Auf dem Mitte-Fest wird eine Erklärung zum Städtebau unterzeichnet. Und es gibt Tanz, Führungen, Vorträge und Diskussionen
Berliner Zeitung vom 20.08.2024
Auf Initiative der Stiftung Mitte Berlin (SMB) wird während des Mitte-Festes am 30. August die Berliner Erklärung zum Städtebau von der SMB sowie weiteren Mitveranstaltern des Festes und Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Festes unterzeichnet. Das geht aus einer Pressemitteilung der Stiftung und der elf mitveranstaltenden Vereine und Initiativen hervor. Demnach verfolgen sie mit ihrem Eintreten für einen Städtebau aus parzellierten Häuserblöcken mit einzelnen darin enthaltenen Architektur-Rekonstruktionen die Intention, dass auch neue Stadträume in geschlossener Bauweise – nach dem Vorbild der gründerzeitlich geprägten Berliner Bezirke wie zum Beispiel Friedrichshain, Kreuzberg und Schöneberg – eine offene Gesellschaft beherbergen.
Die engagierten und organisierten Bürgerinnen und Bürger streben baulich gefasste öffentliche Stadträume als Lebensräume für eine offene Gesellschaft an. In den zwischen den neuen Häuserblöcken befindlichen fußgängergerechten Stadträumen sollen Menschen aus aller Welt zu Hause sein und sich begegnen – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Religion und ihren finanziellen Möglichkeiten. Dr. Benedikt Goebel, Vorstand der Stiftung Mitte Berlin , erinnert laut Pressemitteilung daran, dass die Berliner Altstadt ehemals mehr als 1000 Wohn- und Geschäftshäuser aus allen Jahrhunderten umfasste. Seit sie durch Bombenkrieg und den autogerechten modernen Wiederaufbau zerstört worden sei, stünden dort nur noch einige Dutzend Altbauten, darunter lediglich vier Gebäude aus dem Mittelalter. „Es ist die Aufgabe unserer Zeit, die ehemalige Altstadt wieder zu einer Mitte zu machen, die weit nach Europa ausstrahlt“, wird Goebel zitiert.
„Um das Herz Berlins wieder zum Schlagen zu bringen, setzen wir uns für eine schöne Stadtmitte mit menschenfreundlichen Straßen und Plätzen ein.“ Anstelle der gegenwärtig vorhandenen übergroßen Verkehrs - und Freifläche wollten die Unterzeichner „Hunderte berlintypische Wohn- und Geschäftshäuser mit grünen Höfen, die das städtische Leben ermöglichen, für das Berlins Gründerzeitquartiere berühmt sind“. „Eine schöne Stadtmitte macht Menschen gesellig und fröhlich: Mehr Schönheit wagen!“, fordert Goebel, „da schöne Städte aber nur entstehen, wenn die Bürgerinnen und Bürger daran mitbauen dürfen, fordern wir das auch für Berlin ein.“
Das Mitte-Fest 2024 findet unter dem Motto #FürDasHerzDerStadt am 30. und 31. August in der Parochialkirche (Klosterstraße 66, U2 Klosterstraße) statt und startet mit der Veröffentlichung der Berliner Erklärung. Das Programm umfasst Tanz, Theater, Führungen, Vorträge und Diskussionen. Dabei werden auch in diesem Jahr die Zukunft des großen Leerraums und des Grauen Klosters im Mittelpunkt stehen. Gezeigt werden zudem Visualisierungen und Bilder, die veranschaulichen, wie schön die Berliner Mitte sein könnte. Der Eintritt zum Fest und zu den Stadtführungen durch die Berliner Mitte ist frei.
Mitveranstalter des Mitte-Festes sind die Allianz Neue Waisenbrücke, Berliner Historische Mitte e.V., Bürgerverein Luisenstadt e.V., Errichtungsstiftung Bauakademie , Förderverein des Gymnasiums zum Grauen Kloster-Mitte e.V., Forum Stadtbild Berlin e.V., Freundeskreis Nicolaihaus e.V., Gesellschaft Historisches Berlin GHB e.V., Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Planungsgruppe Stadtkern, Stadtbild Deutschland e.V. Ortsverband Berlin.