Mit Axel Rockstroh und Martha Ihlbrock (Öffentlichkeitsarbeit ESMT)
Wann: Samstag, 13. Dezember 2025, 11.00 Uhr
Treffpunkt: Haupteingang ESMT, am Schloßplatz 1 (Ehemaliger DDR-Staatsrat)
Der Amtssitz des Staatsates der DDR wurde von 1962 bis 1964 durch die Architekten Hans-Erich Bogatzky und Roland Korn als erster Regierungsneubau nach dem 2. Weltkrieg im Berliner Stadtzentrum errichtet. Erste Vorplanungen stammen von Heinz Mehlau und Harry Reichert.
Historiker des Instituts für Marxismus/Leninismus (IML) empfahlen der SED-Parteiführung den integrierten Einbau des erhalten gebliebenen barocken Schlossportals IV, des sogenannten Liebknechtsportals, als ideologische Tributleistung an die Novemberrevolution von 1918. Somit entstand schließlich südlich des Schlossplatzes auf einem Trümmergrundstück des Krieges ein repräsentatives Hybridbauwerk im sachlichen Stil der Moderne, ein Stahlskelett-Kubus mit einer Fassadenverkleidung aus Sandstein mit rotem Porphyr.
Die Innenausstattung erzeugt Anmutungen von neoklassizistischer sozialistischer Formgebung und sozialistischem Realismus bis zur neuen Sachlichkeit.
Ein großdimensioniertes Treppenhaus mit großflächigen Farbverglasungen von Walter Womacka verbindet werkläufige Foyers, Tagungs- und Festsäle mit den Arbeitskabinetten und Diensträumen. Die Inneneinrichtung wurde seinerzeit von den deutschen Kunstwerkstätten Hellerau vorgenommen.
Bemerkenswert bleibt die Tatsache, dass die Geschosshöhe als auch die Außenerscheinung des Staatsratsgebäudes den formalen Maßstäben der Barockfassaden des ehemaligen Hohenzollernschosses entspricht.
Heute beherbergt das Gebäude die "European School of Management and Technology" (ESMT).
Die Besichtigung wird vornehmlich die denkmalgeschützten Räumlichkeiten der frühen 60-iger Jahre betreffen, wie den Ballsaal, Diplomatensaal und Festsaal, das Amtsbüro Honeckers, die gläsernen Treppenhausbilder Womackas wie auch die steinernen Mosaikmuster des Hofgartenbrunnens von Hubert Matthes. Und: der unvergleichliche Blick vom Balkon des Schlossportals auf das neue Humboldtforum, auf den Schlossplatz und das Schlossumfeld wird wohl -im doppelten Wortsinn- unvergessen bleiben.
