Von Gerhard Hoya, 4. September 2019

Das geplante sonntägliche Probeplanschen am 25. August 2019 wurde wegen mangelnder Wasserqualität vom Senat abgesagt. Der Starkregen der vergangenen Tage hat erneut zu einem Überlaufen der Mischkanalisation in den Spreekanal geführt. Der von der Flussbadinitiative eingebaute Filter funktioniert nicht.

Vor mehr als 20 Jahren startete der Flussbadverein das Projekt „Sauberer Spreekanal mit Badewasserqualität“. Die Politik ließ sich zur Förderung in Millionenhöhe hinreißen. Der Bürger und Steuerzahler fragt sich, wann endlich das geplante Projekt umgesetzt oder aufgegeben wird.

flussbadViele Gründe sprechen für eine Einstellung des Projektes:

  • Der Nachweis, dass Badewasserqualität durch den Einbau eines Pflanzenfilters erreicht werden kann, wurde bisher nicht erbracht.
  • Die geplanten Umbauten im Bereich der Uferzone sind mit den Denkmalschutzbehörden nicht abgestimmt. Der Umbau der Fischerinsel ist aus städtebaulicher Sicht abzulehnen. Die Flächen renaturieren zu wollen, stellt die Dinge auf den Kopf. Die Bebauung des Territorium besteht seit dem 17. Jahrhundert.
  • Projektkosten wurden von der Initiative bisher nicht genannt.
    In einer Bürgerversammlung widersprach der Vorsitzende des Vereins Flussbad e.V., Herr Edler, einer Kostenschätzung in Höhe von mindestens 80 Mill. Euro nicht.

Der Einbau eines Pflanzenfilters ist kein geeignetes Umweltschutzprojekt. Durch den Umbau der Mischwasserkanalisation ist dafür Sorge zu tragen, dass kein stark verschmutztes Mischwasser über die Überlaufschwellen in den Spreearm gelangt.

Aus oben genannten Gründen fordert die Gesellschaft Historisches Berlin e.V. die Aufgabe des Projektes.

Berlin braucht in seiner Historischen Mitte keine Badeanstalt. Was Berlin braucht, ist sauberes Spreewasser! Dies kann nur erreicht werden, in dem sämtliche Einleitungen von Schmutzwasser durch bauliche Maßnahmen unterbunden (hier sei an die Sanierung des Bodensees und des Rheins erinnert) und Finanzmittel ausschließlich dafür verwendet werden.

Auf bauliche Umbaumaßnahmen auf der Spreeinsel sollte zwecks Erhaltung des kulturellen Charakters des Ortes verzichtet werden.