Nürnberg - Ohne sie wäre unsere Stadt nicht so wunderschön!
Bild vom 07.04.2023 vom 07.04.2023 von Adrian Mühlbauer

Seit 50 Jahren retten die Altstadtfreunde Häuser vor dem Verfall und dem Abriss, renovieren teilweise ganze Ensembles in Eigenregie!

350 Sanierungen haben sie schon durchgeführt, an Fachwerkhäusern, Auslegern, Hauszeichen, Erkern oder Madonnen.

"50 Millionen Euro dürften nicht reichen, die wir dafür zusammengetragen haben", sagt Altstadtfreunde-Chef Karl-Heinz Enderle (71).

Das Besondere: Der Verein finanziert die Projekte ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

Begonnen hat alles am Unschlittplatz. Dort sollten vier Häuser dem Straßenbau weichen, Stadt, Denkmalschutz und Anwohner hatten sie schon aufgegeben.

"Da haben wir die Häuser besetzt", erinnert sich Ex-Gymnasiallehrer Enderle.

Danach kauften sie das Ensemble und renovierten es mit späteren Käufern - es wurde ein Schmuckstück.

Und der Startschuss für eine Reihe gelungener Sanierungen. Beispiele:
► Drei Handwerkshäuser in der Kühnertsgasse wurden zum Museum umgestaltet

► A n fünf Häusern der Weißgerbergasse entstanden Fachwerkfassaden und Dacherker, dort befindet sich auch das Büro der Altstadtfreunde

► In der Zirkelschmiedsgasse wurde die Kulturscheune für Veranstaltungen des Vereins erhalten

Rekonstruktion der Innenausstattung im Historischen Rathaussaal

► Die prachtvolle Fassade des Pellerhofs ist fast vollständig wieder hergestellt. Deutschlands schönster Renaissance-Hof wurde über 15 Jahre hin originalgetreu aufgebaut.
"Weil die Nürnberger wissen, dass wir Historisches liebevoll bewahren, bekommen wir auch Gebäude geschenkt", sagt Enderle. "Zuletzt ein mittelalterliches Haus in der Oberen Krämersgasse."

Aktuelles Projekt der Altstadtfreunde: die Sanierung von Nürnbergs schönstem Haus auf Nürnbergs schönstem Platz - des Pilatushauses am Tiergärtnertorplatz. Enderles Wunsch dabei: "Es wäre schön, wenn ich die Fertigstellung noch erleben dürfte."

Die Bildzeitung im Internet: www.bild.de