Gammelig und zerzaust: Die Kulisse der Bauakademie gegenüber vom Auswärtigen Amt ist ein Schandfleck. Doch jetzt keimt Hoffnung, dass da wieder ein richtiges Haus entsteht.

Berliner Kurier vom 12. 01.2013 von Gerhard Lehrke

Gammelig und zerzaust: Die Kulisse der Bauakademie gegenüber vom Auswärtigen Amt ist ein Schandfleck.

Dochjetzt keimt Hoffuung, dass da wieder ein richtiges Haus entsteht. Das Gemäuer, 1836 nach Plänen Schinkels errichtet, war 1945 zerbombt und 1962 abgerissen worden, um dem DDR-Außenministerium Platz zu machen. Seit dieses Gebäude auch wieder verschwunden war, gibt es Bestrebungen, den Schinkelbau wieder zu errichten.

Die Nordostecke steht schon: Bau-Azubis mauerten sie 2002, unter anderem auf Betreiben des .Fördervereins Bauakademie" (FB). 2004 dann errichtete der Verein "Internationale Bauakademie" (IBA) die Planen-Kulisse, um Sponsoren für den Neubau zu werben.

Doch dann - nichts. Von 2008 bis 2010 versuchte der Liegenschaftsfonds vergeblich, einen Investor zu finden. Niemand war bereit, für bis zu 48 Millionen Euro ein Haus zu bauen, das er nur zu 25 Prozent vermarkten durfte, 75 Prozent gratis einer Akademie für Architektur und Städtebau überlassen muss.

Dazu kam, dass der IBA das Geld ausging: Nach neuen Regularien Berlins durfte der Verein seine Planen nicht mehr für großflächige Werbung nutzen. Resultat: Verfall. Gerhard Hoya, Vorsitzender der Gesellschaft Historisches Berlin, in bitterer Ironie: "Eine Visitenkarte erster Klasse für Deutschland."

Hinter den Kulissen versuchten die beiden nicht gerade befreundeten Vereine, das Projekt flott zu machen. Der FB mit dem Vorsitzenden Wolfgang Schoele gründete eine Errichtungsstiftung. die illA-Leute suchten Mäzene. Paul Kahlfeldt, Architekt und IBA-Vorstandsmitglied: "Wir haben einen Interessenten." Das sei sehr konkret, auch wenn das Verhältnis von kommerzieller und Akademie-Nutzung des Neubaus noch "austariert" werden müsse.

Senatsbaudirektorin Regula Lüscher ist davon angetan und kündigte an, entsprechende Gespräche zu führen.

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