Berlin hat viele tolle Plätze, wo man sich entspannen, mit Freunden treffen oder Leute beobachten kann. Unsere zehn Favoriten.
Morgenpost Online vom 04.05.2023

Mit dem Frühjahr beginnt die Freiluft-Saison. Kaum scheint die Sonne, geht es vor die Tür. Es müssen nicht immer ausgedehnte Ausflüge sein, die Stadt hat zahlreiche schön angelegte Plätze. Eine Auswahl.

Schöneberg: Wie Billy Wilder am Viktoria-Luise-Platz

 Wenn es grünt und blüht, ist der 1900 eingeweihte, unter Denkmalschutz stehende und nach Viktoria Luise von Preußen benannte, rechteckige Platz besonders schön. Aber ehrlich gesagt, ist er rund ums Jahr einen Besuch wert. Ende der 1920-er Jahre hat hier übrigens der welt­bekannte Filmregisseur Billy Wilder gewohnt. Und im Sommer sprudelt die Fontäne.

Viktoria-Luise-Platz Schöneberg, Motzstraße, U-Bhf. Viktoria-Luise-Platz

 Mitte: Der Bebelplatz mit Staatsoper und Kronprinzenpalais

Viele kennen diese Freifläche nur unter der Bezeichnung Opernplatz, da er direkt an der Staatsoper liegt. Dabei ist der Bebelplatz zweigeteilt, denn die begrünte Fläche zwischen dem Kronprinzenpalais und der Oper gehört ebenfalls dazu. Entworfen hat sie Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff um 1740 als Forum Fridericianum.

Bebelplatz Mitte Unter den Linden , unweit der U-Bahnhöfe Unter den Linden und Museumsinsel

 Zehlendorf: Der symmetrische Mexikoplatz ist ein Hingucker

Ein schmucker Ort und gleichzeitig Bahnhofsvorplatz im Süden der Stadt ist der Mexikoplatz. Umrandet von großbürgerlichen Gebäuden, mit einem hübschen Springbrunnen, weiten Rasenflächen und Blumenrabatten, hat er ob seiner symmetrischen Anlage etwas Meditatives. Einziger Wermutstropfen: Durch den 1905 bis 1907 angelegten Platz führt die vielbefahrene Argentinische Allee.

Mexikoplatz Zehlendorf, Argentinische Allee, S-Bhf. Mexikoplatz

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Frohnau: Zwei Plätze im Norden, die sich gegenüberliegen

Ganz im Norden der Stadt ­liegen sich zwei Plätze gegenüber, der halbkreisförmige Zeltinger Platz samt sommerlich weinberankter Pergola und der ovale Ludolfingerplatz. Ersterer mit kleinem Kaskaden­brunnen und einer auf einem Ball balancierenden nackten „Kugelläuferin“. Letzterer mit großer Fontäne und Rechteckbrunnen. Welcher schöner ist? Entscheiden Sie selbst,

Zeltinger Platz und Ludolfinger Platz Frohnau, links und rechts der Frohnauer Brücke, S-Bhf. Frohnau

 Mitte: Das Brandenburger Tor macht den Platz zum Fotomotiv

 Der Pariser Platz ist wohl der meistfotografierte Platz Berlins . Na klar, das Brandenburger Tor steht hier. Gerade sind dort König Charles und Gattin Camilla beim Staatsbesuch vorgefahren und haben Hände geschüttelt. Wer sich weiter auf dem verkehrsberuhigten Areal umsieht, entdeckt auch die beiden identischen historischen Springbrunnen der Grünstreifen. Und natürlich das Hotel Adlon.

Pariser Platz Mitte, Unter den Linden , U- und S-Bhf. Brandenburger Tor

Kreuzberg: Eine Zeitreise ins alte Berlin auf dem Chamissoplatz

 Der Chamissoplatz ist mit seinem Kopfsteinpflaster, den Gründerzeitbauten und alten Straßenlaternen ein Kleinod. Vor allem auch, weil der Kiez inzwischen verkehrsberuhigt ist. Kultstatus hat der nach dem Naturforscher und Dichter Adelbert von Chamisso benannte Platz auch durch den sonnabendlichen Öko-Markt. Toll für Kids: der Spielplatz.

Chamissoplatz Willibald-Alexis-Straße, Nähe der U-Bahnhöfe Platz der Luftbrücke, Mehringdamm und Gneisenaustraße

Prenzlauer Berg: Märkte, Mütter und teure Mieten

 Auch der Kollwitzplatz wird mit einem Markt verbunden. Donnerstags und sonnabends gastieren dort der Wochen- beziehungsweise Ökomarkt. Der nach der Künstlerin Käthe Kollwitz benannte Platz ist mit seinen Gründerzeitbauten und den vielen Cafés und Restaurants ebenfalls ein typisch Berliner Platz.

Kollwitzplatz Prenzlauer Berg, Kollwitzstraße, in der Nähe U-Bhf. Senefelderplatz und Eberswalder Straße

Wilmersdorf: Bei Weinfreunden beliebt, von Anwohnern verteidigt

Weinfreunde freuen sich auf das jährliche Weinfestival, denn die Fläche liegt direkt im Rheingauviertel. Die Anwohner hingegen beschweren sich über den Lärm. Angelegt wurde der Rüdesheimer Platz vor knapp 120 Jahren nach moder­nem englischen Vorbild. Dauerbewohner sind die Skulpturen „Vater Rhein“ und „Mutter Mosel“.

Rüdesheimer Platz Rüdesheimer Straße, Wilmersdorf, U-Bhf. Rüdesheimer Platz

Charlottenburg: Die Kantstraße durchschneidet den Savignyplatz

 Er ist immer eine Pause auf einer der Parkbänke wert. Ganz im Sinne des Gartenarchitekten Erwin Barth, der den 1892 angelegten Platz 1926 in einen Garten- und Erholungsplatz umgestalten ließ. Knuffig: die Bronzeskulptur „Knabe mit Ziege“ des Bildhauers August Kraus.

Savignyplatz Kantstraße, S-Bhf. Savignyplatz

 ​​Neukölln: Historisches am Richardplatz

 Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Mit Dorfanger, Kopfsteinpflaster und der ältesten Schmiede Berlins (1624), die immer noch als Gold- und Messerschmiede in Betrieb ist, wirkt der Neuköllner Platz idyllisch.

Richardplatz Neukölln, Richardstraße, in der Nähe U-Bhf. Karl-Marx-Straße

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