Morgenpost vom 20.10.2022
Bund der Steuerzahler fordert sofortigen Stopp für Projekt Flussbad Berlin

Berlin Der Bund der Steuerzahler hat einen sofortigen Stopp aller Planungen für ein Flussbad Berlin im Spreekanal in Mitte gefordert. „Für das sich hier ankündigende Millionengrab muss sofort die Reißleine gezogen werden“, schrieb der Verband in seinem am Mittwoch vorgestellten Schwarzbuch zur öffentlichen Verschwendung. Er erinnerte daran, dass für das Flussbad Kosten in Höhe von 77 Millionen Euro veranschlagt seien. Mit dem Geld könne alternativ rund die Hälfte des Sanierungsrückstaus in den Berliner Bädern beseitigt werden, was dem Schul- und Vereinsschwimmen zugutekäme.

Bei dem Projekt Flussbad, das ein privater Verein schon seit längerer Zeit verfolgt, sind noch viele Fragen offen. Für Planungen flossen nach Angaben des Senats bereits annähernd sechs Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln.

In dem neuen Schwarzbuch findet sich auch das Elisabeth-Selbert-Haus, ein Büroneubau des Bundestages am Boulevard Unter den Linden . Anfangs seien im Bundeshaushalt 28,2 Millionen Euro dafür eingestellt gewesen, nun seien 89,2 Millionen Euro Kosten veranschlagt. Zudem solle das Vorhaben nicht mehr Ende 2024, sondern erst 2026 fertig sein. Als Gründe wurden „marktbedingte Kostensteigerungen“ und „Risiken wegen des schwierigen Baugrunds “ angeführt.

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