Mietermagazin 6/2023 von Jens Sethmann

Von der Fabrikantenvilla bis zur Mietskaserne wollten alle Häuser einem Palast gleichen. Fast jedes Berliner Wohnhaus, das in der Kaiserzeit entstanden ist, hatte eine Putzfassade mit Stuckverzierungen. Dieser Fassa-denschwindel wurde entweder belächelt oder auch hart kritisiert. Der Furor, mit dem man ab den 1950er Jahren in Ost und West den Stuck von den Häusern abschlug, erscheint heute allerdings äußerst befremdlich. Das Stadtbild hat durch die rigorose Entstuckung schweren Schaden genommen.

In der Zeit des rasanten Wachstums von 1871 bis 1914 sind nahezu alle Berliner Häuser mit verputztem Ziegelmauerwerk errichtet worden. Andere Baustoffe waren in der umgebenden Mark Brandenburg rar. Die Ton-Vorkommen waren hier nicht so rein, dass man da-raus wie in Norddeutschland in großer Menge ansehnliche Klinker brennen konnte, und Natursteinvorkommen, wie sie süddeutsche Städte nutzen konnten, gab es hier gar nicht.

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