenstadt von Autos befreien. Die Friedrichstraße sei ein guter Feldversuch.
Doch statt die Zeit mit irrealen Szenarios zu vertrödeln, sollte Berlin endlich eine vernünftige Planung zur Umverteilung des Raums angehen. Nur gelbe Striche für Pop-up-Radwege zu malen reicht für eine intelligente Verkehrsplanung nicht aus.

201111 kanzleramt

Das nicht kleine Bundeskanzleramt am Spreebogen soll für ca. Euro 600 Mio. erweitert werden –und warum?
Damals ging man davon aus, dass in der Mitte Berlins ein Bauboom ausbrechen würde und rund um den Hauptbahnhof ein Hochhausviertel entstehen könnte.
Der ökonomische Boom blieb aus.

Die Bundeskanzlerin versprach bei Amtsantritt einen Bürokratieabbau.
Sie übernahm von Herrn Schröder 400 Mitarbeiter. Inzwischen werden im Kanzleramt 800 Mitarbeiter beschäftigt und der größte Regierungssitz der Welt sei leider zu klein, und man müsse ihn für eine Summe, die zwischen 485 und 600 Millionen Euro liegt, über die Spree hinaus erweitern und damit das städtebaulich ursprünglich angedachte „Band des Bundes" vollenden.

Die FAZ schrieb am 22.10.2020 zur städtebaulichen Planung:
„Rund um den Hauptbahnhof ist das Uninspirierteste, Stadtfeindlichste, Deprimierendste entstanden, was die aktuelle Investorenarchitektur weltweit an Anti-Städtebau zu bieten hat:

201111 BahnhofsviertelFassaden wie Aktenordnerregale zur Spree hin (hier findet die betriebsam-freudlose Verwaltungsästhetik der Bonner Republik ein neues, trauriges Echo), ein „Europaviertel", dass jede Lebendigkeit, die europäische Städte auszeichnet, mit trostlosen Schlafkisten im Keim erstickt. Das Kanzleramt steht abgeschlagen und einsam wie der Traum eines Dschungel-Despoten am Tiergarten, die Rahmung durch eine lebendige Stadt, aus der das Kanzleramt seinen Kopf freundlich erhebt, fehlt.

In einem Moment aber, in dem nicht klar ist, wie die Kosten der Corona-Krise gemeistert werden sollen, wo nicht genügend Geld für lokale Bürgermeisterämter, für kleinere kulturelle und politische Initiativen vorhanden ist, wirken die zentralistischen Giga-Baupläne immer obszöner.“

 



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aufgrund des momentan verhängten Lockdowns und auch den allgemein geltenden Auflagen für Versammlungen, sieht auch die GHB sich vorerst gezwungen, ihr Angebot an Lesungen und Führungen bis auf weiteres einzustellen.
Ab den ersten Lockerungen werden wir für Sie wieder interessante und informative Angebote bereitstellen.

Sie können sich auch durch unsere, regelmäßig aktualisierte Website
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Bleiben Sie gesund!



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Liebe Mitglieder, liebe Interessierte,

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Doch die Zeiten verändern sich, Vereine wie die GHB finden leider - und das müssen wir an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben - nicht mehr die Beteiligungsbereitschaft wie noch vor 15 Jahren.

Uns fehlt das „Vitamin M“ - Menschen die sich bereit erklären auch in Zukunft, aktiv Projekte mitzugestalten und der GHB ein dynamisches Profil zu verleihen.

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