Die Stiftung Mitte Berlin hält die einspurige Straßenführung im Bereich Mühlendamm für ein „erfolgreiches Experiment“ im Sinne der Wiederbelebung der Innenstadt
Berliner Zeitung vom 29.07.2024

Vor zwei Wochen wurde der Verkehr im Berliner Stadtzentrum im Abschnitt Grunerstraße, Ecke Rotes Rathaus, Nikolaiviertel auf jeweils eine Fahrspur eingeschränkt. Befürworter einer Reduzierung des Durchgangsverkehrs in der Berliner Mitte im Bereich des Mühlendamms  sehen seitdem ihre Vermutung bestätigt, dass das vielfach prognostizierte Verkehrschaos ausbleibt.

Fachöffentlichkeit und Bürgerschaft, vertreten durch Organisationen wie BUND , Changing Cities, Fuss e.V. und die Stiftung Mitte Berlin (SMB), hatten zuvor im Sinne einer Verkehrswende und der Wiederbelebung der Berliner Innenstadt die Begrenzung auf eine Fahrspur gefordert. In einer am Montag veröffentlichten Presseerklärung begrüßt die Stiftung Mitte Berlin die Maßnahme.

Dr. Benedikt Goebel, Vorstand der Stiftung Mitte Berlin , schreibt in einer am Montag veröffentlichten Presseerklärung, nach Jahren des Zögerns mache der Senat nun „Nägel mit Köpfen“. Schon nach wenigen Tagen lasse sich feststellen, „dass das Experiment erfolgreich ist“. Der Berufsverkehr staue sich morgens ein wenig in Richtung Westen, abends ein wenig in Richtung Osten – so, wie er es an dieser Stelle bis 2019 mit vier Fahrspuren pro Richtung auch getan habe. „Da die Zulassungszahlen und der Verkehr auf den Berliner Bundesstraßen zuletzt stark rückläufig waren, hat sich der Senat zu diesem mutigen Schritt entschlossen.“

Weiter heißt es in dem Statement: „Nicht zuletzt werden dadurch auch viele Senatsbauten und die zuletzt in die Kritik geratenen städtischen Bauflächen am Molkenmarkt und in der Breiten Straße dauerhaft aufgewertet.“ Goebel führt aus: „Dass dieses radikale verkehrsplanerische Experiment auf zehn Jahre angelegt wurde, lässt tief blicken: Eigentlich sieht der Senat den geschaffenen Zustand als Dauerlösung an, traut sich aber noch nicht, sich zu diesem Akt verkehrspolitischer Klugheit zu bekennen – zu groß ist augenscheinlich der Respekt vor der im Hintergrund immer noch mächtigen Autolobby.“

Die neue Verkehrsführung gilt seit 15. Juli 2024. Mit dieser Maßnahme beginnt die letzte Bauphase des im Frühjahr 2020 begonnenen Umbaus Mühlendamm / Molkenmarkt /Grunerstraße. Die restlichen Arbeiten werden voraussichtlich im September 2024 beendet und damit die Baumaßnahmen abgeschlossen sein, teilt die entsprechende Information der Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr mit.

Vorbereitung für Brückenneubau

Demnach startete zur gleichen Zeit die Vorbereitungsphase zum Ersatzneubau der Mühlendammbrücke . Laut Senatsverwaltung müssen zur Schaffung der Baufreiheit vor Abriss des südlichen Brückenteils in großem Umfang Leitungen verlegt werden. Deshalb wurde die Verkehrsführung auf die nördliche Seite der Mühlendammbrücke verschwenkt. Daher stehe in beiden Richtungen jeweils nur noch ein Fahrstreifen für den Verkehr zur Verfügung.

Es wird empfohlen, den Bereich weiträumig zu umfahren. Umfahrungsmöglichkeiten bestehen über Alexanderstraße/Jannowitzbrücke/Heinrich-Heine-Straße/Fischerinsel beziehungsweise Karl-Liebknecht-Straße/Rathausstraße/ Breite Straße .

Die Belange des Radverkehrs bleiben im gesamten Baubereich berücksichtigt, eine durchgängige Fußverkehrsführung wird weiterhin über die Nordseite des Baustellenbereiches gewährleistet.

Die Stiftung Mitte Berlin organisiert auch in diesem Jahr wieder das Mitte-Fest. Es findet am 30. und 31. August in der Parochialkirche statt: #FürDasHerzDerStadt.

Zur Stiftung Mitte Berlin

Nach den Diktaturen und Zerstörungen des 20. Jahrhunderts ist es die Aufgabe des 21. Jahrhunderts, die ehemalige Altstadt Berlins wieder zum Herz der Stadt und der Bürgergesellschaft zu machen. Zu diesem Zweck hat die Unternehmerin und Autorin Marie-Luise Schwarz-Schilling die Stiftung Mitte Berlin gegründet. Sie setzt sich für ein dichtes Stadtquartier mit attraktiven Straßen und Plätzen für alle ein. www.stiftung-mitte- berlin .de

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