Geschichtsverein schimpft in offenem Brief an Lederer
B.Z. vom 22.02.2022

Mitte - Die Zersägung des mittelalterlichen Bohlenwegs am Molkenmarkt hat harsche Kritik verursacht.

Erst vor vier Wochen waren die Reste der wohl ältesten Straßen Berlins aus dem Jahr 1238 als Sensationsfund präsentiert worden. Doch nun soll der historische Holzdamm einem Fahrbahn-Neubau weichen, die Arbeiten haben begonnen.

Jetzt schrieb der 1865 gegründete Verein für die Geschichte Berlins einen offenen Brief an Kultursenator Klaus Lederer (47), schimpfte über die "Zerstörung dieses einzigartigen Fundkomplexes", hält das eilige Faktenschaffen und die Entscheidung des Landesdenkmalamtes, Teile des 800 Jahre alten Holzwegs zu zersägen, für "vollkommen inakzeptabel". Zudem sei nie öffentlich diskutiert worden, ob es Möglichkeiten für einen Erhalt gegeben hätte.

Der Kultursenator hat den offenen Brief des Vereins bekommen, bestätigte Sprecher Daniel Bartsch.

Er verwies darauf, dass sich das Landesdenkmalamt in dieser Woche zum weiteren Vorgehen im Hinblick auf die Bohlen erklären will.

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