Zehn ausgewählte Hauptstraßen und zehn Architekten, die Vorschläge für Berlin nach der Mobilitäts-, Klima- und Energiewende liefern
Morgenpost vom 26.08.2024 von Isabell Jürgens
Unter den Linden tut sich was: Handwerker sind dabei, große Boxen aufzustellen. Es sind Vorbereitungen für die Freiluft-Ausstellung „Große Straßen von morgen “. In dieser zeigen zehn namhafte Architekturbüros auf dem Mittelstreifen des Boulevards beispielhaft anhand von zehn Hauptstraßen Berlins und der benachbarten Landeshauptstadt Potsdam, welches Potenzial in den teils überdimensionierten Verkehrsachsen liegt.
Wie ihre Visionen für die ausgewählten Hauptstraßen aussehen, ist jedoch noch streng geheim. Kaum aufgestellt, werden die Boxen schon wieder verhüllt. Erst am Donnerstag kommender Woche (5. September) sollen die Hüllen fallen und die Exponate dann bis zum 30. November zu sehen sein.
Mit der Ausstellung, die der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin -Brandenburg (AIV) mit Partnern veranstaltet, werden in den kommenden Tagen teils überraschende Antworten auf die Frage gegeben, welche Chancen die Verkehrswende bietet. Gerade für die großen Straßen zeichnen sich schon heute verkehrliche , häufig digital getriebene Innovationen und Trends ab. E-Mobilität, autonome Verkehre , emissionsfreie Stadtlogistik, gemeinsam genutzte Fahrräder, Autos, Roller und Scooter sowie mehr ÖPNV und Fahrradverkehr gewinnen an Bedeutung. Wenn Lärm- und Luftbelastung sinken, wird auch das Leben an diesen Achsen wieder attraktiver.
Welches Potenzial an den Straßen oder auf den Mittelstreifen liegen, dazu geben exemplarisch etwa die Architekten Christoph Langhof für die Holzmarktstraße in Friedrichshain, Graft Architekten für die Mollstraße in Mitte und das Büro GMP für die Lietzenburger Straße in Schöneberg Antworten.
Bundesverkehrsminister Wissing zu Gast
Kaum ein Thema wird heute so polarisierend diskutiert wie das der Mobilität in den Städten. Doch wie sieht ein sozial- und wirtschaftsverträglicher Umbau aus? Wie könnten gerade die Hauptstraßen wieder Lebensadern der Stadt und ihrer Quartiere werden? Um mit der Stadtgesellschaft darüber zu diskutieren, lädt der AIV neben der Freiluftausstellung Interessierte auch zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen ein.
Darunter unter anderem am 6. September, 14.30 bis 16 Uhr, ins Kronprinzenpalais Unter den Linden 3, zu einem sehr prominent besetzten Symposium zum Thema „Große Straßen für morgen: Berlin nach der Mobilitäts-, Klima- und Energiewende“. Mit dabei: Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP ) und Hendrik Falk (BVG-Chef ) sowie Teams von zehn Architektur- und Ingenieurbüros. Anmeldungen für die Veranstaltung sind für alle unter www.immermodern.de möglich. Die Teilnahme ist kostenfrei.