Presseerklärung der Gesellschaft Historisches Berlin e.V. zum Baubeginn „James-Simon-Galerie" auf der Museumsinsel
Berlin, 8. März 2010
auf Grund von Protesten aus der Fachwelt, wie aus der Bürgerschaft, nahmen die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der von ihr beauftragte Architekt David Chipperfield den ersten Entwurf für ein Eingangsgebäude, nämlich einen gläsernen Kubus zurück und stellten im Juni 2007 einen neuen Entwurf vor.
Der erste Blick verhieß Offenheit, Sichtbarkeit des Alten wie des Neuen. Zufriedenheit verbreitete sich.
Der zweite Blick veranlasste uns zum Grübeln. Irrtum oder Täuschung?
Zeigt die Perspektive mit dem Blick vom Kupfergraben auf das Neue Museum den Fußgängern die wahren Sichtverhältnisse? Eine fachkundige Überprüfung ergab, dass die vorgestellte Perspektive des Architekten Chipperfield nicht die wahren Sichtverhältnisse zeigt.
Auf unsere Nachfrage hin gab mit Schreiben vom 20. November 2009 der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien zu, dass ein Blick vom Kupfergraben auf die Westansicht des Neuen Museums nicht möglich sei. Bürger und Fachleute einschließlich UNESCO und ICOMOS wurden und werden noch immer getäuscht.
Dem Außenstehenden stellt sich nunmehr die Frage, wie ehrlich gehen die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und ihre Beauftragten mit Zahlen und Bildern um? Werden die vorhandene Realität und die geplante Realität für jedermann unmissverständlich dargestellt?
Unsere Akteneinsicht in die Planungsakte hat ergeben, dass die bisher veröffentlichten Bilder nicht den wahren Inhalt der Planung wiedergeben. Auch wurden erhebliche Planungsmängel deutlich.
Der Baubeginn veranlasst die GHB noch einmal darauf hinzuweisen, dass vor dem Neuen Museum ein größerer Baukörper errichtet wird als in den bisherigen Veröffentlichungen dargestellt wurde.
Dipl-Ing. Gerhard Hoya
für den Vorstand der
Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
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