Berliner Morgenpost vom 04.12.2021 von Katrin Lange

In der Pauluskirche am Dorfanger von Zehlendorf werden im Moment nicht nur Gottesdienste abgehalten. Während der Coronapandemie tagten auch die Bezirksverordneten im Kirchenschiff, am 8. Dezember wird dort das neue Bezirksamt gewählt. Das vielgenutzte Gotteshaus, in dem sich auch Flüchtlinge regelmäßig treffen, hat jedoch ein Problem: Die vier Filialtürme sind beschädigt und müssen saniert werden.

Eine gute Nachricht erreichte jetzt die Kirchenleitung von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD): Dank zahlreicher Spenden steht das Geld für die Instandsetzung zur Verfügung. Exakt 63.944 Euro sind zusammengekommen, davon etwa die Hälfte von der Beck’schen Stiftung. Der Großteil der Spenden sei zweckgebunden für die Pauluskirche von den Sponsoren zur Verfügung gestellt worden, sagt Thomas Mertz, Sprecher der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Mit der Summe könnten jetzt die Spitzen und die Spiegelfelder der Türme saniert werden.

Die evangelische Pauluskirche wurde von 1903 bis 1905 im Stil der norddeutschen Backsteingotik nach Entwürfen des königlichen Baurats Hubert Ludwig Oswald Stier als zentrale Kirche Zehlendorfs errichtet. Das Bauensemble sollte die Bedeutung des Zehlendorfer Bürgertums im aufstrebenden Berlin der Gründerjahre repräsentieren. Die Pauluskirche gehört seit 2012 zu den 200 Objekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie aus Mitteln der Lotterie Glücksspirale allein in Berlin unterstützen konnte. Vor neun Jahren förderte die Stiftung die Innensanierung der Pauluskirche. Die Stiftung ist nach eigenen Aussagen die größte private Initiative für Denkmalpflege in Deutschland. Sie setzt sich seit 1985 für den Erhalt bedrohter Baudenkmale ein.

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