Eine Umfrage zeigt eine große Zustimmung für die Rekonstruktion des Schinkel- Baus
Berliner Zeitung vom 13.07.2022 von Maritta Tkalec

Der Wiederaufbau der Berliner Bauakademie mit ihrer historischen Fassade wird von einer deutlichen Mehrheit der Bundesbürger befürwortet. Aus einer vom Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführten bundesweiten Umfrage ging jetzt hervor, dass 67 Prozent der Befragten beim geplanten Wiederaufbau des Bauakademiegebäudes befürworten würden, dass die Fassade nach historischem Vorbild wiederhergestellt wird. 19 Prozent würden eine moderne Fassade bevorzugen, 14 Prozent haben hierzu keine eindeutige Meinung. Für die Umfrage befragte Forsa vom 28. Juni bis 5. Juli 2022 insgesamt 1016 in Deutschland lebende Erwachsene. Den Befragten wurden zwei historische Abbildungen der Bauakademie gezeigt. Die repräsentative Umfrage hatte der Verein Stadtbild e. V. in Kooperation mit dem Förderverein Bauakademie und der Gesellschaft Historisches Berlin in Auftrag gegeben.

Die Bauakademie mit ihrer roten Ziegelsteinfassade gilt als herausragendes Werk des Architekten Karl Friedrich Schinkel. Sie wurde 1832 bis 1836 errichtet und gilt als früher Ursprungsbau der Moderne, was sie weit über eine bloß regionale Bedeutung heraushebt. Im Zweiten Weltkrieg brannte sie aus, die DDR begann den Wiederaufbau des architektonisch wertvollen Berliner Gebäudes. Dennoch wurde es 1962 abgerissen.

Im November 2016 beschloss der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags, die Bauakademie in Berlin -Mitte wiederzuerrichten, und stellte hierfür 62 Millionen Euro zur Verfügung. Am 11. November 2016 beschloss der Bundestag daraufhin, die Bauakademie wieder aufzubauen nach dem Motto „So viel Schinkel wie möglich“.

Derzeit wird ein Architekturwettbewerb für die Bauakademie vorbereitet. Eine Expertenkommission soll hierfür die Grundsätze festlegen. Es soll ihr und den Wettbewerbsteilnehmern überlassen bleiben, ob dies ein zeitgenössischer Bau oder ein Gebäude mit rekonstruierten schinkelschen Fassaden werden soll.

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