Randbebauung kommt bei Bürgern nicht gut an.
Tagesspiegel vom 23.09.2024 von Daniel Böldt

Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer an der Dialogwerkstatt zur Zukunft des Tempelhofer Feldes hat sich gegen eine Randbebauung des Feldes ausgesprochen. Stattdessen favorisierten die meisten eine Weiterentwicklung etwa der Kultur-, Bildungs- und Sportangebote. Von zehn sogenannten Entwicklungsperspektiven, die von den Teilnehmern die meiste Unterstützung erhielten, sieht keine eine Randbebauung vor.

Für die von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung initiierte Dialogwerkstatt wurden im Vorfeld 275 Berlinerinnen und Berliner per Los ausgewählt. Im Koalitionsvertrag hatte die schwarz-rote Koalition 2023 beschlossen, „die Möglichkeiten einer behutsamen Randbebauung in begrenzten Teilen der Fläche auszuloten“. Dafür müsste jedoch das Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes geändert werden. Dieses schließt eine Bebauung des stillgelegten Flughafens weitgehend aus. Das Gesetz wurde 2014 per Volksentscheid mit einer Zustimmung von 64,3 Prozent der Abstimmenden angenommen. Es kann vom Abgeordnetenhaus jedoch mit einfacher Mehrheit jederzeit geändert werden.

Am zweiten Workshop-Wochenende der Dialogwerkstatt nahmen rund 150 der 275 ausgelosten Berlinerinnen und Berliner teil. In fünf Kleingruppen sollten sie sogenannte Entwicklungsperspektiven für das Tempelhofer Feld erarbeiten. Die meisten Stimmen aus dem Gesamtplenum erhielt die Entwicklungsperspektive mit dem Titel „Bewahrung der weltweit einzigartigen Perle im Herzen Berlins “.

Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) bedankte sich am Ende der Veranstaltung bei allen Teilnehmenden. Es gehe darum, „das Tempelhofer Feld noch besser nutzbar für die Stadt zu machen“. Die Ergebnisse würden nun aufbereitet und in den Ideenwettbewerb eingespeist. „Es geht nichts verloren an Meinungen“, sagte er.

Der Ideenwettbewerb soll am 13. November starten und bis Mai 2025 laufen. Die Dialogwerkstatt soll sich am Ende mit den Ergebnissen des Ideenwettbewerbs noch einmal auseinandersetzen. Daniel Böldt

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Die Workshop-Ergebnisse werden in den Ideenwettbewerb eingespeist.

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