Tagesspiegel vom 04.09.2020 - von Lorenz Maroldt

Wir springen mal wieder ins Flussbad und ziehen aus der trüben Brühe an der Museumsinsel die noch unveröffentlichte Drucksache 18/24509 hervor. FDP-MdA Henner Schmidt hatte vom Senat wissen wollen, wohin die Kosten fließen, die Antwort der Stadtentwicklungsverwaltung (zusammengefasst) bestätigt die Checkpoint-Meldung vom 8. August: ins Uferlose. Schmidt fordert jetzt „endlich eine neutrale Kostenschätzung – alles andere ist fahrlässig und gegenüber dem Steuerzahler unverantwortlich.“

Weggespült wurde unterdessen von der Website der Stadtentwicklungsverwaltung folgende Aussage: „Bislang konnte die technische Machbarkeit nachgewiesen und weitere Planung konkretisiert werden“ – es ist nichts mehr davon zu sehen. Die Sprecherin der Verwaltung erklärt das so:

„Vor rund zwei Monaten wurden alle Texte auf der Website zu den Nationalen Projekten des Städtebaus aktualisiert, so auch der zum Projekt Flussbad Berlin. Der alte Text stammte noch aus dem Jahr 2014/2015, mittlerweile ist das Förderprojekt abgeschlossen. Der ‚verschwundene‘ Satz bezog sich auf die sog. Lottostudie, die damals Grundlage der Aufnahme ins Programm Nationale Projekte war. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen ist weiterhin der Auffassung, dass die technische Machbarkeit des Projekts Flussbad Berlin gegeben ist.“ Aber auch ohne Lotto bleibt die Sache offenbar ein Glücksspiel.

Der Tagesspiegel im Internet: www.tagesspiegel.de