Tagesspiegel Checkpoint vom 14.10.2021
Was loswerden wollte auf jeden Fall Berlins ehemaliger Bausenator Wolfgang Nagel (SPD): „Wenn Du Dich selbst nicht traust, Verantwortung für die Vergangenheit zu übernehmen, dann höre bitte umgehend auf, die Bemühungen von Franziska Giffey und des Geschäftsführenden Landesvorstands um eine andere Koalition zu torpedieren“, schreibt er in einer „Abrechnung“ an Berlins Noch-Regierenden Michael Müller – und wettert gegen Rot-Rot-Grün.
Die Koalition habe sich zu „keinem Zeitpunkt“ als gemeinsames politisches Projekt begriffen, die Wohnungs- und Mietenpolitik sei „völlig gescheitert“, der Mietendeckel „ein politisches Desaster“ und das Wahlchaos nur „das i-Tüpfelchen auf dem seit Jahren allgemeinen Verwaltungsversagen“, schreibt Nagel. Entsprechend sei es nur folgerichtig, „dass sich Franziska Giffey für andere Koalitionsoptionen stark macht“. Es bleibt beim alten Dreisatz: Feind, Erzfeind, Parteifreund.