Senat prüft Änderung des Bebauungsplans
Tagesspiegel vom 21.02.2025 von Teresa Roelcke
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung prüft eine Änderung des Bebauungsplans (B-Plan) für das umkämpfte neue Stadtviertel am Molkenmarkt . Das bestätigte die Pressestelle dem Tagesspiegel auf Anfrage. Es gehe „vor allem um die Frage, wie man den Wohnanteil noch erhöhen kann“. Die entsprechende Abwägung führe die Fachverwaltung „in einem engen Austausch mit dem Bezirksamt Mitte von Berlin und der WBM, um die Anforderungen an ein innerstädtisches Wohn- und Geschäftsquartier umzusetzen“.
Das Gebiet für das neue Stadtviertel am Molkenmarkt liegt unmittelbar hinter dem Roten Rathaus. Der aktuell gültige Bebauungsplan wurde im Jahr 2016 festgesetzt. Durch den Rückbau der großen Straßenzüge und eine neue Straßenführung wurde inzwischen Platz geschaffen, um ein gemischtes Stadtquartier zu errichten. Aktuell laufen noch archäologische Grabungen in dem Gebiet, in dem auch das mittelalterliche Stadtzentrum lag.
Die Wohnungsbaugesellschaft Mitte WBM hatte in einem Pressegespräch im Dezember angekündigt, dass in den Blöcken A und B 8000 Quadratmeter vermietbare Wohnfläche entstehen sollen, und diese Angabe auf Tagesspiegel-Anfrage noch einmal bestätigt. Die Senatsverwaltung hatte dieser Zahl jedoch widersprochen, zuletzt in der Antwort auf eine Schriftliche Anfrage des Grünen-Abgeordneten Julian Schwarze. Eine andere Zahl nannte sie jedoch nicht. Angesichts der Überlegungen, den B-Plan zu ändern, steht die neue vermietbare Wohnfläche womöglich tatsächlich noch nicht fest.
Bis zum 11. März läuft die Bewerbungsfrist für den ersten Architekturwettbewerb zum Molkenmarkt , für acht Häuser im Block B. Diese sollen von der landeseigenen Wohnungsgesellschaft WBM entwickelt werden, es sollen Wohn-, Gewerbe- und Kulturflächen entstehen. Für beide Blöcke wird auch ein Handbuch mit Gestaltungsvorgaben erarbeitet. Mit einem Baubeginn wird nicht vor 2029 gerechnet, ab 2032 könnten Mieter einziehen.
