Der Senat kündigt an, dass für den Molkenmarkt nun endlich erste Architekturwettbewerbe starten sollen. Aber auch dieser Zeitplan wackelt offenbar.
Tagesspiegel vom 12.12.2024 von Teresa Roelcke

Im Januar sollen erste Architekturwettbewerbe für das neue Stadtviertel am Molkenmarkt offiziell angekündigt werden. Das teilten Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt (parteilos, für SPD) und der Geschäftsführer der landeseigenen Wohnungsgesellschaft WBM, Lars Dormeyer, am Donnerstagvormittag mit.

„Der Kernsatz ist: Es geht los am Molkenmarkt “, verkündete Kahlfeldt. Auf Nachfrage stellte sich allerdings heraus: Zu welchem Zeitpunkt auf die Ankündigung des Wettbewerbs dann auch die eigentliche Auslobung folgt, ist bislang noch unklar. Dass sich die Wettbewerbe verzögern , hatte sich in den vergangenen Monaten bereits abgezeichnet .

Lange Bauzeit

Was aber klar ist: Vor 2032 wird keines der Häuser bezugsfertig sein, für die nun die Wettbewerbe angekündigt werden. Mit einem Baustart sei frühestens 2029 zu rechnen, ab diesem Zeitpunkt gehe sie von einer Bauzeit von drei bis vier Jahren aus, sagte Kahlfeldt.

In der ersten Wettbewerbsrunde sollen für acht Häuser Entwürfe eingereicht werden, sie liegen an der Nordseite des Blocks B, also direkt gegenüber der Rückseite des Roten Rathauses. Damit werden die Wettbewerbe im ersten Schritt auch für eine kleinere Fläche ausgeschrieben als bislang angekündigt: Zuletzt hatte es geheißen, die erste Wettbewerbs-Tranche solle den gesamten Block B umfassen.

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Die Ausschreibung für die Südseite des Blocks B, die die künftige Parochialgasse von Norden her einrahmen soll, ist nun aber erstmal vertagt. Für die beiden Blöcke A und B soll es offenbar noch zwei weitere Wettbewerbs-Tranchen geben.

Unser Ehrgeiz ist, dass alle Wettbewerbe, die die WBM betreffen, im Jahr 2025 ausgelobt werden.

Petra Kahlfeldt , Senatsbaudirektorin

Für beide Blöcke fungiert die WBM als Bauherrin . Insgesamt sollen in den Blöcken A und B 28.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entstehen, 8000 Quadratmeter davon für Wohnungen, von denen wiederum die Hälfte geförderter Wohnraum sein soll. „Unser Ehrgeiz ist, dass alle Wettbewerbe, die die WBM betreffen, im Jahr 2025 ausgelobt werden“, sagte Kahlfeldt.

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Es gibt aber auch noch Block C: Hier soll die landeseigene Gesellschaft Degewo bauen , außerdem gehört der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und einem privaten Eigentümer ein Grundstück, für die Bebauung sollen die Zuschnitte neu zugeteilt werden. Hierfür laufen schon seit längerer Zeit Gespräche, aber laut Kahlfeldt ist noch unklar, wann die Grundstücksaufteilung feststehen könnte. In Block C liegt auch der Große Jüdenhof, für den sich Altstadt-Fans ganz besonders das Wiedererstehen einer kleinteiligen Heimeligkeit erhoffen.

Steckbriefe für Gebäude in Block B noch nicht fertig

Auch für die nun in Aussicht gestellte Ausschreibung der Wettbewerbe für die acht Häuser in Block B müssen noch Vorarbeiten stattfinden: Das Frankfurter Architekturbüro Mäckler war im Juni beauftragt worden, über den Sommer sogenannte Steckbriefe für die Gestaltung der Blöcke, nachfolgend aber auch der einzelnen Gebäude zu erstellen. Im November hätten diese, zusammengefasst in einem „Gestaltungshandbuch“, der Öffentlichkeit im Baukollegium vorgestellt werden sollen, was allerdings nicht stattgefunden hat.

Kahlfeldt sagte nun, die Blocksteckbriefe gebe es bereits: „Die Gebäudesteckbriefe werden jetzt fertig, also zur Auslobung.“ Festgelegt ist offenbar, dass die Häuser in der Jüdenstraße eine Sockelzone, einen Mittelteil und eine Dachzone haben sollen: „Für den Sockel sind dann dauerhafte Materialien benannt, die wir alle auch kennen, wie Naturstein oder Klinker.“

Bei den Häusern, die Richtung Jüdenstraße zeigen, solle die Geschichtlichkeit des Ortes gezeigt werden „über eher intuitiv wirkende Elemente wie ein geneigtes das Dach“. Als Material dafür ist eine „harte Bedachung“ vorgeschrieben, etwa Ziegel oder Schiefer. An die geneigten Bereiche sollen sich horizontale Dachflächen anschließen, auf denen Dachbegrünung und Photovoltaik sind.

Der Tagesspiegel im Internet: www.tagesspiegel.de