historischer salonMittwoch, 18. Oktober um 18 Uhr
Vortrag, Diskussion und Umtrunk
Ort: Veranstaltungssaal (im EG links vom Eingang) im Nicolaihaus, Brüderstraße 13, 10178 Berlin

"Nachdem der Historische Salon eine Sommerpause eingelegt hat, geht es nun endlich wieder weiter. Und wir knüpfen nahtlos an unsere Veranstaltung vor der Sommerpause an, bei der wir uns gemeinsam mit den stadtentwicklungspolitischen Sprechern von CDU und SPD im Abgeordnetenhaus damit beschäftigt haben, welche Aufbruchssignale vom neuen Berliner Senat für die Historische Mitte zu erwarten sind.

Rückblick von Wolfram Giese: Die Schönheit der Architektur als Gewinn sehen - Wiederaufbau der Bauakademie Schwerpunktthema beim Vierten Historischen Salon-

4ter salonÜber Besuch aus der Bundespolitik konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Vierten Historischen Salons der GHB freuen. Der bau- politische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und Berliner Bundestagsabgeordnete Dr. Jan-Marco Luczak, nahm Stellung zum Einfluss der Bundespolitik auf aktuelle Fragen der Stadtentwicklung in Berlin.

Dabei ging er u.a. auf die jüngsten Beschlüsse des Baugipfels der Ampelregierung mit der Wohnungsbauwirtschaft ein, die insbesondere mit Blick auf die Problematik der hohen Baukosten zu kurz griffen. Die Baupolitik der Bundesregierung leide unter einem Zuständigkeits- und Kompetenzdefizit. Hingegen sei auch angesichts der schwierigen Haushaltslage bei überdimensionierten Bundesvorhaben wie der Erweiterung des Kanzleramtes mehr Zurückhaltung wünschenswert.

Schwerpunkt des Vortrags von Herrn Dr. Luczak und auch der anschließenden Diskussion war aber eindeutig die Umsetzung des Beschlusses des Haushaltsausschusses des Bundestags zum Wiederaufbau der Bauakademie aus dem Jahr 2016. Die Schwierigkeit bestünde hier in mittlerweile geänderten politischen Mehrheiten und auch der Fortschreibung der Positionen zum nachhaltigen und klimagerechten Bauen.

Diese hätten offenbar auch Eingang in die Wiederaufbauplanungen gefunden. Die Bundesstiftung Bauakademie spricht in diesem Zusammenhang von einem "Reallabor". Aus der Diskussion ging u.a. hervor, dass bereits Schinkels vor über 180 Jahren entstandenes Bauakademiegebäude auch mit Blick auf nachhaltiges zeitloses Bauen vor allem wegen der Verwendung von Backstein als Baumaterial ein Vorbildbau war und ist. Was die Bundesstiftung Bauakademie als Neues fordert, erfüllte das Gebäude der Schinkeslchen Bauakademie also bereits und würde es daher auch nach einer Rekonstruktion erfüllen.

Teil der Diskussion war aber nicht nur die Bauakademie, sondern insgesamt die Schönheit von Architektur, die letztlich erst ein Erhaltungsinteresse an Gebäuden begründe.

Herr Dr. Luczak nahm alle Anregungen interessiert auf und sagte insbesondere zu, sich weiter mit dem Thema Bauakademie zu befassen.