Die neue Bundesregierung ist ernannt und im Amt. Besondere Aufregung gab es um die Ernennung des Journalisten und Medienunternehmers Wolfram Weimer zum Kulturstaatsminister im Bundeskanzleramt durch Friedrich Merz.
Extrablatt Berliner Schloss vom 16.06.2025 von Wilhelm von Boddien

Die linke Kulturszene schäumte, der FAZ-Herausgeber Jürgen Kaube kritisierte ihn in der Ausgabe vom 29. April unter der Überschrift ,,Unsinn macht noch keinen Konservativen" heftig wegen früherer Äußerungen, Zitat:
,,Wir fürchten uns jetzt schon davor, was er im Amt alles zum Besten geben wird. Gewiss, es gibt Redenschreiber, aber Wolfram Weimer macht nicht den Eindruck, ein Bewusstsein von den intellektuellen Laubsägearbeiten zu haben, die er in seinem konservativen Manifest vorgelegt hat. Gelesen haben wir es, weil vermutet wird, sein Konservativismus habe für ihn gesprochen. Sollte es zutreffen, wäre es nicht nur ein Indiz für den erbarmungswürdigen Zustand dessen, was unter diesem Titel feilgeboten wird. Gehört es denn nicht zum konservativen Tugendkanon, sich in eigener Sache Mühe zu geben?"

Wie bitte? Gehört es nicht auch zu den Tugenden einer sich selbst als seriös anzusehende „Zeitung für Deutschland", einer neuen Regierung die berühmte 100 Tage-Frist zu geben, um sie dann an ihren ersten Handlungen zu messen? Auch die andere linksintellektuelle Szene ist sauer. Dies wird von Ulf Poschart, Herausgeber DIE WELT, in einem Artikel vom 30. April unter dem Titel „Die Kultureliten sollten diesen Mann fürchten" so beschrieben, Zitat:
,,Die hysterischen Reaktionen des linken Kulturbetriebs zeigen, dass Weimer der richtige Mann ist-und die vernichtende Kritik macht , ihn erst richtig frei. ( ... ) Das hat weniger mit Friedrich Merz, der Union, dem Posten selbst oder dem dafür nominierten Publizisten Wolfram Weimer zu tun, als mit jenem verkommenen, verwöhnten Kulturestablishment, das über Jahre und Jahrzehnte von Roten und Grünen verhätschelt und im Gegenzug dafür als Sondereinsatz kraft im Wahlkampf und Kulturkampf eingesetzt wurde. ( ..) Deswegen geht es seit Jahren (…) ganz banal um die Absicherung von beamtenähnlichen Beschäftigungsverhältnissen, milliardenschweren Subventionen und die direkten Zugänge zur Macht. Die Union hat das lange duldend hingenommen, sie hat unter Angela Merkel und n, Monika Grütters sogar den rotgrünen Filz unterstützt. Unter Grüttters wurden die Grundlagen für den regierungsnahen und vom Staat querfinanzierten Kulturkampf-Medienkomplex von den „Neuen Deutschen Medienmachern" bis zu „Correktiv" gelegt, den Roth dann weiter hegte und pflegte.(...) Insbesondere nach dem Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 konnte die epische Kaputtheit der Schreiäffchen, den Hamas-Künstlerfan:innen-Austellungen, den alten und neuen Schriftstellerverbänden in ihrer ranzigen Eitelkeit und ihrem nicht vorhanden politikschen Kompass bestaunt werden. Es war auf der Metaebene ein perfektes Panorama der Gegenwart. Abbilden können die Staatskünstler und -dichter die Realität nicht mehr, weil sie ihr unansehnlichster Teil geworden sind.( ... ) Die Entscheidung für Wolfram Weimer kam überraschend, sie könnte aber m auch ein echter Befreiungsschlag für Merz und die Union werden. Weil sich der bekennende Konservative Weimer gar nicht bemühen kann, sich anzupassen. Mit seiner Ernennung scheinen die Fronten geklärt, das ist gut so." Ende des Zitats.

Wir begrüßen diesen Neuanfang, haben doch auch wir seit der Ernennung der Schlossgegnerin Frau Roth nur heftigsten Gegen-wind verspürt und mussten unsägliche Angriffe aus dem linken Lager auf uns und unsere Spender über uns ergehen lassen, ohne dass Frau Roth irgendwie erkennen ließ, dass sie dieses Treiben beenden wolle. Ja, der Stiftungsvorstand bemühte sich bis jetzt intensiv, uns loszuwerden. Letzter Höhepunkt der Arbeit der Schlossgegner war ein auf uns gemünzter Artikel von Philipp Oswalt in der Architekturzeitschrift „Arch+", deren Herausgeber Anh-Linh Ngo sogar Vizepräsident der Berliner Akademie der Künste ist, unter dem Titel „Förderverein für Antisemitismus und Holocaustleugnung". Hoffentlich ist das nun vorbei und man kehrt zu einem fairen, sachlichen  Umgang mit uns zurück. Frau Roth war bislang als Kulturstaatsministerin Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss. Wolfram Weimer wird qua Amt ihr Nachfolger. Das wird ein Knochenjob, eine Herkulesarbeit, wenn er die so weit nach links abgedriftete Kulturszene als Teil des Lebens aller Bürger wieder in der Mitte der Gesellschaft verorten will.

Der Kulturstaatsminister beim Bundeskanzler hat keine Macht, denn die Kulturhoheit liegt wie die Bildung bei den Ländern. Eingriffs-versuche des Bundes werden von dort argwöhnisch beobachtet und wenn es nicht um Geldzahlungen des Bundes geht, schroff als Einmischung in Landesangelegenheiten zurückgewiesen. Aber er hat ein Milliardenbudget, auf das die Länder in Zeiten der Geldknappheit an-gewiesen sind. Damit hat er einen Hebel in der Hand. Wir wünschen ihm deswegen eine immer glückliche Hand, nach hanseatischer Methode immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel seines Supertankers namens Kulturstaatsministerium.

Berliner Extrablatt im Internet: www.berliner-schloss.de