Um Gas zu sparen brennt das Ewige Licht auf dem Theodor-Heuss-Platz nicht mehr. Es soll an die Opfer von Flucht und Vertreibung zu erinnern.
B.Z. vom 12.10.2022 von Andreas Vollbrechtshausen

Die Gasag drehte dem Mahnmal auf dem Theodor-Heuss-Platz das Gas ab – um Energie zu sparen Dazu ein Kommentar von B.Z.-Redakteur Andreas Vollbrechtshausen.

Die Ewige Flamme auf dem Theodor-Heuss-Platz ist seit Freitag erloschen. Aus Kostengründen. Sie brannte dort, um an die Opfer von Flucht und Vertreibung zu erinnern.

Im Angesicht von weltweiten Krisen und Naturkatastrophen sowie den damit einhergehenden Strömen von Geflüchteten ist dieses Denkmal wieder sehr aktuell.

Ich finde, die Gasag hat am Freitag eine geschichtsvergessene Entscheidung getroffen. Wir müssen unsere Erinnerungskultur pflegen, damit die vielen Opfer nicht in Vergessenheit geraten.

Es käme ja auch niemand auf die Idee, die Ewige Flamme für die Opfer des Holocaust in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem zu löschen – nur um Energiekosten zu sparen.

Ohne die Ewige Flamme ist das Denkmal seines Sinnes beraubt worden.

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