Molkenmarkt, 1902, WikipediaMittwoch, 19. April um 18 Uhr
Vortrag, Diskussion und Umtrunk
Ort: Roter Salon im Nicolaihaus, Brüderstraße 13, 10178 Berlin

Nach dem erfolgreichen Start am 22. März freuen wir uns, Sie nun bereits zum 2. Historischen Salon einladen zu können.

Thema des Abends ist der älteste Orte Berlins, der Molkenmarkt und das angrenzende Klosterviertel.

Foto rechts: Molkenmarkt, 1902, Wikipedia - Der Molkenmarkt ist heute – nach dem Abriss der historischen Randbebauung – als Platzanlage nicht mehr erkennbar. Wir setzen uns als GHB dafür ein, dass die breiten Durchgangsstraßen einer autogerechten Stadt aus den Sieb-zigerjahren zurückgebaut werden. Nur so kann in Berlins historischer Mitte wieder ein attraktives Stadtviertel entstehen.

Rückblick zum 2. Historischen Salon von Wolfram Giese: Neues Leben für den Gründungsort Berlins

Zum zweiten Mal lud Ende April die GHB zum "Historischen Salon " ins Nicolaihaus ein. Diesmal drehte sich alles um einen der ältesten Orte Berlins, den Molkenmarkt und das angrenzende Klosterviertel. Für viel Wehmut bei den Zuhörern sorgte zunächst Bernd Hartwich, der anhand von Bilderfolgen aus seinem Buch "Berlin Kompendium" aufzeigte, wie lebendig und quirlig es einst am Molkenmarkt zuging, wie die Parochialkirche, das Graue Kloster und edle Palais das einst eng bebaute Altstadtviertel prägten. Heute herrscht dort an weiten Stellen Tristesse und gähnende Leere.

2ter historischer SalonAutobahnähnliche Straßen durchschneiden das Gebiet.

Was muss unternommen werden, damit in Berlins historischer Mitte wieder ein attraktives Stadtviertel entstehen kann? Hierzu referierte im Anschluss Lutz Mauersberger, Architekt, Leiter des Berlin-Mitte-Archivs und viele Jahre engagiert in der Planungsgruppe Stadtkern des Bürgerforums Berlin e. V. .

Sein Vortrag reichte von ersten Bebauungsplanungen vor über 25 Jahren, über die denkmalschutzrechtlich nicht unproblematischen archäologischen Grabungen, die Notwendigkeit der Wiederherstellung der historischen Parzellen, den Chancen der Wiedererrichtung von früheren Ankerpunkten der Stadt- und Baugeschichte über ein Leitbautenkonzept bis hin zu den Wettbewerbsverfahren zur Wiedererrichtung des Klosterviertels.

Fazit nach fast zwei Stunden faktenreicher Vorträge und angeregter Diskussion: Nur wer die Geschichte der Keimzelle Berlins kennt, kann mit positiven Ideen zur Stadtreparatur von Berlins Gründungsort beitragen. Viele Hoffnungen liegen nun auf der neuen Berliner Regierungskoalition, die sich gute Architektur, Kleinteiligkeit und Vielfalt für die Umgebung des Molkenmarktes zum Ziel gesetzt hat. Die Motivation bei den Teilnehmern des 2. Historischen Salons ist groß, sich in die Debatte hierzu einzumischen.