250528 Portal Stettiner TunnelWir bewegen wir uns ein weiteres Mal mit Dietmar Arnold, Vorsitzender der Berliner Unterwelten e.V., in die Tiefe, in den Stettiner Tunnel

Wann: 28. Mai 2025 um 18 Uhr
Wo: Nicolaihaus, Brüderstraße 13, Berlin-Mitte

Der Stettiner Tunnel - ein unterirdisches Relikt der Deutschen Teilung. Dieser soll - so der Plan- wieder zum Leben erweckt werden.
Mehr Leben kann die heutige Einöde um den ehemaligen Stettiner Bahnhof (den heutigen Nordbahnhof) sicher gut gebrauchen. 

Der Stettiner Bahnhof in Berlin Mitte wurde 1842 in Betrieb genommen und im Laufe seiner Geschichte mehrfach erweitert und umgebaut. Er war Berlins Ferienbahnhof an die Ostsee und die wichtigste Verbindung nach Mecklenburg, Pommern und Ostpreußen. 1894-1897 erfolgte eine Höherlegung des gesamten Bahnhofsareals, um eine kreuzungsfreie Streckenführung ohne Schranken auf der Zufahrt zum Kopfbahnhof zu ermöglichen.

Damit den Arbeiter/-innen der im Wedding liegenden AEG-Werke ein großer Umweg erspart wurde, finanzierte die Stadt Berlin die Anlage eines rund 180 Meter langen Fußgängertunnels unter dem Bahnareal.

Mit der Teilung Berlins geriet der Stettiner Bahnhof immer mehr in eine Randlage. Im Dezember 1950 erfolgte die Umbenennung in „Nordbahnhof“, da Stettin / Szczecin nun zur Volksrepublik Polen gehörte und die DDR nicht mehr an den alten Namen erinnern wollte. Da die Zufahrt zum Bahnhof in West-Berlin, der Bahnhof selbst aber in Ost-Berlin lag, erfolgte 1952 die Stilllegung. Gleichzeitig wurde der Tunneleingang in Richtung Westen zugemauert und auch nie wieder geöffnet.

Bis 1962 erfolgte mehreren Schritten die Sprengung und Beseitigung des Bahnhofs. Mit dem Bau der Berliner Mauer wurde fast das gesamte ehemalige Bahnhofsareal zum Grenzgebiet, wobei sich im März 1963 über einen weiteren Tunnelgang zur Gartenstraße eine dramatische Flucht von fünf Personen ereignete. Noch zu DDR-Zeiten wurden durch das Tunnelende an der Schwarzkopfstraße in Ost-Berlin Fernwärmeleitungen gezogen. Nach dem Mauerfall ist dieser Bereich dann sogar abgebrochen worden, so dass die heute Tunnellänge nur noch 160 Meter beträgt.

Spuren aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs als auch aus der Zeit des Mauerbaus sind immer noch im Stettiner Tunnel zu finden. Der Berliner Unterwelten e.V. möchte diese erhalten und den Tunnel und sein ursprüngliches Schmuckportal wieder instand setzen , als Lern- und Gedenkort ausbauen und für Seminare und Führungen nutzen. Wie dies genau geschehen soll, werden wir beim Salon erfahren. Wir möchten aber auch darüber diskutieren, wie die Instandsetzung des Tunnels vielleicht auch einen Impuls liefern kann, um das gesamte Areal um den heutigen Nordbahnhof attraktiver und zu einem Anziehungspunkt zu machen.

Melden Sie sich gerne bis zum 25. Mai 2025 bei unserem stellvertretenden Vorsitzenden Wolfram Giese (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) an. Ihre Anmeldung wird wie immer mit einem Obolus von 10 Euro für Speis und Trank gültig."