Der Bau der Freitreppe vor dem Schloss verzögert sich immer wieder. Bausenator Geisel rechnet deshalb mit weiteren Kostensteigerungen.
Berliner Morgenpost vom 14.03.2022

Was lange währt, wird endlich gut, lautet ein Sprichwort. Das trifft leider nicht für den vorgesehenen Bau einer Freitreppe zu, die vor dem Humboldt Forum hinunter zum Spreekanal führen soll . Wegen der enormen Kostensteigerungen am Bau haben sich die 2015 ursprünglich auf 1,5 Millionen Euro bezifferten Kosten bis Oktober 2021 auf 7,2 Millionen, beziehungsweise um 400 Prozent erhöht.

Doch dabei wird es nicht bleiben, sagte Bausenator Andreas Geisel (SPD) am Montag vor dem Stadtentwicklungsausschuss. Weil die erforderlichen Genehmigungen zum Bau der Freitreppe immer hoch nicht vorliegen, „wird es noch deutlich teurer“, sagte Geisel. „Wir rechnen mit einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag.“

Berliner Schloss : Gerichtsurteil zur Freitreppe steht aus

Dass der bereits 2019 vom Senat beschlossene Bau der Freitreppe immer noch nicht alle erforderlichen Genehmigungen habe, liege unter anderem auch an der Klage der Architekten des unmittelbar benachbarten Freiheits- und Einheitsdenkmals „Bürger in Bewegung“ vor dem Berliner Verwaltungsgericht, sagte Geisel weiter.

Das Büro „Milla & Partner“ hatte gegen die Treppenanlage und zwei Fahrradabstellplätze geklagt, weil sie die Würde des im Bau befindlichen Denkmals „unzumutbar verletzt“. Ein Urteil des Gerichts steht aus. 

Das begehbare Einheitsdenkmal in Form einer beweglichen Schale soll am 3. Oktober 2022 feierlich eröffnet werden, dem 32. Jahrestag der Wiedervereinigung. 

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