Senat verschiebt Planungen ins nächste Jahr
Tagesspiegel vom 27.08.2024 von Teresa Roelcke
Die Pläne für das neue Quartier am Molkenmarkt in der Berliner Mitte verzögern sich weiter. Das geht aus der noch unveröffentlichten Antwort von Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt (parteilos, für SPD) auf eine schriftliche Anfrage des Grünen-Abgeordneten Julian Schwarze hervor, die dem Tagesspiegel vorliegt.
Hatte Kahlfeldt noch im April gesagt, dass mindestens für einen der drei Baublöcke noch in diesem Jahr der Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden solle, schreibt sie nun in der Antwort auf Schwarzes Frage: „Die Auslobungen der Hochbauwettbewerbe für den Block B sollen Anfang 2025 veröffentlicht werden. Nachfolgend sollen auch für die Blöcke A und C Hochbauwettbewerbe durchgeführt werden.“
Schwarze kritisiert, dass der Senat „einmal mehr seine eigene Zeitplanung nach hinten verschieben“ müsse, und für zwei der drei Blöcke noch nicht einmal ein voraussichtlicher Zeitraum genannt werden könne. „Schneller bauen am Molkenmarkt ist so ausgeschlossen“, sagt Schwarze in Anspielung auf das vom Senat verabschiedete „Schneller- Bauen -Gesetz“: „Das ganze Quartier und der dringend benötigte bezahlbare Wohnraum hätten längst viel weiter sein können, wenn das Verfahren nicht immer wieder durch den Senat durcheinandergebracht worden wäre.“
Unterdessen versuchen die Kritiker der Senatsplanung, die Debatte um das künftige Stadtbild der Historischen Mitte der Stadt zu forcieren. Am 30. und 31. August werden im Rahmen eines „Mittes-Festes“ Vorträge und Führungen zur historischen Gestalt der Flächen zwischen Altem Stadthaus und Marienkirche angeboten.
Im Rahmen des Festes soll eine „ Berliner Erklärung zum Städtebau “ verabschiedet werden, in der „parzellierte Häuserblöcke mit einzelnen darin enthaltenen Architektur-Rekonstruktionen“ gefordert werden. Große Freiflächen mit viel Grün, wie sie der Senat plant, lehnen die Bürgervereine im Umfeld der „Stiftung Mitte Berlin “ ab.