Der Wettbewerb für fünf Wohn- und Geschäftshäuser im Mitte ist entschieden. Wer hier einziehen wird, kann sich glücklich schätzen
Berliner Morgenpost vom 05.07.2024

Wohnen zu 6,50 Euro mitten in Berlins historischer Mitte, in Nachbarschaft zum Humboldt Forum im Berliner Schloss : Das soll die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft WBM möglich machen. An der Breite Straße , zwischen Scharrenstraße und Neumannsgasse soll sie auf fünf Parzellen ein neues Wohn- und Geschäftsquartier errichten. Seit Freitag steht fest, wie die fünf Häuser mit den insgesamt rund 70 Wohnungen aussehen sollen. Nach einer dreitä­gigen Preisgerichtssitzung hat sich die Wettbewerbsjury entschieden.

Eines der fünf Häuser wird demnach nach den Plänen des Berliner Büros AFF Architekten errichtet, jeweils zwei Gebäude sollen nach den Entwürfen der Büros Bruno Fioretti Marquez Architekten und Springer Architekten, beide Berlin , entstehen.

Wohungen in Berlin : Wohnen für „breite Bevölkerungsschichten“

„An exponierter Stelle im Berliner Stadtzentrum entsteht ein anspruchsvolles Neubauensemble , welches der prominenten, innerstädtischen Lage, der Bedeutung und historischen Vorprägung des Standortes und besonders auch gemeinwohlorientierten Anforderungen gerecht wird“, heißt es in der Mitteilung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung .

Nach den Richtlinien des Landes Berlin muss di e WBM 50 Prozent der neu gebauten Wohnungen zu Sozialmieten von 6,50 Euro , die andere Hälfte für weniger als zehn Euro je Quadratmeter und Monat vermieten. Die Wettbewerbsteilnehmer hatten daher auch die Aufgabe, nicht nur „Entwürfe von hoher Qualität für fünf individuelle Häuser“, zu liefern, sondern diese sollten auch „unter der Maßgabe, preisgebunden vermietet zu werden, gut umsetzbar“ sein und gemeinsam ein gemischt genutztes Ensemble bilden.

Die Häuser sollen, so sehen es die Vorgaben des Senats vor, in den Erdgeschossen attraktive Angebote der Gastronomie und des Einzelhandels bieten. In den Obergeschossen sollen „zeitgemäße, preisgünstige Mietwohnungen unterschiedlicher Größe für breite Bevölkerungsschichten sowie Gewerbeeinheiten entstehen“.

Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt war als Sachpreisrichterin Mitglied der neunköpfigen Jury: „Es ist beglückend zu erleben, wie für dieses Quartier bezahlbare Wohnungen, Raum für Kulturschaffende, attraktive Büro- und Gewerberäume und eine Integration von archäologischen Stätten auf den Weg werden konnten“, erklärte sie.

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Zufrieden zeigte sich auch Lars Dormeyer, Geschäftsführer der WBM: „Der Wettbewerb ist mit einem eindeutigen Ergebnis entschieden und die ausgewählten Entwürfe bieten eine gute Grundlage für den Eintritt in die nächste Projektphase, um moderne Wohnungen und attraktive Gewerbeflächen an diesem historischen Standort im Herzen Berlins zu errichten.“

Der Bau aller fünf Häuser soll nach Auskunft der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zeitgleich für alle fünf Teilgrundstücke im zweiten Quartal 2027 beginnen. Alle Wettbewerbsarbeiten werden voraussichtlich im September 2024 ausgestellt.

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